Kapitel 49

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Mittlerweile war es Nacht und die Besuchszeiten vorüber. Ich war alleine mit meinen Gedanken, die mich verrückt machten. Wieso nur hatte ich immer das Pech am falschen Orten zu falschen Zeit zu sein? So wie Mia es gesagt hatte, war ich es dieses mal schon wieder. Nur war dieser Zeitpunkt und dieser Ort, beinahe mein Todesurteil gewesen.
Wie sollte es mit der Firma weitergehen? Im Bestand durch das verbrennen des Archivs, standen wir in der Produktion auf 0. So schnell konnten wir nicht wieder aufholen, jahrelange Arbeit, die Existenz, alles futsch. Papiere, Computerdaten, alles weg.
Ich wälzte  mich hin und her. Nicht ein Gedanke ließ mich in Ruhe.

Das knacken meiner Zimmertür ließ meine Gedanken dafür einen kurzen Moment erfrieren. Mein Körper wurde steif. Schritte traten zu meinem Bett.

Ich hielt die Luft an als sich jemand zu mir beugte und mich an sah.

Ich traute mich nicht, mich um zu drehen. Angst packte mich und meine Augen kniffen zusammen.

„Ivy?“ flüsterte jemand „Ivy?“ Jetzt erkannte ich diese Stimme, es war Tyler. Er legte eine Hand auf meine Schulter und wartete ab.

„Du?“ drehte ich mich um und sah sein wunderschönes Gesicht im halbdunklen.

„Ich wollte nach dir sehen“ hauchte er leise „ich konnte nicht früher kommen. Die Polizei hat mich noch lange fest gehalten“

„Aber wie bist du hier rein gekommen?“ Die Besuchszeiten waren vorbei, niemand wurde mehr rein gelassen.

„Das ist nicht wichtig“ setzte er sich zu mir aufs Bett und ich drehte mich zu ihm „zieh dich an“

„Wieso?“

„Darfst du das Bett verlassen?“

„Ehm.. ja“ verwirrt zwinkerte ich

„Dann tu es“ sagte er, öffnete den Schrank, wo sich meine Kleidung befand und warf mir eine Jacke, eine Jeans und einen Pulli zu. Meine Mama hatte mir frische Sachen gebracht, denn alles was ich an dem Morgen trug, war nicht mehr brauchbar.

„Willst du mich aus dem Krankenhaus entführen oder Was?“ flüsterte ich während Tyler sich abgewandt hatte, damit ich mich umziehen konnte.

Langsam als hätte ich was monströses gesagt drehte er sich zu mir „möchtest du das etwa?“

„Nein! Und jetzt dreh dich wieder um!“ Ich war schon aufgestanden und war dabei meine Hose an zu ziehen. Kurz erhaschte er einen Blick auf meine nackten Beine. Mir stieg die Röte ins Gesicht bei dem Gedanken er hätte meine peinlichen Omaschlüpfer gesehen. Ein freches lächeln zierte Tyler Gesicht das ich von seinem Profil sehen konnte.
Peinlich! Er hatte sie gesehen.

„Was jetzt?“ zog ich meine Schuhe an und stand hinter ihm.

„Jetzt kommst du mit mir mit aber wir müssen leise sein“ er nahm meine Hand und öffnete die Tür, er sah nach links und rechts bevor er mit mir an der Hand aus der Tür trat

„Also doch“ flüsterte ich.

„Was?“ linste er kurz hinter sich um zu mir zu sehen

„Du endführst mich aus dem Krankenhaus“

„Und nochmal, war nicht meine Absicht aber wenn du das möchtest, lässt es sich einrichten!“

„Was hast du dann vor?“ kaum war Tyler da, fühlte es sich an, als hätte es diesen Vorfall in der Firma nie gegeben. Ich fühlte mich gut.

„Siehst du gleich“ er holte den Aufzug. Die Flure wirkten beinahe Menschen leer. Kaum einer lief mehr durch die Gänge und wenn wir jemanden hörten, verstecktem wir uns. Es war unheimlich so mitten in der Nacht durch das Krankenhaus zur schleichen.

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt