Kapitel 20

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Innerhalb von paar Minuten,  war ich fasst mit packen fertig. Ich musste hier raus, das stand fest. Diese demütigende Athmosphäre, würde ich nicht vermissen. Aber dieser Ansporn und der Spaß am Artikel schreiben, genau wie Eva musste ich zurück lassen.
Ganz in meiner Trauer versunken, bekam ich mit, wie meine Bürotür aufsprang und das so heftig, das die Tür, laut gegen die Wand prallte und auf dem weg zurück, aufgehalten wurde.

Ich musste mich nicht mal umdrehen. Es war nur Tyler. Denn nur er würde ungefragt in meinen Raum kommen. Naja ab jetzt nicht mehr, mein Büro.
„Was willst du?“ Drehte ich mich zu ihm um. Immer noch, kullerten mir die Tränen von den Wangen. Ich erblickte kein freudiges Gesicht, wie erwartet. Nein. Sondern entdeckte eher etwas wie Reue.

Ich sah ihm direkt in die Augen, doch er rührte sich nicht oder gab mir eine Antwort auf meine Frage. Stattdessen sah er auf meine gefüllte Tasche. Wahrscheinlich wollte er sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Endlich hatte er das was er wollte.
Eine kurze Bewegung zu meinen Augen, um mir die Tränen mit den Händen weg zu wischen, dann machte ich mich wieder an sie Arbeit zu packen.

„Und das war es also?“ Borten sich seine Worte in meinen Rücken.

„Was besseres kann dir doch nicht mehr passieren. Das ist doch das, was du und dein Vater wolltet. Mich klein kriegen, so das ich von selber das Handtuch werfen“
Er sagte nichts dazu. Kein Einwand oder eine Bestätigung.

„Ihr habt es geschafft“ Brach meine Stimme in mitten des Satzes ab. Wieder stand ich mit dem Rücken zu ihm. Er war genau so belastend wie alles andere hier. Ich wollte nicht mehr zurück schauen. Nur noch hier raus.

„Das ist nicht wahr!“ Knurrte er. Doch es war kein wütendes knurren, eher ein ungeduldiges.

„Was ist es sonnst? Das ist doch gut für dich, das ich mich so fühle“ Ich ging zügig an ihm vorbei, um meine Decke von der Couch zu holen „Da musst du dir nicht einmal die Finger schmutzig machen“ Kaum hatte ich es ausgesprochen, schloss er seine Augen. War es etwa nicht so? Aber wieso gab er mir immer dieses Gefühl, das es ihm gut ging, wenn ich litt.

„Bitte denk nochmal über deinen Schritt nach“ Kam es gewohnt kalt aus seinem Mund.
„Hör auf!“ Rief ich. Es war zu spät. Meine Entscheidung stand fest. Mein ganzer Körper zitterte bereits vor Erschöpfung.

„Mit was?“ Fauchte er „Das ich hier rein komme und dich so vorfinde?“ schnellte er mitten in den Raum und blieb geladen stehen „Wie ein Baby am heulen, nur weil ihm jemand den Schnuller weg genommen hat“

Ich blieb in meiner Bewegung stehen „Sowas nennt man Gefühle Tyler, etwas was du nicht kennst!“ In meinem Kopf schnellten alle Szenen durch, in denen mich Tyler und sein Vater verletzt hatten. Mit Worten und Taten.

„Hör auf zu fühlen und denk doch mal nach“ Er war so wütend, das ich dachte er würde mir jeden Moment an den Hals springen und mich wie eine Packung Milch ausquetschen.

„Ich habe zu viel gedacht. Meine Wünsche und Gedanken sind ausgeschöpft“ Wieder flossen Tränen, die sich den Weg über meine Wangen bahnten.

„Schmeiß die Chance hier nicht weg“ Ich hätte mit Spot und noch mehr Spot gerechnet aber nicht mit dem was er gerade gesagt hatte.

„Ich kann nicht mehr“ Seufzte ich „Ich will nicht mehr, eure  Spielfigur sein. Euer Boxsack“ Müde sah ich immer noch zu Tyler „Ich kann es deinem Vater, nicht mit einem einzigen Artikel recht machen. Ich bin nicht gut genug für die Firma, nicht stark genug“ Weitere bittere Tränen, entglitten mir.

„Ich..“ Wollte er wieder sprechen aber ich war schneller.

„Nein Tyler, auch deinetwegen muss ich gehen. Immer wieder in Augen sehen zu müssen die mich Abgrund tief hassen, aus welchem Grund auch immer, ist kein gutes Gefühl“
Kurz wartete ich ab aber als er nichts sagte, machte er mir damit den Weg frei. Mit brennendem Herzen, packte ich meine Tasche. Doch bevor ich sie mir um die Schulter werfen konnte, hörte ich Tylers schnelle Schritte auf mich zu kommen.

Love Me Or Hate MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt