Ein gewohnter Tag auf der Arbeit, an dem ich meinen Artikel zu Victor und dem MMA bearbeitete. Bald war ich fertig, ich schätze Punkt genau am Abgabetag.
Müde rieb ich meine Augen. Erholsame Nächte, hatte ich schon lange nicht mehr. Ich wusste nicht einmal mehr, wie sich guter Schlaf anfühlte.
Gähnend nippte ich an meinem Latte Macchiato und stellte fest, das er mich nicht wirklich wach hielt. Dieser hier, war bereits mein vierter an diesem Tag. Einfach mal wieder schlafen können, war das, was ich wollte aber ich musste ständig dran denken, wieso Tyler mich so grob abgewimmelt hatte. Ihn zu vergessen, gelang mir halbwegs. Schließlich ließ er sich seid dem Tag genau, 13 Tage nicht mehr blicken.
Das klingeln, meines Telefons auf meinem Pult, lies meinen Kopf herum fahren. Scheiße, hatte ich mich erschrocken!
„Hey Eva!“ Meldete ich mich und zwang mein Herz sich zu beruhigen.„Pause?“ Fragte sie mich und bei einem Blick auf die Uhr und nach mein Gemütszustand, war es wirklich an der Zeit.
„Ich komme runter“ Sagte ich und als ein okay ertönte, legte ich auf. Ich habe heute, wirklich nicht viel geschafft, trotzdem machte ich mich auf den Weg nach unten.
„Tyler hat morgen den Gerichtsprozess“ Ich hatte Eva im vertrauen davon erzählt und wegen Mr. Ridley wusste sie es bereits als Einzige. Mich mit eingeschlossen aber das er es nicht wusste, war schon gut. Sowas posaunte man auch nicht in die Weltgeschichte hinaus.
„Ich hoffe es wird alles gut gehen“ Knabberte ich an meiner Brezel und sah verträumt um mich herum. Durch die Komplet verglaste Fassade, sah ich, das die Bäume langsam wieder ihre grünen Blätter bekamen. Bald war es wieder Sommer.
„Das hoffe ich auch. Der Arme Mr. Ridley, läuft mir hier schon im Dreieck“ Die Sorge war Eva ins Gesicht geschrieben.
„Es ist ja auch sein Sohn und ein gefundenes fressen für die Presse. Diese Familie steht schon so nicht in einem guten Licht, in den ganzen tratsch Zeitschriften“ Doch trotzdem lief das Unternehmen gut. Die Menschen standen auf Skandale. Doch wen Tyler ins Gefängnis müsste, wäre dem Unternehmen sehr geschadet. Er soll schließlich der Nachfolger werden.
Ich vermisste Tyler aber seine Abwesenheit, lies mich ihn zum Teil vergessen.
„Katastrophe“ Geistesabwesend nippte Eva an ihrem Kaffee und verbrühte sich dran „Misst“ Zischte sie mit gepressten Lippen „Heiß!“
„Vorsicht du Träumerin“ Lachte ich und sah zu wie sie aufsprang.
„Ich bin heute nicht ganz bei mir“ Genervt von sich selbst, stieß sie einen Seufzer aus.
„Wie gut ich das kenne“ Nahm ich ihr den Kaffee ab und stellte ihn sicher auf den Tresen. So wie sie aufgesprungen war, wunderte es mich, das sie nicht mal einen kleinen Tropfen vom Heißen Kaffee ausgeschüttet hatte. Gut für sie. Die weiße Bluse in Kombination mit schwarzem Kaffee, wäre ein Todesurteil für die Bluse gewesen.
„Wie läuft es so mit Victor“ Mit einem neugierigen Lächeln, nahm sie wieder Platz.
„Gut“ Ja es lief wirklich gut mit Victor. Früher, hätte ich nie daran gedacht, das wir wirklich ein Paar werden würden. Selbst meinen Eltern sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen als sie uns so innig gesehen hatten.
„Hartnäckigkeit zahlt sich anscheinend doch aus was?“ Hatte Doug zu Victor gesagt, als er ihn mit dem Ellbogen an gestupst und angezwinkert hatte. Meine Mutter hatte ihn sofort gestoppt, bevor es mir und allen beteiligten peinlich wurde.
„Und habt ich schon?“ Stupste Eva mich mit ihrem Zeigefinger an und ich wusste sofort, auf was sie hinaus wollte.
„Nein!“ Empört davon, das sie so unglaublich neugierig war, zerknüllte ich die Tüte in der meine Brezel gesteckte hatte und warf sie damit ab.
„Man darf doch mal Fragen dürfen“ Hob sie das Papier lachend auf und warf es zurück. Getroffen hatte sie genau so wenig wie ich.
„Ich traue mich nicht so recht“ Gab ich zu und Fing das zerknüllte Papier auf, bevor es den Boden berührte.
„Mach es, wenn der Moment da ist“ Sie wollte genau so wenig wie ich, das ich es überstürze.
„Gefühlt, ist der Moment nie da“ Wenn ich darüber nachdachte, das ich jedes Mal einen Rückzieher machte, wenn es soweit war, bekam ich ein schlechtes gewissen. Wenn ich nur wüsste, was mich jedes mal davon abhielt mit Victor intim zu werden. Er war deswegen, nie böse auf mich aber trotzdem spürte ich die Enttäuschung in der Luft.
„Er ist dann da, wenn du ihn am wenigsten erwartest“ Tröstend lehnte Eva sich zu mir „Ich sehe ja, wie glücklich ihr beide seid“ Lächelte sie mir zu und schob ihre Feuer rote Brille zurück, die beim vorlehnen verrutscht war.
„Das sind wir“ Unwillkürlich musste auch ich lächeln. Er tat wirklich alles, damit ich mich gut bei ihm fühlte.
„Streitet ihr überhaupt?“ Für andere, wirkten wir wahrscheinlich tatsächlich, wie ein vorzeige Paar aber so war es nicht. Auch wir stritten.
„Natürlich streiten wir uns“ Gab ich zu „Zum Beispiel darüber das er mich ständig bemuttert“
„Bemuttert?“ Klar, klang es merkwürdig für sie. Normalerweis bemutterte der weibliche Part.
„Ich lebe ja quasi schon bei ihm“ Vor und nach der Arbeit waren wir nur bei ihm „Und sobald ich nur einen Finger im Haushalt rühre, ist er stinksauer auf mich“ Jeder andre würde es zu schätzen wissen aber ich nicht.
„Ist do gut, dann hast du mehr Zeit für deine Artikel“ Da hatte sie recht aber wenn ich eine Schreibblockade hatte, brachte es mir nichts am Laptop zu sitzen und zu hoffen, das er selber anfängt zu Tippen. Ich brachte einen Ausgleich von der Büroarbeit.
„Ist es nicht. Ich bin schließlich kein Baby mehr“ Dieses Thema machte mich wahnsinnig.
„Ich würde mich freuen, wenn mir jemand den Haushalt komplett abnimmt“ Ihre Lippen legten sich zu einem leicht beneidenden Schmollmund.
„Dafür stellt man sich eine Haushaltshilfe ein“ Protestierend verschränkte ich meine Arme vor die Brust, das sie ihn verteidigte enttäuschte mich „Ich will das wir uns die Arbeit teilen und er einsieht, das ich nicht aus Glas bin“ Dieses Thema könnte ich mit Victor tausendmal durch kauen aber ändern, würde sich eh nichts an seiner Einstellung. Er war ein Sturkopf.
„Gut, da gebe ich dir recht“ Endlich verstand sie mich. Das Bimmeln des Aufzugs lies uns beide aufschauen.
„Haben Sie zwei nichts zu tun?“ Mr. Ridleys Schuhe klackerten auf den Fliesen, als er den Aufzug verlies. Er zupfte unbeholfen an seiner Krawatte herum, etwas was mich verwirrte.
„Wir haben exakt, noch 10 Minuten Pause“ Erwiderte Eva und auch sie bemerkte wie unbeholfen unser Chef mit der Krawatte war. Dabei Band er sie sonnst immer so perfekt.
„Soll ich Ihnen beim binden helfen?“ Stand ich auf.
„Wenn Sie es schon anbieten gerne“ Er überechte mir seine Krawatte und schien etwas erleichtert.
Ein paar Handgriffe und Die Krawatte saß wie angegossen um seinen Kragen.
„Woher wissen Sie wie man so etwas bindet?“ Er stellte sich vor die Fenster in dem er sich spiegelte und betrachtete mein Werk.
„Mein Vater wollte sie nur von mir gebunden bekommen“ Jeden morgen schon als Kind, freute ich mich auf das Ritual, denn erst wen die Krawatte perfekt saß, verließ er das Haus.
Das wichtigste an seinem Outfit und sein kleines Mädchen, musste diese wichtige Verantwortung tragen. Natürlich nahm ich meine Aufgabe äußerst ernst.
Selbst bevor er starb, bat er mich, ob ich denn das wichtigste Detail an seinem Auftritt übernehmen möchte. Und ja, das tat ich gerne.
„Sie haben einen Vater mit Geschmack“ Zupfte er den Kragen an die richtige stelle
„Krawatten ist das A und O“ Sprach er. Nur doof das sein Sohn keinen Wert drauf legte. Aber lässig stand Tyler nun mal gut.
„Danke“ Das mein Vater tot war, wollte ich nicht extra erwähnen.
„Nun gut, Eva lassen sie alle Termine für morgen verlegen“ Er wollte gehen sah aber nochmal zurück „Und vernachlässigt eure Arbeit nicht junge Damen!“
„Nicht mal seine Krawatte konnte er binden“ Eva war sehr besorgt über den Gemütszustand von Mr. Ridley, genau so wie ich.
„Sobald der Prozess morgen vorbei ist und es positiv ausfällt, wird er der alte Mr. Ridley sein, das verspreche ich dir“ Innerlich betete ich dafür, das alles gut gehen würde.
„Hoffentlich fällt es gut aus“ Immer noch sahen wir Mr. Ridley zu, wie er in seinen Wagen stieg und davonfuhr.
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Love Me Or Hate Me
RomanceIvy, schüchtern, tolpatschig und sehr nah am Wasser gebaut. Tyler, Macho, selbstverliebt und scheißt auf andere. Gegensätzlicher könnten beide nicht sein, also entscheidet sich Tyler, Ivy das Leben zur Hölle zu machen. Aber was war sein Antrieb? Has...