Am nächsten Morgen weckte mein Wecker mich. Sofort machte der Schlafmangel sich bemerkbar, in Form eines schrecklichen Kopfschmerzes. Ich war erst gegen 4 Uhr morgens eingeschlafen, die ganze Zeit nur nachgedacht.
Ich hatte beschlossen, heute Nachmittag einfach in das Firmengebäude von Jackson & Wilk zu gehen und nach Kailyns Büro zu fragen. Dann würde ich ihn nur schnell bitten, sich bei Elle zu melden, weil sie ihn brauchte und das seine Familie war. Und schon würde ich wieder verschwinden.
Also schlurfte ich ins Bad, erledigte die tägliche Routine und sah das erste Mal seit ich hier lebte, keinen Kailyn neben mir.
Erleichtert zog ich mir also eine lockere Jeans kombiniert mit einer weißen Bluse an. Meine Haare behielt ich in dem Zopf, in dem sie waren und schon ging ich in die Küche.
Ich erzählte Liz und Jordan von meinem gestrigen Gespräch und meinem Plan, während ich einen Kaffee und ein Milchbrot verspeiste.
„Ich finde es gut, dass du ihr helfen willst. Schließlich kannst im Moment nur du Kontakt zu ihm aufnehmen. Aber pass auf, dass nichts passiert, was nicht passieren sollte." Warnte Jordan mich.
Ich versicherte ihnen beiden, dass ich so schnell wie möglich wieder verschwinden würde und lief dann auch schon auf den Flur. Ich schlüpfte in meinen grünen Parker, da es ziemlich frisch war, und meine Converse, dann war ich auch schon aus dem Haus.
Wie so oft legte ich den Weg zur NYU zu Fuß zurück, beobachtete die Menschen und verdrängte meine Sorgen, so gut es ging. Sam schrieb mir, dass er am Seiteneingang auf mich warten würde, also stöpselte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und genoss die Musik.
Den harten Rap, den ich seit kurzem hörte, um mich von den Gedanken abzulenken, die mein Gehirn mir zuschrie. Ich mochte diese Musik eigentlich nicht, aber ich konzentrierte mich darauf, den Text genau zu verstehen und so wurde ich abgelenkt, also war es effektiv.
„Morgen." Grinste Sam mir schon von weitem zu. Er hielt mir einen dampfenden Kaffeebecher hin, weshalb ich ihn hätte knuddeln können. „Du bist der Beste!" lachte ich und zog ihn in eine lockere Umarmung.
„Geht's dir gut?" fragte er mich mit einem musternden Blick. Seine blauen Augen blitzten leicht auf. „Ja, klar. Nur schlecht geschlafen" erwiderte ich und hob meinen Kaffeebecher auf, als Zeichen für Rettung.
Wir schlenderten in unseren Hörsaal, an den vielen Studenten vorbei. „Wie ist dein Praktikum?" fiel es mir da ein. „Ach, gut. Ich meine, meine Redakteurin ist ziemlich streng und verlangt viel, aber ich denke, so sammle ich nur viel Erfahrung." Lächelte er. Seine Grübchen stachen hervor, was mich auch ein wenig zum Schmunzeln brachte.
„Versuch einfach, alles gut einzuplanen, dann hast du auch noch genügend Zeit um zu lernen."
Die drei Vorlesungen, die ich hatte, waren vorbei. Es war 14:00 Uhr und somit wollte ich mich auch schon auf den Weg zu Jackson & Wilk machen. Sam wollte mich wieder zum Essen einladen, doch ich lehnte dankend ab.
„Na gut, dann sehen wir uns nächste Woche." Verabschiedete er sich, da heute Freitag war. „Ruf mich an, wenn du was brauchst." Ich ließ seine Umarmung zu und holte mir dann ein Taxi. Ich sagte dem Fahrer die Adresse, die ich zuvor bei Google gefunden hatte.
Wir fuhren nicht lange, das Gebäude befand sich nahe dem Central Park, es war riesig. Ein Wolkenkratzer aus komplettem Glas. Nachdem ich dem Fahrer sein Geld gegeben hatte, stieg ich aus und begutachtete das riesige Gebäude.
Mein Herz raste beim Gedanken daran, ihn wiederzusehen. Ich richtete meine Bluse, zog mir den Parker aus und nahm ihn in die Hand, und ging dann mit erhobenem Kopf in die Eingangshalle.
DU LIEST GERADE
Ich verlass dich nicht
Teen Fiction-- Teil 2 von Skys und Kailyns Geschichte -- -- Erster Teil 'Verlass mich nicht' -- Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Kailyn Sky verlassen hat. Er hatte in dieser Nacht seine Koffer gepackt und war verschwunden. Weder Elle, noch Dylan, noch Sky ha...