Kapitel 41 - Der Arztbesuch

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Es war wieder Montag, ich war gerade durch Kailyns piependen Wecker aus dem Schlaf gerissen worden.

Mein Handy hatte außerdem vibriert, weshalb ich es mir jetzt angelte. Doch meine Hand wurde von meinem Freund aufgehalten, der mich am Handgelenk an sich zog.

„Ist dein Handy wichtiger als ich?", fragte er verschlafen, grinste aber schon leicht. Ich schmunzelte und küsste seine Wange.

„Morgen." - „Okay, ich geh mich fertig machen", beschloss er und schubste mich vorsichtig von sich, sodass ich wie ein Burrito zurück auf meine Seite des Bettes rollte. Ich lachte auf, sah ihm dann zu, wie er nur in Boxershorts aus dem Zimmer schlenderte.

Kailyn war wie ein griechischer Gott. Ein sehr gebräunter, muskulöser griechischer Gott. Mein griechischer Gott.

Ich setzte mich auf, streckte mich, schnappte mein Handy. Als ich es jedoch entsperrte, rutschte mir mein Herz in die Hose.

Wenn du willst, kannst du dir heute frei nehmen, um zum Frauenarzt zu gehen. Es muss auch niemand was davon erfahren, ich erzähle Kailyn einfach, du bist für mich bei einem Meeting.

Mace' Nachricht hatte mich so unvorbereitet getroffen, dass mir sofort übel wurde. Ein leichtes Stechen im Kopf und mein Hals schien sich zu verengen.

Oh Gott. Fast hätte ich vergessen, was ich ihm gestern anvertraut hatte. Und dass ich es Kailyn noch immer nicht gesagt hatte.

Ich antwortete Mace, dass das nicht nötig wäre und es mir gut ging. Ich seufzte auf, vergrub meinen Kopf in der Decke.

Ich musste wirklich bald zum Frauenarzt. Vielleicht könnte Liz mir ja einen Termin bei ihrer Ärztin machen; da ich in den letzten beiden Jahren, die ich nun hier lebte, keinen Sex gehabt hatte, war ich nämlich noch bei keiner Gynäkologin gewesen.

Ich schrieb meiner besten Freundin eine kurze Nachricht, woraufhin sie gleich antwortete, später in der Ordination anzurufen und mir Bescheid zu geben.

Obwohl ich nicht wusste, ob ich erleichtert oder angespannt sein sollte, ließ ich mir nichts anmerken und schlurfte ins Bad. Ich machte mich fertig, zog ein schwarzes Cocktailkleid an und schnappte mir meine High Heels aus dem Schrank.

Als ich in die Küche kam, stand eine brühende Tasse schwarzer Kaffee auf der Anrichte, Kailyn hatte den Fernseher eingeschaltet und lag immer noch halbnackt auf der Couch, während er von einer Semmel abbiss.

Ich sah auf die Uhr, kippte ein paar Schlucke meines Kaffees runter. „Baby, es ist halb acht, zieh dir was an", rief ich ihm zu, schlüpfte in meine Schuhe.

Er drehte den Kopf mit einem belustigten Grinsen zu mir, verdrehte die Augen. „Was, hast du sonst Angst, dass du zu sabbern beginnst?" Ich sah ihn empört an, kam auf die Couch zu.

„Nein, im Gegensatz zu anderen Leuten hier hab ich mich im Griff", meinte ich gekonnt und kräuselte die Nase.

So schnell ich schauen konnte, war er aufgesprungen, hatte den Arm um meine Taille gelegt und mich fest an sich gezogen. Mir stockte die Luft, da ich nicht damit gerechnet hatte und ich sah ihn überrascht an.

„Sei froh, dass du schon angezogen bist, sonst würden wir nach deiner Aussage gerade überhaupt nicht mehr aus dem Haus kommen", hauchte er mir ans Ohr und biss sanft hinein, was einen Schauer über meine Arme laufen ließ.

Ich fing mich aber schnell wieder und drückte ihn lachend weg. „Idiot", schmunzelte ich nur, bevor ich ihm ein Shirt zuwarf, dass er gestern Abend am Boden liegen gelassen hatte.

Ich verlass dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt