Kapitel 27 - Wir

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Ich nahm all meinen Mut zusammen, um die richtige Antwort auf seine Wort zu finden. Jetzt oder nie, Sky!

Ich setzte mich in einer schnellen Bewegung auf sein Becken, legte meine Hände auf seine Brust. Überrascht sah er mich an, ich spürte seine wohlbekannte Körperwärme unter mir.

„Falsch. Weißt du, was ich in zehn Jahren zu dir sagen würde? Danke, dass du bei mir warst. Ich werde dir sagen, dass ich glücklich war mit dir. Weil du mich für mich geliebt hast. Für die Person, die ich war. Und weil Karriere nur ein kleiner Teil für mich ist, glücklich zu sein ist viel wichtiger. Und jemanden zu haben, auf den man sich verlassen kann, egal was passiert..."

"...Ich werde dir danke sagen, dass du so ein guter Vater für unsere Kinder warst und ich werde dir danke sagen, dafür dass du mich irgendwann geheiratet hast. Und ich werde dir danke sagen, dass du mich fühlen lassen hast wie das einzige Mädchen auf Erden. Und dass du mich geliebt hast, auch wenn ich nicht bei einem der größten Magazine der USA gearbeitet hab. Auch, wenn ich meine Mum weggeschickt hab, obwohl sie sich mit mir versöhnen wollte. Ich werde dir danke sagen, dass du mich geliebt hast, obwohl ich so viele Fehler hab, die andere nicht mal akzeptiert hätten."

Er sah mir in die Augen, eine Träne schaffte den Weg über seine Wange. Ich senkte den Blick, sah auf seine Brust. Zwischen uns lag für einen kurzen Moment die Stille, doch es fühlte sich an, als würden unsere Gefühle uns anschreien.

„Ich hab Angst, dass ich nie richtig glücklich werde, wenn es nicht mit dir ist." Flüsterte ich. Ich hörte ihn tief einatmen, dann spürte ich seine Finger an meinem Kinn. Er hob es an, sodass ich ihn ansah.

Seine Augen lagen voller Schmerz, seine Lippen waren fest aneinandergepresst. Mein Herz raste, als er ganz milde lächelte.

In der nächsten Sekunde legte er seine Hand an meinen Rücken und setzte sich mit mir auf, sodass ich nun auf seinem Schoß gegenüber von ihm saß. Er umfasste mein Kinn mit seinen Fingern und kam mir langsam näher.

Meine Brust zog sich aufgeregt zusammen, alles kribbelte. Er sah mir mit den glänzenden, grünen Augen in meine und ich schloss sie erwartungsvoll. Endlich trafen seine Lippen auf meine.

Wir übten beide leichten Druck aus, überhaupt nicht fordernd. Ich atmete seinen Geruch ein, nahm die Fülle seiner Lippen in mich auf. Er verpasste mir ein paar leichte Küsse, doch so voller Gefühl. Alles um mich herum, alle Gedanken, die ich in den letzten Wochen gehabt hatte, verschwammen.

Und in meinem Verstand war nur noch der braunhaarige, grünäugigie Mann zu sehen, mit seinem schiefen Grinsen und dem kantigen Kiefer. Der, den ich schon als High-School-Junge geliebt hatte.

Ich legte meine Arme um seinen Hals, er seine um meine Taille, sodass wir schon bald eng aneinander gedrückt dasaßen. Er biss mir auf die Unterlippe, weshalb ich grinste. Diese Chance nutzte er um seine Zunge mit meiner zu vereinen. Sie spielten miteinander, seine Finger strichen meine nackten Seiten entlang. Als ich meine Hände in seine Haare gleiten ließ, keuchte er auf. Ich löste mich von ihm, sah ihm direkt in die Augen.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte Angst, er würde mich wieder zurückweisen, so wie nach unserer Nacht.

„Ich verlass dich nicht. Nicht wieder" flüsterte er, drehte meinen Kopf langsam und küsste dann meine Wange. Ich verstärkte meinen Griff ein wenig, sodass seine Lippen nun an meine Backe gepresst waren. Diese Worte waren wie ein Pflaster für mich. Sie reichten aus, um all die Wunden, dir mir die Vergangenheit zugefügt hatte, zu überdecken.

„Wir können es schaffen. Ich muss meine Zweifel wegbekommen, und ich werd's versuchen, Baby. Versprochen." Nuschelte er an meine Backe, küsste sie wieder. Ich lächelte. Nach zwei verdammten Jahren fühlte ich mich wieder wunschlos glücklich.

Ich verlass dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt