Mein Herz zog in meiner Brust. Ich würde ihm so gerne alles erklären, doch ich konnte nicht. Die Angst, ihn zu überfordern und damit wieder verlassen zu werden, war zu groß. Ich senkte den Blick auf meinen Schoß.
„Ich bin einfach...", ich überlegte. Ich musste ihm irgendeinen plausiblen Grund sagen, denn sonst würde er mir erst recht nicht glauben. Da fiel es mir ein.
„Es ist alles so schnell gegangen mit uns. Wir sind gleich zusammengezogen und alles wurde wieder so ernst. Ich meine... ich will ja, dass es ernst ist. Ich will eine Zukunft mit dir, aber ich war einfach ein wenig überrumpelt, verstehst du?" Ob das Sinn machte, wusste ich selbst nicht.
Ich sah ihm in die Augen, versuchte darin zu lesen. „Ich vertraue Mace nicht mehr als dir, ich hab mit ihm wirklich nur über Sofia gesprochen", beharrte ich noch.
Ein Teil von mir wollte mich selbst ohrfeigen, für diese erneute Lüge. Ich wollte ihn doch einfach nur nicht verlieren. Noch nicht. Vielleicht war es unausweichlich, denn irgendwann würde er ja ganz offensichtlich sehen, was los war. Doch ich redete mir ein, dass bis dahin alles gut werden würde.
Kailyns Augen wurden ein wenig weicher. „Okay", meinte er leise. Er wich meinem Blick aus, sah aus dem Fenster.
Ich wusste, dass er enttäuscht war, sich nun vorwarf, mich zu irgendwas gedrängt zu haben oder so. Und das musste ich schnell verhindern, denn ich wollte nicht, dass es ihm schlecht ging.
„Baby", flüsterte ich. Ich schnallte mich ab und rutschte direkt neben ihn. Als er mich immer noch nicht ansah, legte ich meine Hand an seine Wange und drehte seinen Kopf zu mir. Unsere Augen trafen aufeinander, seine trugen ein wenig Schmerz.
Ich legte meine Stirn an seine, sah weiterhin zu ihm auf. „Ich liebe dich so sehr, weißt du. Und ich will mit dir alt werden. Dich irgendwann heiraten und so, du weißt schon. Aber es ist innerhalb von einer Woche alles passiert. Wir sind wieder zusammengekommen, ich bin bei dir eingezogen. Der neue Job, die gesamte neue Situation hat mich einfach ein wenig überfordert. Das hat nichts mir dir zu tun, sondern ich muss lernen, damit umzugehen."
Seine Augen wurden weich, ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Es tut mir leid, dass ich dich gleich...", ich unterbrach ihn, indem ich meine Lippen auf seine legte.
Er genoss einen Moment lang nur den Druck, den ich ausübte, dann erwiderte er. Nach einem Kuss löste ich mich gerade ein paar Millimeter, legte die Arme um seinen Hals.
„Entschuldig dich für nichts, mir tut es leid. Ich hätte gleich mit dir reden sollen", hauchte ich. Als Antwort schnappte er mich mit beiden Händen an den Hüften und setzte mich auf seinen Schoß. Unsere Lippen trafen wieder aufeinander.
Sofort machte sich in meinem Kopf wieder der Gedanke breit, dass in mir ein Kind heranwuchs, doch ich schob ihn weg. Ich musste Kailyn jetzt beweisen, dass er keine Schuld hatte an dem, wie ich mich verhalten hatte.
Ich fasste meine Haare also mit den Händen zusammen, als seine Küsse an meinen Hals und meine Schulter wanderten. Ich ließ mich fallen in seine Lippen, genoss seine Finger, die Kreise an meinen Hüften zogen.
Ich wurde wieder daran erinnert, dass ich dieses riesige Geheimnis vor ihm immer noch versteckte und stockte kurz.
Als ich jedoch die Augen öffnete und Kailyn mich unsicher ansah, lächelte ich und sagte mir, dass es vielleicht ja doch gar nicht stimmte. Ich ließ meine Lippen wieder auf seine treffen, musste ihm nun beweisen, wie sehr ich ihn liebte.
Ich bewegte mein Becken kreisend gegen seins, spürte schon, wie eng seine Hose wurde. „Die Fahrt dauert eine Stunde", presste er hervor, als ich seinen Hals mit meinen Lippen verwöhnte.
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Ich verlass dich nicht
Teen Fiction-- Teil 2 von Skys und Kailyns Geschichte -- -- Erster Teil 'Verlass mich nicht' -- Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Kailyn Sky verlassen hat. Er hatte in dieser Nacht seine Koffer gepackt und war verschwunden. Weder Elle, noch Dylan, noch Sky ha...