Kapitel 24 - Das Geschäftsessen

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Am nächsten Tag wachte ich mit leichten Kopfschmerzen auf. Ich hatte ja nur ungefähr drei Stunden geschlafen.

Wiedermal war das Bett so kalt und leer, ich hatte das Gefühl, es wäre riesig und ich so klein darin. Die vielen Polster halfen dabei auch nicht viel.

Ich raffte mich mit einem Seufzen hoch, kaum saß ich, spielte mein Gehirn verrückt. Ich erinnerte mich an den Morgen, als ich in Kailyns Bett aufgewacht war. Wie es nach ihm gerochen hatte und mein Körper sich so gut anfühlte.

Doch ich erinnerte mich auch an seine schmerzhaften Worte. Und kaum spielte mein Ohr sie wieder ab, zog sich mein Magen zusammen.

Ich denke, Worte können noch so verletzend sein; wenn sie nicht von einem Menschen kommen, der die Macht hat, dich entweder total zu zerstören oder dich zu retten, können sie dir nichts antun.

Aber wenn sie von diesem einen Menschen kommen, der für dich alles entscheidend ist, kann ein Wort ausreichen, um dich total aus der Bahn zu werfen.

Ich trottete ins Bad, zog mich an und machte mich fertig. Als Liz mir schon voller Freude aus der Küche zurief, ich solle mich beeilen, wusste ich bereits, dass sie Frühstück gemacht hatte. Normalerweise war sie immer die letzte, die aufstand, doch heute war sie wohl überdurchschnittlich gut gelaunt, wahrscheinlich durch ihr Date am vorigen Tag. 

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals, der auftretende Tränen anzeigte, hinunter und ging ins Wohnzimmer.

Von dort aus konnte ich schon den vollen Tisch sehen. Es gab Kuchen, Rührei, Champagner und Croissants. Erstaunt sah ich meine Freundin an, genauso wie Jordan, der soeben verschlafen in den Raum trat.

„Was zur Hölle? Bist du schwanger und willst es uns schonend beibringen?" fragte er mit halboffenen Augen. Liz lachte auf und schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben das einfach alle mal verdient. Wir sind so stark gewesen und haben nie aufgegeben. Also..." sie kam mit drei Champagnergläsern auf uns zu. „Auf uns!"

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Es war wieder eine Woche vergangen. Meine Laune hatte sich ein wenig verbessert, da Liz einfach jeden Tag so gut drauf gewesen war, dass es mich angesteckt hatte.

Jedoch musste ich immer noch so oft an Kailyn denken. Es tat mir so weh, dass wir kurz davor gewesen waren, wieder etwas zwischen uns aufzubauen und dann doch zu voreilig gewesen waren. Oder vielleicht wollte nur ich wieder etwas aufbauen und ihm reichte der Sex aus.

Ich kämpfte mich aus dem Bett, es war Donnerstag. Immerhin ein Tag vor Freitag, redete ich mir ein.

Sobald ich die Decke zurückgeschlagen hatte, umgab mich die kalte Brise und ich erschauderte. Ich war mir sicher, dass es nicht so schlimm kalt sein würde, wenn ich nicht so alleine wäre.

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Eine Stunde später betrat ich mein Büro, Amanda folgte mir ins Zimmer und grinste mich an. „Es gibt Neuigkeiten" teilte sie mir mit und schloss die Tür hinter sich. „Bitte sag mir, dass es gute sind" murmelte ich und ließ mich in meinen Stuhl plumpsen.

Sie grinste breit. „Mace Jacksons Assistent hat angerufen, Mace will dich zu einem Geschäftsessen einladen." Ich sah sie erst ein paar Sekunden überrascht an, dann fragte ich nach. „Ein Geschäftsessen?" - „Ja, hat sich ziemlich seriös angehört" kicherte sie. Oh Gott.

Ich ließ Amanda das Treffen bestätigen, das gleich am kommenden Abend stattfinden sollte. Dann sagte ich Matt für unser ausgemachtes Abendessen ab, er quietschte als er von dem Essen hörte und wünschte mir viel Glück.

Ich verlass dich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt