Kapitel 9

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Ich bin gerade am Saugen, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legt. Erschrocken drehe ich mich um. Aiden steht hinter mir und schaut mich verwundert an. «Was tust du da?», fragt er laut, um den Staubsauger zu übertönen. Ich schalte die Maschine ab und erwidere dann «putzen.» «Ja das sehe ich. Aber weshalb? Wir haben doch eine Putzfrau.» «Sie ist krank...» «Ich glaube es nicht. Mum macht dich zu ihrer persönlichen Sklavin!» Ich schüttle den Kopf, ich finde es ja nicht so schlimm. Sonst würde ich nur rumsitzen und nichts tun. Ich will gerade weitersaugen, als mir Aiden den Sauger grob aus der Hand. «Sicher nicht! Komm mit.» Er zieht mich an der Hand mit zu Mums Zimmer. Sie schläft. Aiden geht direkt auf sie zu und weckt sie auf. Das wird Ärger geben! Ich versuche unauffällig aus dem Zimmer zu schleichen, doch Aiden wirft mir einen warnenden Blick zu. Unsicher bleibe ich stehen und schaue zu, wie Mum Aiden und dann mich sauer anblickt. «Wie kannst du es wagen, Mirja als Putzfrau einzustellen?!», fragt Aiden sie wütend. Mum wirft mir einen vernichtenden Blick zu und sagt dann...

"Du unnützliches Dreckskind! Kannst du nicht einmal das tun, was man dir sagt? Du Nichtsnutz..." "Hey, was passiert hier?" Michael taucht auf einmal hinter mir auf. "Das hässliche Kind kann nicht mal putzen, wenn ich es ihr sage! Sie versteht nichts, dass ist ja wohl Grund genung!" "Überhaupt nicht. Komm Mirja." Michael zieht mich mehr oder weniger aus dem Zimmer.

"Was habe ich falsch gemacht?", frage ich vorsichtig nach. "Nichts Mirja, du machst das super hier. Diese Situation ist für niemand einfach. Aber du meisterst das toll." "Habe ich nicht gut genug geputzt? Oder war das Mittagessen nicht gut?" Michael zieht mich in eine Umarmung. "Denk nicht darüber nach. Ich sage, du machst es gut. Glaub mir einfach." , sagt Michael schroff.

Ich bin in meinem Zimmer und lerne Englisch, als Noah an meiner Zimmertür klopft. "Hey Kleines, ich muss einkaufen. Willst du mit?" Ich nicke und folge ihm.

Nach einem langen und amüsanten Einkauf sitzen wir nun im Auto. Noah hat den Radio voll aufgedreht und singt so schief mit, wie es nur geht! Ich lache mich neben ihm schlapp.

Nachdem wir die Fahrt unfallfrei überstanden und die eingekauften Waren in der Küche verstaut haben, machen Noah und ich uns nun ans Kochen. Noah meint, er müsse sein Spezialgericht vorzeigen. Er gibt mir Anweisungen, was ich tun soll und ich mache es. Nach einer guten Stunde sind wir fertig. "Gehst du bitte die anderen holen?", bittet mich Noah. "Mom auch?", frage ich unsicher. Noah nickt und schaut mich aufmunternd an. So mache ich mich auf den Weg. "Kannst du Mom zum Essen rufen?", frage ich Jack lieb. Er schaut mich seltsam an, nickt dann aber. Ich gehe ins Esszimmer und setze mich an meinen Platz. Nach und nach kommen alle, bis auf Jack und Mom. "Mirja hast du es Mom gesagt?", fragt mich Noah. "Indirekt ja", murmle ich. Noah schaut mich mit gerunzelter Stirn an. "Aha", sagt er nur, denn in dem Moment kommen Jack und Mom ins Zimmer. Sie schaut mich sauer an. Ich wende meinen Blick von ihr ab und schaue auf den Tisch. Noah neben mir seufzt.

Nach dem Essen wird mir erklärt, dass ich nicht mehr zu helfen brauche, da ich bereits genug getan habe. Deshalb gehe ich in mein Zimmer und lerne wieder Englisch. Ich muss einfach besser werden!

Nach ungefähr einer Stunde beschliesse ich schlafen zu gehen. Gerade als ich die Storen schliessen will, durchzuckt mich plötzlich ein starker Schmerz an meinem linken Fuss. Erschrocken schreie ich auf. Mist, ich bin in ein Scherben gestanden. Diese habe ich den ganzen Tag nicht aufgewischt. Das habe ich nun davon. Vorsichtig versuche ich meinen Fuss nicht zu fest zu belasten und humple so zu meinem Bett. Als ich fast das Gleichgewicht verliere stehe ich unglücklich auf das Scherben, welches sich immer noch in meinem Fuss befindet und sich so weiter rein bohrt. "Mirja ist alles in Ordnung?", fragt ein panischer Ethan. Ich schaue ihn an und lasse mich aufs Bett fallen. Mann, das schmerzt vielleicht. Mit aller Mühe halte ich die Tränen zurück. "Was ist passiert?" "ich bin auf eine Scherbe gestanden." "Zeig mal her." Widerwillig strecke ich ihm meinen Fuss entgegen. Ethan zieht zischend Luft ein. "Mensch Mirja, was tust du nur? Ich hole Nick, er macht die Ausbildung aus Arzt." Mit diesem Satz verlässt er mein Zimmer.

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