"Alles okay?", fragt Nick gleich. Jack und ich nicken synchron. "Und bei Mom?", fragt Jack besorgt. Nick nickt knapp mit einem Seitenblick zu mir sagt er: "Zieh dich warm an Mirja, wir gehen gleich raus. Sei in 20 Minuten unten, okay?" Seine Stimme duldet kein Widerspruch, weshalb ich rasch nicke und in mein Zimmer gehe. Dort putze ich meine Zähne, binde meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und ziehe mir wie befohlen wärmere Kleider an. Ich bin ja gespannt was wir heute machen werden...
Nick's Sicht
Mirja kommt meinem Befehl sofort nach und geht aus dem Zimmer. "Hör zu", wende ich mich an meinen Bruder. "Mom geht es nicht gut. Daran ist wahrscheinlich der Alkohol schuld. Ich werde heute Abend mit ihr zum Arzt fahren, damit er sie untersuchen kann. Bitte halte ein Auge auf sie, dass sie sich ausruht und die Zwillinge nicht zu viel Stress machen, okay? Ich kann das mit Mirja heute wirklich nicht absagen. Ich habe das Gefühl, dass sie uns so schnell wie möglich besser kennenlernen muss. Sie fühlt sich hier überhaupt nicht wohl." Jack nickt traurig. "Das habe ich auch schon bemerkt.", meint er bedrückt. "Mist, ich muss mich noch bereit machen, kannst du den anderen sagen, dass wir uns heute Abend treffen? Wenn was ist kannst du mich anrufen, aber bitte nur im Notfall!", bitte ich ihn. Er nickt. "Und pass gut auf Mirja auf versprochen? Dräng sie zu nichts und schau, dass es ihr gut geht.", er schaut mich ehrlich besorgt an. "Was denkst du denn von mir?!", frage ich entrüstet. "Hör zu Brüderchen, Mirja ist auch meine Schwester und ich will genauso wie du, dass es ihr gut geht!", mein jüngerer Bruder seufzt und nickt.
Schnell ziehe ich mir meine dunkele Jeans an und schnappe meinen Geldbeutel. Aufgeregt bin ich schon ein bisschen. Ein Tag ganz alleine mit meiner Schwester, das habe ich mir schon so lange gewünscht, doch es war nie möglich, weil sie so weit weg war. Ich habe sie furchtbar vermisst und freue mich so, sie endlich bei mir zu haben. Ich muss sie nachher unbedingt gleich umarmen. Einfach so, aus Freude sie bei mir zu haben.
Zackig renne ich die Treppe runter. Mirja kommt gerade aus ihrem Zimmer und sieht wie immer wunderschön aus. Sie scheint etwas angespannt zu sein, was ich aber verstehen kann. Schliesslich geht sie mit einem Jungen, der behauptet ihr Bruder zu sein alleine raus. Als sie unten ankommt ziehe ich sie in eine herzliche Umarmung. Mirja atmet hörbar tief durch und scheint sich zu beruhigen und umarmt mich dann zurück. Lächelnd kuschle ich mich an sie. Ich glaube die Nähe tut ihr gut. Auch wenn sie sich noch ein bisschen daran gewöhnen muss.
Langsam löse ich mich von ihr und sehe in ihr hübsches Gesicht. Sie lächelt mich schüchtern an. Sie soll keine Angst haben vor mir und sie soll in meiner Nähe auch nicht angespannt sein. Sie soll sich selber sein können, das sagen, was sie will, ohne sich dabei Gedanken machen zu müssen. Doch soweit sind wir wahrscheinlich noch nicht. Ich, nein, wir alle müssen ihr Zeit geben, damit sie vertrauen zu uns aufbauen kann. "Komm auf geht's.", sage ich motiviert. Sie zieht ihre Schuhe an und gemeinsam verlassen wir das Haus und steigen in mein Auto. Wir fahren einige Minuten schweigend.
"Hast du eine Idee was wir heute machen?", frage ich sie, um die Stille zu brechen. Schüchtern schüttelt sie den Kopf. Na toll, es ist schon wieder still. Lass dir was einfallen, lass dir was einfallen, na komm schon, lass dir was einfallen...
Plötzlich höre ich ein leises gekicher. Glücklich darüber, dass sie sich amüsiert, schaue ich sie an. "Was ist denn so lustig?", bevor sie antworten kann, ertönt hinter uns ein lautes hupen. Mirja kichert lauter. Verwirrt schaue ich aus dem Fenster, oh die Ampel ist grün. Na so was. Als ich endlich den Motor angebracht habe und über die Kreuzung fahre, wechselt die Ampel gleich auf rot. "Pech gehabt du Angeber im Porsche", sage ich gespielt arrogant zur Person hinter uns.
Nach einer weiteren Schweigezeit kommen wir wie geplant beim Einkaufszentrum an. Ich steige aus und Mirja tut es mir gleich. "Da waren wir schon mal, erinnerst du dich noch?", frage ich um ein Gespräch zu starten. Mirja nickt wieder. Es hat ziemlich viele Leute. Mirja ist nicht gerade die Grösste und ich habe keine Lust sie zu verlieren, weshalb ich sie kurzer Hand an die Hand nehme. Sie schaut mich erstaunt an, aber ich ziehe sie einfach mit. Direkt zum Sportladen. Mein Plan ist es, Mirja Jogging Kleider zu kaufen. Ich ziehe sie in die entsprechende Abteilung.
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Meine neue Familie
Dla nastolatkówWarnung! In dieser Geschichte sind Ritzen und Magersucht eins der Hauptthemen! Begleitet Mirja auf ihrem Weg in ihre neue Familie. Als ich mit meiner Familie aus den Ferien zurück flog, kam plötzlich ein fremder, junger, gutaussehender Mann auf uns...