Teil 8

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"In Hogsemead. Aber ich wüsste nicht, was dich das angeht, Kröte. Dass du noch lebst war Glück. Nächstes Mal, wird keiner da sein, um dich zu retten." Die beiden grinsen, ohne den Blick von den Büchern zu heben. Du schnaubst, und läufst weiter in den Schlafsaal. Die anderen Mädchen ignorieren dich wie für gewöhnlich, und du weißt nicht, ob dich das freuen, oder ärgern soll. Du setzt dich in die Nische beim Fenster, und schaust auf den See hinaus. Die Inferi werde nicht mehr so schnell aus dem See auftauchen, der See ist nämlich zugefroren. Du schaust auf die weißen Schneeberge. Spüren Inferi eigentlich kälte? Eigentlich nicht, sie spüren ja nichts, aber es könnte doch sein - Du hörst wie die Tür des Gemeinschaftsraumes lauthals zugeschlagen wird, und schreckst aus deinen Gedanken hoch. "Katie Bell wurde verhext!", ruft jemand außer Atem. Du stehst auf, und läufst aus dem Schlafsaal. Du erblickst Theodore Nott, der weitererzählt: "Ich habe gesehen, wie sie eine Halskette auspackte, und anfasste. Dann plötzlich ist sie in die Luft geflogen, und dann zuckend auf dem Boden zusammen gebrochen. Wäre sie kein Reinblut, hätte sie es fast verdient, dumme Griffindor!" Einige lachen und klatschen Theodore ab, und auch dieser grinst. Diese herzlosen Idioten, denkst du dir, und läufst aus dem Raum. Der Unterricht beginnt bald. Du hast ein Wahlfach.Wahrsagen, bei Madame Trewlany. Es ist manchmal ein wenig abgedreht, aber du magst die Wahrsagerei.Beim Mittagessen erscheint Draco abermals nicht, was dich langsam beunruhigt. Als er beim Abendessen immer noch nicht erscheint, machst du dir ernsthafte Sorgen. Um dich abzulenken, besuchst du Katie Bell im Krankenflügel, doch kaum hast du ihn betreten, wirst du auch schon vernichtend von allen Griffindors angesehen. Du verschwindest lieber wieder. Weder mit Crabbe, Goyle oder Pansy hast du Draco gesehen. Du läufst verunsichert durch die Gänge, und suchst nach einem Zeichen von ihm. Er kann das Schloss doch nicht verlassen haben, oder? Du läufst durch einen dunklen Flur, und plötzlich hörst du Schritte. Du schaust leise um die Ecke. Draco läuft den Gang entlang. Erleichtert, dass du ihn endlich gefunden hast, willst du etwas sagen, doch Draco bleibt vor einer Wand stehen, und schließt die Augen. Du klappst deinen Mund wieder zu. Was macht er da? Du trittst näher. Plötzlich erscheint eine Tür in der Wand, und Draco verschwindet darin. Er hat dich nicht bemerkt. Du starrst auf die Tür, die langsam wieder verschwindet, und wieder zu einer normalen Wand wird. Du reibst dir die Augen. Ist das gerade wirklich passiert? Du starrst noch kurz die Wand an, dann drehst du dich um, und läufst mit schnellen Schritten davon. Du scheinst kurz vorm durchdrehen zu sein. Doch das ist gerade eindeutig passiert. Das weißt du. Du bist dir nun so sicher, dass du dich umdrehst, und zurück läufst. Kurz bevor du den Gang mit der Wand erreichst, hörst du: " ...Sie schaffen das nicht allein. Ihre Mutter bat mich ausdrücklich ihnen zu helfen -" "Das ist meine Aufgabe, halten sie sich ..." Du betrittst den Gang. Snape schaut auf, und tritt auf dich zu. "Darf ich erfahren, wieso sie hier herumschleichen?" Snape starrt dich an, und dir läuft es kalt den Rücken hinunter. "Ich ... ich hatte nichts zu tun, und habe Draco gesucht und ich ... Entschuldigung, Sir." Du schaust zu Boden. "Sie hatten also nichts zu tun? 5 Punkte Abzug für Slytherin, wegen Lauschens, und unverschämten Ausreden." Du wagst deinen Blick nicht zu heben, und Snape rauscht davon. Draco will ihm folgen, doch du hältst ihm am Arm fest."Warte. Wo warst du?", fragst du ernst.

"Wo war ich denn?", fragt Draco ohne dich anzusehen. "Du bist in der Wand verschwunden, ich habe es gesehen." Draco seufzt. "Kann denn nicht einmal etwas klappen?", fragt er verzweifelt, und donnert seine Faust gegen die Wand. Er bleibt an die Wand gelehnt stehen. Dann atmet er tief ein, und stellt sich wieder hin. "Ich - war - im - Raum - der - Wünsche", sagt er stockend. "Was hast du darin gemacht?", fragst du erstaunt. Du hast den Raum der Wünsche für eine Sage gehalten, und noch nie gehört, dass ihn jemand gesehen, oder gar darin gewesen war. Bis jetzt. "Das ... das kann ich nicht sagen", sagt Draco und tritt von einem auf den anderen Fuß. "Und was hast du auf deinem Unterarm?", fragst du weiter. Jetzt bist du zu weit gegangen. Draco entsinnt sich, mit wem er eigentlich redet, und starrte dich an. "Das geht dich gar nichts an. Und wehe du redest ein Wort über den Raum der Wünsche, dann bist du tot!" Er verschwindet mit schnellen Schritten, und du folgst ihm langsam. Du bist kurz davor dich selbst zu Ohrfeigen. Was bist du auch so neugierig? Den ganzen Abend ignoriert er dich, und frustriert gehst du schließlich zu Bett.

In der Nacht schläfst du unruhig. Das erste Mal, seit dem Inferi Angriff, träumst du davon. Spürst die Finger der Inferi auf deiner Schulter, und den Griff in deinen Haaren. Du schreckst hoch. Das Zimmer ist stockduster und nichts regt sich. Unruhig atmend stehst du auf. Lieber willst du die Nacht wach verbringen, als noch einmal davon zu träumen. Du wirfst dir deinen Umhang über, und läufst aus dem Schlafsaal. Es schneit erneut. Du siehst die Flocken allerdings nur unscharf, weil das Fenster beschlagen ist. Du ziehst dir deine Schuhe an, und läufst die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter. Alles ist dunkel, nur das flackernde Licht des Kamins wirft einen hellen Schein an die Wand. Du läufst zur Tür. Du willst auf den Aussichtsturm gehen. Schnee hast du als Kind immer geliebt. Leise läufst du die schmale Wendeltreppe zum Turm nach oben. Auf der Plattform angekommen zischt ein eisiger Wind. Du trittst an das Geländer. Schneeflocken fliegen dir ins Gesicht und du schließt die Augen. Wie kleine Nadelstiche prasseln die eisigen Flocken auf dich nieder. "Du willst doch nicht etwa springen?", hörst du die angespannte Stimme von Draco. Du öffnest die Augen, drehst dich aber nicht um, und murmelst: "Nein, wenn ich springen wollte, hätte ich das schon längst getan. Willst du etwa springen?"

"Nein", seufzt Draco, und stellt sich neben dich. Ihr starrte einen Moment auf den See hinaus. "Tut mir Leid, wenn ich manchmal zu neugierig bin" flüsterst du und lässt deinen Blick über das Schloss unter euch gleiten. "Es ist nur so, dass ich die Chance einen Gesprächspartner zu finden nutzen muss, weil ich sonst niemanden habe", sagst du leise, und spürst wie dir eine warme Träne die Wange hinunter läuft. "Ich scheine alles falsch zu machen, wenn es darum geht, Freunde zu finden", sagst du, und deine Stimme zittert. Eine weitere Träne rinnt dir aus dem Auge. "Und ich versteh einfach nicht, warum du mich gerettet hast, weil ich -" Plötzlich dreht Draco sich zu dir um, und einen Wimpernschlag später liegen seine Lippen auf deinen. Du bleibst stocksteif stehen. Du bist geschockt. Positiv geschockt. Das hättest du nicht erwartet. Draco löst sich von dir, und streich dir mit dem Handrücken die Träne von der Wange. "Ich ... ich ... ich geh jetzt schlafen, gute Nacht", stammelst du und läufst die Treppe hinunter. Du musst stark aufpassen, dass du nicht stolperst, weil deine Gedanken Purzelbäume schlagen. Mit klopfendem Herzen lässt du dich zurück in dein Bett sinken. Du weißt, dass du dass Morgen alles für einen Traum halten wirst, doch es ist der schönste Traum, den du je hattest.

Am nächste Tag waren schon einige Weihnachtsbäume im großen Saal aufgestellt, und alles in Weihnachtstimmung. Du setzt dich verträumt an den Slytherintisch, und schnappst ein paar Gespräche auf: "...du auch eingeladen worden von Prof. Slughorn?" "Nein, er scheint der Meinung zu sein, mich auf seiner Party nicht zu brauchen", schnaubt ein Junge. Du lächelst in dich hinein. Du hattest in dieser Nacht einen wundervollen Traum, und immer wieder musst du daran denken. Du schaust dich um. Draco scheint sich wieder einmal nicht im Raum aufzuhalten. Wie gerne du wissen würdest, ob es tatsächlich nur ein Traum war. Du schaufelst still lächelnd Essen in die hinein. Danach beschließt du, Draco zu suchen. Nur um sicher zu gehen. Doch du findest ihn nirgends. Als der Unterricht, Verteidigung gegen die dunklen Künste, anfängt, ist Draco immer noch nirgends zu sehen. Am Abend beobachtest du, wie einige Auserwählte in prachtvollen Kleidern in Prof. Slughorns Büro eintreffen. Leise schleichst du durch die Gänge. Plötzlich siehst du nur wenige Meter von dir entfernt Draco in einer Nische des Fensters. "Draco", sagst du erstaunt, gehst auf ihn zu, und lehnst dich gegen die Wand. "Was ist -", er schaut auf. "Oh, hey." Er schaut wieder aus dem Fenster. Du setzt dich zögerlich zu ihm, und fragst nach einer Weile zaghaft: "Warst du letzte Nacht auch auf dem Turm, oder habe ich das geträumt?" "Ich ..." Draco wird rot, und schaut auf seine Füße. "Wir waren auf dem Turm, und ich war irgendwie so ... mies gelaunt und ... ja, ich habe dich geküsst." Er fährt sich durch die Haare, und starrt wieder aus dem Fenster. Du atmest auf. Es war nicht nur ein Traum. Doch du weißt auch nicht, was du erwidern sollst. "Und ... bereust du, was du getan hast?", fragst du zögerlich. "Nicht ein Stück", sagt Draco ohne seinen Blick vom Fenster zu heben. Du lächelst. "Sag mal, was machst du eigentlich hier?" Dracos Miene verdunkelt sich. Du und deine vielen unpassenden Fragen. "Ich ... ich warte darauf, dass die Slughorn Partygäste", er rümpft die Nase, "endlich verschwinden, damit ich in den Raum der Wünsche kann." Dein Lächeln ist wie wegewischt. Was hat Draco bloß vor? Du schaust dich um. "Ich glaube es sind alle verschwunden." Draco löst seinen Blick vom Fenster. Er steht auf. Du tust es ihm gleich. Draco wendet sich zum Gehen, doch dreht sich noch einmal um. "Bereust du, was ich getan habe?" Du wirst rot, und lächelst. "Nicht ein Stück." Draco lächelt zurück, und verschwindet um die nächste Ecke. Du folgst ihm langsam. Zu sehen wie er im Raum der Wünsche verschwindet ist einfach zu spannend. Du erreichst den nächsten Flur. Draco steht vor einer Wand, doch ehe sich eine Tür auftun kann, siehst du, wie Filch an geschlurft kommt.Du tust so, als würdest du stolpern, um von Draco abzulenken.

Draco Malfoy und DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt