Am nächsten Tag hast du Zaubertränke. Du lässt dich auf deinen Platz fallen und Sekunden später fängt Prof. Slughorn auch schon an zu reden: "Setzen, setzen, bitte! Nun aber Beeilung, wir haben heute Nachmittag eine Menge Arbeit zu bewältigen! Golpalotts Drittes Gesetz ... wer kann es mir sagen -? Unsere Miss Granger kann es, natürlich!" Du verdrehst unauffällig die Augen, als Granger anfängt die Dritte Golpalottsregel herunterzurasseln: "Golpalotts Drittes Gesetz besagt, dass das Gegengift für eine Giftmischung mehr als die Summer der Gegengifte für jeden einzelnen Bestandteil ist." Du ziehst die Augenbrauen hoch. Du hast weder schon einmal davon gehört, noch hast du verstanden, was sie gerade gefaselt hat. "Ganz genau. Zehn Punkte für Gryffindor! Nun, wenn wir davon ausgehen, dass Golpalotts Drittes Gesetz wahr ist ..." Slughorn strahlt wie jedes Mal, wenn Granger wieder einmal unverständliches Gefaselt hat. Du fängst an dir auf der Hand herum zu kritzeln und wickelst dir eine Haarsträhne um den Finger. "..und daher bitte ich Sie alle, einzeln nach vorn zu kommen und sich eines dieser Fläschchen von meinem Pult zu holen. Sie sollten vor Ende des Unterrichts ein Gegenmittel für das darin enthaltene Gift entwickeln. Viel Glück, und vergessen Sie ihre Schutzhandschuhe nicht!" Als du endlich begriffen hast, das es Zeit zum aufstehen ist, und nach vorn zu gehen, ist Granger schon auf dem Weg zurück zu ihrem Platz mit dem Fläschchen in Hand. Du stehst langsam auf, und schlurfst nach vorn. Das kann ja was werden, denn du hast nicht mal die Aufgaben verstanden. Du schnappst dir ein Fläschchen mit einem Grellrosa Gift, und gehst zu deinem Platz zurück. Du schlägst unsicher dein Buch Zaubertränke für Fortgeschrittene auf, doch findest nur das Dritte Golpalotts Gesetzt, Wort für Wort, wie Granger es eben gesagt hatte. Nichts weiter. Du kippst zweifelnd das Gift einfach in deinen Kessel, und machst ein Feuer an. Mehr fällt dir nicht ein. Du schielst zu Potter, der in letzter Zeit ziemlich gut in Zaubertränke zu sein scheint. Er schwenkt seinen Zauberstab über seinem Kessel, und sagt: "Specialis revelio." Du atmest auf. Endlich hast du eine sichere Quelle um an Lösungen zu kommen. Du willst gerade anfangen es Potter nach zu machen, als Prof. Slughorn sich hustend und schimpfend von Potters Kessel abwendet. Du lässt deinen Zauberstab sinken. Was nun? Du starrst auf das Rosa Gift, und schaust dich in der Klasse um. Vielleicht einfach irgendetwas dazu mischen, damit es so aussieht, als hättest du es versucht? "Noch zwei Minuten für alle!" Du rennst hinüber zum Vorratsschrank, und knallst gegen Potter. Dieser beachtet dich jedoch gar nicht, und rast zu seinem Platz zurück. Er scheint im Gegensatz zu dir eine Idee zu haben. Du schnappst dir Feuersalamander-Blut, da man dies zu Heil- und Stärkungstränken benutzt. Vielleicht hilft es ja auch bei Giften...? Du rennst zu deinem Platz zurück, und wirfst deine Zutat hinzu. Das Gift fängt an zu brodeln, und kleine rosa Blasen steigen empor. "Die Zeit ist ... UM!", ruft Slughorn fröhlich, und geht zu einem Tisch. "Nun, wollen wir mal sehen, wie Sie sich angestellt haben! Blaise, was haben Sie für mich?" Slughorn läuft durch den Raum, und begutachtet nach der Reihe die jeweiligen Tränke. Bei dir schaut er kurz interessiert über den Kessel, doch als eine rosa Blubbeblase an seiner Nase zerplatz, geht er schnell weiter, und grummelt in sich hinein. Plötzlich fängt Slughorn an zu lachen. Du wendest deinen Kopf und siehst, dass er natürlich vor Potter stehen geblieben ist. "Sie sind mir vielleicht einer, mein Junge!", dröhnt er, und hält einen kleinen, bräunlichen Stein hoch. "Oh, Sie sind wie Ihre Mutter ... Nun, ich kann nicht behaupten, Sie hätten es falsch gemacht ... ein Bezoar würde sicherlich als Gegengift für all diese Tränke wirken. Das ist der unabhängige Geist, den ein echter Zaubertrankmacher braucht!" Du hörst nicht mehr zu, und packst deine Sachen zusammen. Klar, dass Potter wieder etwas anders machen muss, als alle anderen. Du schmeißt wütend dein Zaubertrankbuch in deine Tasche. Kurz darauf, klingelt die Glocke. "Sachen einräumen!", ruft Slughorn. "Und zehn weitere Punkte für Gryffindor, allein wegen Schneid!" Du verlässt schnaubend den Raum. Langsam wurde es Februar, und der Schnee schmolz dahin. Graue Wolken zieren den Himmel, und alles war kalt, trüb und nass. Die Rasenflächen waren rutschig, und du warst schon mindestens 3 Mal darauf ausgerutscht. Der Februar geht nun auf März zu, und das Wetter ändert sich nicht. Heute ist der 28 Februar, und es ist nicht nur nass, sondern auch noch windig. Beim Mittagessen hält Dumbledore eine Ansprache. "...und deswegen muss ich Ihnen leider mitteilen, dass die Hogsmead Besuche vorerst gestrichen sind. Ich habe Ihren Eltern versprochen, Sie keinen Gefahren auszusetzen, und nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist", er meint mit Sicherheit Katie Bell. Ihr geht es immer noch nicht wieder gut, "müssen die Hogsmead besuche leider ausfallen. Und jetzt noch allen eine guten Appetit." Du hörst wie die Tür des großen Saales aufgeht, und Draco kommt herein. Niemand beachtet ihn, denn alle sind schon wieder mit Essen beschäftigt. Er setzt sich dir gegenüber, und legt den Kopf in den Nacken. "Wie lang warst du auf?", fragst du, denn Draco hat noch tiefere Ringe unter den Augen, als sonst. "Hab' nicht geschlafen", murmelt er und stützt seinen Kopf in die Hand. "Auch wenn deine Aufgabe noch so wichtig ist, du muss schlafen!", sagst du leise, und trinkst einen Schluck Kürbissaft."Wie soll ich denn schlafen, wenn ich nicht -!", schreit er, doch unterbricht sich, und senkt die Stimme. "Dieses verfluchte Kabinett funktioniert immer noch nicht. Slughorn will Dumbledore Met schenken. Ich habe das Schlammblut Granger in der Bibliothek belauscht, und sie erwähnte, dass Filch mit seinem Geheimnis Detektor keine Zaubertränke entdeckt. Also habe ich das Met unauffällig vergiftet, und werde hoffen. Ich habe keine andere Idee mehr", sagt er verzweifelt, und bedeckt sein Gesicht mit den Händen. "Das war doch eine gute Idee", versuchst du ihn aufzumuntern, doch er schnaubt nur. "Ja, weil noch so viel schief gehen kann." Du seufzt. Du hast keinen Appettit mehr. "Kommst du mit zum See?", fragst du stattdessen ein wenig genervt. Du hast Draco die ganze Schulzeit über so selten gesehen, und willst wenigstens ein paar Minuten mit ihm allein haben. "Was willste denn am See? Lust auf Inferi, oder was?", fragt Draco ironisch, ohne seinen Blick zu heben. "Ich brauche etwas frische Luft, und ich glaube das würde dir auch mal ganz gut tun." Draco schaut auf, und sieht dir kurz in die Augen. Dann nickt er und erhebt sich. Schweigend verlasst ihr den Saal, und lauft hinunter zum See. Es ist nass und kalt, doch die frische Luft macht dir einen freien Kopf. Du atmest tief durch, und gehst weiter am See entlang. Du hörst eure knirschenden Schritte im Sand, und bleibst dann stehen. "Draco, ich vermisse dich", sagst du, und drehst dich zu ihm um. Er schaut dich verwundert an. "Wie meinst du -" "Ich vermisse den Draco, der mich im Raum der Wünsche geküsst hat. Ich vermisse den Draco, der weiß, dass er Dumbledore töten muss, aber weiß, dass er es schaffen kann -", Draco unterbricht dich: "Aber ich kann es nicht schaffen. Es ist unmöglich." "Ist es nicht. Und der Draco vor den Ferien hätte das gewusst." Er schaut dich nachdenklich an. Dann tritt er einen Schritt auf dich zu, und schließt seine Arme um deine Taille. "Du glaubst also, dass ich es schaffen kann?", fragt er. "Nichts ist unmöglich", sagst du leise, und Draco lächelt fast. Dann nähert er sich dir. Seine weichen Lippen streifen deine, und er fährt sanft mit seiner Zunge die Konturen deiner Lippen nach. Du spürst wie Adrenalin durch deinen Körper schießt, öffnest deine Lippen zaghaft und erwiderst den Kuss. Es ist lange her, dass ihr euch geküsst habt, und dafür ist es umso schöner. Draco legt seine Hand auf deine Wange, und vergräbt seine Hand in deinen Haaren. Als er sich langsam von dir löst, lächelt er das erste Mal seit langem wieder. "Ich habe dich auch vermisst", sagt er leise, und streicht dir sanft über die Wange. "Ich glaube der neue Draco gefällt mir doch besser", hauchst du, und lächelst. "Ich liebe dich", sagt Draco leise, und du schaust in seine grauen Augen, die du so sehr liebst. "Ich liebe dich auch", antwortest du glücklich, und willst am liebsten für immer genauso stehen bleiben. Schließlich hälst du es nicht mehr aus, und du fragst: "Vertraust du mir?" Diese Frage wurmt dich seit Beginn des zweiten Halbjahres, weil Draco kaum ein Wort mit dir gewechselt hat. "Ja, schon", sagt Draco, und löst sich von dir. Mist. Stimmung kaputt. "Ich kann eben nicht alles sagen, sonst denkst du schlecht von mir", er schaut auf den See hinaus. "Ich würde niemals schlecht von dir denken", sagst du halb entrüstet, halb liebevoll. "Da bin ich mir nicht so sicher", sagt Draco leise, und schüttelt schließlich den Kopf. "Ist dir nicht auch ein wenig kühl? Lass uns wieder rein gehen.""Na gut, lass uns rein gehen.", sagst du schultern zuckend, und folgst Draco ins Schloss.
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Draco Malfoy und Du
FanfictionLiest es einfach wenn es euch nicht gefällt tut es mir leid 🤗 Ansonsten viel Spaß beim Lesen