Draco Malfoy und Du

Teil 23

  Als du die Augen wieder öffnest, und dem Fluch ein Ende setzt, ist Lord Voldemort verschwunden. „Wo ist Potter!", schreit stattdessen Crabbe Senior und tritt nach dem Minister. Dieser regt sich nicht mehr. „Mach weiter", knurrt Crabbe. „Aber er antwortet nicht, er-„ „Eben!", zischt Macnair. Du starrst die beiden Männer fassungslos an. „Er kann doch nicht antworten!" „Dann wird er es wohl lernen müssen!", ruft Crabbe genervt und zieht seinen Zauberstab. „Crutio", knurrt seine tiefe Stimme und der schlaffe Körper Scrimgeours fängt erneut an unkontrolliert zu zucken. Auch wenn er halb tot auf dich wirkt, gibt er noch schreie von sich. Du drehst dich weg und bedeckst das Gesicht mit deinen Händen. „Na, haben wir uns heute Morgen entschieden auf die gute Seite zu wechseln?" „Nein", zischt du und verschränkst die Arme vor der Brust. „Nur manchmal wünscht ich, ich stände auf der richtigen Seite", brummst du. „Die gute ist nicht immer die Richtige Seite", sagt Macnair leise. Du schweigst und presst die Lippen aufeinander. Natürlich, Gut heißt nicht gleich Richtig, aber unschuldige Menschen zu foltern gehört nicht unbedingt auf die Richtige Seite. Scrimgeour verstummt. „Noch einmal, wo ist Potter versteckt?", fragt Crabbe Senoir leise und drohend. „Ich weiß es nicht", hört man den Minister kaum hörbar sagen. Seine glasigen Augen richten sich wieder zu dir. „Töte mich", flüstert er. Du wendest deinen Blick ab. „Crutio", ertönt nun Macnairs Stimme. Auf einmal werden Scrimgeours schreie von etwas anderen übertönt. Ein Rauschen das deinen Kopf erfüllt. „Potter ist bei den Blutsverrätern Weasley!", zischt die Stimme Lord Voldemorts in deinem Kopf. Scrimgeour hört auf zu schreien und Macnair und Crabbe verharren in ihrer Position. Voldemort fährt fort: „Die Auroren sind auf dem Weg!" „Avada Kedavra!", ruft Crabbe Senior, noch ehe die Stimme des Dunklen Lord verklingt und der Minister sackt zusammen. Sein Mund steht offen, genauso wie seine großen verängstigten Augen. „Wir müssen hier weg, die Auroren werden gleich hier sein." Crabbe geht schnellen Schrittes aus dem Raum und Macnair folgt ihm ohne sich noch einmal nach Scrimgeour umzusehen. Du kniest dich vor ihn. „Es tut mir Leid", murmelst du um dein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Du schließt seine Augen und erhebst dich wieder. Dann drehst du dich ruckartig herum und verlässt ebenfalls den Raum. Azkabahn wäre das letzte was du jetzt gebrauchen kannst. Auf dem Weg kommt dir eine Wache entgegen. „Petrificus Totalus", murmelst du im gehen und schaust kaum, wie die Wache erstarrt und zu Boden fällt. Du trittst über die Wache und gehst den Flur weiter entlang. Als du die Empfangshalle wieder betrittst, erkennst du sie kaum wieder. Die riesige Skulptur die die Halle schmückt liegt in Schutt und Asche und die Banner des Ministeriums und des Minister sind heruntergebrannt. Überall liegen tote Angestellt, Wachen und sogar einige Todesser. „Draco", schreist du erleichtert auf, als du ihn einigen Todessern folgen siehst. Du rennst ihm nach. Er sieht noch blasser aus als sonst. Du läufst neben ihm her. „Wo warst du?" „Im dritten Stock." Er starrt gerade aus. „Was ist passiert?", fragst du leise weil du schlimmes ahnst. „Hab den Minister gesucht, wie alle." Erklärt er. „Mein Vater ist mir gefolgt und ihm einige Angestellte. Sie haben uns eingekreist und ich " Er schluckt. „Habe mit angesehen wie sie meinen Vater gefoltert und fast in den Wahnsinn getrieben haben." Du ziehst erschrocken Luft ein. „Und du?", fragst du erschrocken. „Hab einige geschockt, ein paar verwundet, und konnte schließlich fliehen. Keine Ahnung wo mein Vater jetzt ist." Du siehst wie sich die Todesser in Luft auflösen. „Glaubst du wir finden Potter?" Er zuckt mit den Schultern. „Dann hätte das alles ein Ende", murmelt er und greift nach deinem Arm. Dann appariert ihr. 

Du landest in weichem Gras. Vor dir nur die ewige Weite von Wiesen und Feldern. „Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?"; fragst du unsicher und drehst dich um. Dir bleibt der Mund offen stehen. Ihr befindet euch im Garten der Weasleys, ein so krummes Haus vor Augen, dass man ich Sorgen machen muss, was es umfällt. Daneben ein riesiges Zelt, so groß, das man es fast mit einem Quidditch Stadion vergleichen kann. Daraus her kommt Musik, etliche Stimmen und Licht. Du wechselst einen Blick mit Draco, dann gehst du darauf zu. „Warte", murmelt Draco und hält dich zurück. „Wenn ich Potter wäre, würde ich nicht unbedingt auf die Party gehen, sondern im Haus bleiben. Die Aufmerksamkeit ist dem Zelt zugewendet, warum sollte er also nicht im Haus sein?" Du schaust skeptisch zu der Bruchbude. „So schlau ist der aber nicht", versuchst du zu erklären, doch Draco geht entschlossen auf das Haus zu. „Und wenn es umfällt, während wir drin sind?", fragst du vorsichtig. Im Hintergrund ertönen die ersten Schreie. Du siehst dich um, und siehst das Zelt bereits ansatzweise brennen. Du wendest deinen Blick wieder nach vorn. „Es wird nicht zusammenbrechen", schmunzelt Draco und hat die Tür erreicht. Er tritt sie auf, zückt seinen Zauberstab und sieht sich um. Du tust es ihm gleich. „Ich geh oben suchen, und du?" „Ich komm mit, ich glaube es gibt mehrere Etagen, oder?" Du folgst Draco die Treppe hinauf und bleibst in der ersten Etage, während Draco noch eine höher geht. „Oh Gott, was sammeln die denn alles?", fragst du mehr zu dir selbst als sonst wen. Überall steht dieser Krimskrams herum, und du fühlst dich fast wie im Raum der Wünsche. „Pott äh Harry?", fragst du leise. „Die Todesser haben das Fest angegriffen, ich bin auf deiner Seite!" Ruhe. Hätte ja klappen können. Du gehst in den nächsten Raum. Wieder leer. Du seufzt und gehst wieder aus dem Haus hinaus. Diese ständige Sucherei nach einem Jungen nervt dich langsam. Du schaust zum Zelt. Es ist fast vollständig heruntergebrannt und die meisten Menschen sind bereits fort. Ein paar vereinzelte versuchen zu retten, was zu retten ist, und werden dabei von den Todessern aufgehalten. „Nicht fündig?", fragt Draco seufzend hinter dir. „Potter ist in der Muggelwelt, Potter ist in London!", rauscht Voldemorts Stimme durch einen Kopf und du bekommst sofort Kopfschmerzen. „Rosier, Carrow, Malfoy, mitkommen!" Du wechselst erschrocken einen Blick mit Draco. „Er meint bestimmt meinen Vater." Murmelt er. „Aber wenn er.." Du sprichst es nicht aus. „Also gut", zischt Draco und nimmt dich an der Schulter. Wieder das fiese Gefühl des apparierens.