Teil 17

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  Snape dreht sich sekundenschnell um und wehrt deinen Fluch ab. "Wie kommt es, dass Sie einen solchen Übermut entwickelt haben?", fragt er mit zusammengekniffen Augen. Du schaust dich um. Vor der Treppe stehen nur noch weitere Todesser. Snape könnte dich jetzt töten und niemanden würde es interessieren. Du gehst so unauffällig wie möglich langsam rückwärts. "Sie brauchen nichts zu befürchten. Ich habe besseres zu tun, als dumme, neugierige Schülerinnen zu töten." Er dreht sich ruckartig um, nickt den Todessern an der Treppe zu und geht hinauf. Nun sind es die Todesser, die dir Sorge breiten. Mit gezückten Zauberstäben kommen sie auf dich zu. Doch ehe auch nur einer den Mund aufmachen hätte können, kommen einige der Auroren angelaufen und sofort ist die Aufmerksamkeit der Todesser nicht mehr dir gewidmet. Du duckst dich und rennst zwischen den vielen Menschen hindurch. Es ist faszinierend zu sehen, denn die Auroren beherrschen unausgesprochene Zauber. Ohne die Lippen zu bewegen, hat einer der Auroren den Todesser knapp neben dir geschockt. Einer der Auroren wendet sich zum Gang und ruft den anderen zu: "Sie haben die Treppe versperrt!" Er wendet sich wieder den Todesser zu und brüllt: "Reductio, Reductio!" Aus der Ferne hörst du ein grollen, als wäre die Decke eingestürzt, und staub quillt in den Gang. Du schaust wieder zum Turm. Jetzt oder nie. Du rennst geduckt zwischen den Todessern hindurch und schaffst es tatsächlich die Wendeltreppe hinauf. Du bleibst außer Atem in der Tür zum Turm stehen und starrst auf Snape, der seinen Zauberstab auf Dumbeldores gerichtet hat. Dieser Miese Auftragsklauer denkst du, doch als du den kreidebleichen Draco erblickst, atmest du auf. Du hattest fast gehofft, dass Draco niemanden töten würde. "Avada Kedavra!" Du erstarrst. Aus Snapes Zauberstab kommt ein grüner Lichtblitz und trifft Dumbledore in die Brust. Du starrst wie alle anderen Anwesenden auch auf die Stelle, auf der Dumbleodre eben noch stand. Er ist rücklings den Turm hinunter gefallen. "Raus hier, schnell", sagt Snape und packt Draco um Genick. Sie wenden sich zu dir. Snape schaut dich wutschnaubend an, drängt sich aber an der vorbei und geht die Treppe hinunter. Eine Todesserin geht ebenfalls wortlos an dir vorbei. Greyback mustert dich kurz Zähnebleckend, folgt Snape aber auch. "Crutio!", ruft plötzlich jemand neben dir. Du springst erschrocken zur Seite. Der letzte Todesser grinst dich mordlustig an. "Crutio!", ruft er abermals und der Fluch streift deinen Arm nur knapp. "Petrificus Totalus!" Du starrst auf den einknickenden Todesser, der wie eine Wachsfigur zu Boden sackt. Potter kommt hervor. Du starrst ihn an. Er nickt dir kurz zu, steigt über den Todesser und rennt die Wendeltreppe hinunter. Du bist noch kurz erstarrt. Potter hat dir gerade das Leben gerettet. Du schüttelst verwirrt den Kopf, springst über den Todesser und hastest Potter nach. Der tosende Lärm der prasselnden Flüche wird wieder lauter und im Korridor ist tatsächlich die Decke eingestürzt. Du schaust dich suchend nach deiner Mutter um. "Es ist vorbei, Zeit zu gehen!", hörst du Snapes Stimme, schaust dich noch einmal um und folgst ihnen. Was wenn der Dunkle Lord Draco tötet? Was wenn er ihn aus Wut, seinen Auftrag nicht erfüllt zu haben, Draco etwas antut? Und Snape ist Schuld! Dieser Miese Egoist! Du erreichst die völlig verdreckte und blutverschmierte Eingangshalle. Snape und Draco treten gerade hinaus ins Freie. Du hastest ihnen nach. Sie wollen bestimmt vom Schulgelände, weil sie hier nicht apparieren können. Aber Draco darf nicht gehen, was wenn das sein Todesurteil ist? Die kalte Nachtluft schnürt dir die Kehle zu und du läufst immer schnelle den Berg hinunter. Von weitem erkennt man die Silhouetten von Hagrids Haus. Die Todesser stürmen direkt darauf zu. Das tauende Gras knirscht unter deinen Schritten und deine Füße schmerzen. Draco darf einfach nicht gehen! Plötzlich tritt der Wildhüter aus seiner Hütte und versucht die Todesser aufzuhalten. Endlich mal jemand der es richtig macht. Du rennst langsam etws wacklig auf den Beinen weiter. Fast hast du Draco eingeholt. "Stupor", ertönt es unmittelbar neben dir. Potter versucht Snape zu erwischen. "Lauf Draco", brüllt Snape und geht bedrohlich auf Potter zu. Auch wenn er dir das Leben gerettet hat, hast du besseres zu tun. Du rast Draco nach, der dem Tor zur Außenwelt immer näher kommt. "Draco!", schreist du außer Atem und merkst wie du an Tempo verlierst. "Draco!", kreischt du abermals, und endlich dreht er sich zu dir um. Du seufzt ein wenig erleichtert und gehst auf ihn zu. Die anderen Todesser achten glücklicherweise gar nicht auf dich. So schnell sie können laufe sie weiter auf das Tor zu. "Snape wars", sagts du hechelnd. "Oder, Snape wars doch?", fragst du, als Draco nichts erwidert. "Ja, Snape hat Dumledore getötet." Bestätigt Draco und starrt in den Wald hinein. "Du darfst nicht gehen. Was wenn der Dunkle Lord -" Du unterbrichst dich und atmest tief durch. Dein Herz schlägt immer noch unregelmäßig. "Ich habe keine Wahl, okay?", sagt Draco unwirsch und kickt einen Stein fort. "Das Ministerium wird gleich hier auftauchen, und wenn sie herausfinden was ich getan habe, sind mir Jahre in Azkabahn schon vorprogrammiert. Ich will nicht wie mein Vater enden, klar?" Er starrt nun auf den Boden. "Aber du hast doch nichts getan, Snape war -" "Ich habe einen Imperius Fluch benutzt. Ich habe eine Halskette verflucht und Met vergiftet. Ich habe zwei Schüler beinahe getötet. Glaubest du nicht, das reicht schon?" Du starrst ihn an. "Einen Imperius Fluch? Wer?" "Madam Rosmerta", murmelt Draco und schaut dich an. "Ich sagte ja, wenn du alles wüsstest, würdest du schlecht von mir denken." Snape kommt mit wehendem Umhang auf euch zu gelaufen, packt Draco im Genickt, mustert dich abfällig und zieht Draco hinter sich her. Das war's, ne? Du sitzt im Wohnzimmer und wartest auf die Heimkehr deiner Mutter. Ihr seit nach Dumbledores Tod alle nach Hause geschickt worden, und das ist nun eine Woche her. Deine Schwestern sind mit deiner Oma in ihrem Zimmer Zauberschach spielen, und du langweilst dich wieder einmal. Doch zur Ruhe kommst du trotzdem nicht, durch die Sorge und deine Mutter und Draco. Als endlich die Tür aufgeht, sieht deine Mutter vollkommen aufgebracht, und durch den Wind aus. "Was ist?", fragst du sofort, springst auf, und gehst zu ihr. "Er - der Dunkle Lord will - er will, dass ich dich mitnehme", stammelt sie, und du hilfst ihr, sich zu setzten. "Er ist der Meinung ... du weißt zu viel ... Niemand wird Severus als Schulleiter nehmen, wenn du allen erzählst, dass er es war, der Dumbledore tötete." Sie wischt sich über die Augen. "Was ... was machen wir jetzt?", fragst du leise. "Ich werde dich mit zu ihm nehmen. Ich habe keine Wahl. Egal was er mir antut, du darfst nicht nachgeben, hast du verstanden? Du wirst keiner von Ihnen, wenn ich es nicht verhindern kann. Tu es für mich." Sie atmet tief durch, und nimmt dich dann an der Hand. "Ich werde vielleicht ein bisschen grob sein, aber lass dich davon nicht einschüchtern, ja? Ich muss den Dunklen Lord davon überzeugen, mir vertrauen zu können, oder wir sind alle in Gefahr." Du nickst, und wieder einmal verlierst du den Boden unter den Füßen. Wie damals mit Greyback zieht sich alles in dir zusammen, und plötzlich ist es vorbei. Du landest mit deiner Mutter auf einem kalten Mamorboden, und als du dich umsiehst starren dich viele Bilder von wahrscheinlichen Verwandten an. Ihr befindet euch in einer großen Eingangshalle, mit einer großen Treppe, und deine Mutter packt dich unsanft am Arm. "Keine Angst", flüstert sie noch, dann zieht sie dich zu einer der größten Türen, und stößt sie auf. Tausende Augenpaare starren euch an. Alle sitzen an einem großen dunklen Tisch, und hinter dem Tisch steht ein riesiger Kamin in dem ein Feuer brennt. Ein großer Kronleuchter schmückt die Decke, und lässt den düsteren Raum wenigstens ein wenig freundlicher wirken. "Ah, deine Tochter. Sie hat sich gesträubt wie ich sehe", ertönt eine gruselige Stimme, und deine Mutter zieht dich unsanft in die Mitte des Raumes. "Ja, Herr", sagt sie monoton, und lässt dich los. "Ich hörte, du weißt, wer Dumbledore tötete?" Jetzt siehst du auch, zu wem die Stimme gehört. Lord Voldemort erhebt sich, und kommt auf dich zu. Du nickst, und wagst nicht ihn anzusehen. "Dann wirst du dich uns anschließen?" Du schüttelst den Kopf. "Nein? Wie schade. Bellatrix." Bellatrix erhebt sich mit gesenktem Blick, und eine Sekunde später wird deiner Mutter ein Messer an die Kehle gedrückt. "Wirst du uns beitreten?", fragt der Lord erneut, und starrt dich leicht lächelnd an. Du schaust mit wässrigen Augen zu deiner Mutter, die zaghaft den Kopf schüttelt, und du schüttelst ebenfalls den Kopf. "Herr, das ist das Mädchen, was Draco in die Heulende Hütte begleitet hat", sagt Greybacks schnarrende Stimme, und der Dunkle Lord schaut zu Draco. "Greyback, bitte." Greyback steht ebenfalls mit gesenktem Kopf auf, und packt Draco am Hals. Wenige Sekunden später steht er neben deiner Mutter, ebenfalls ein Messer an der Kehle. Du schaust Draco entsetzt an. "Wie ich hörte, hast du Schwestern. Es wäre ein Aufwand, sie auch noch herzuholen, also, wirst du dich mir unterwerfen, ja oder nein?" Er wird wütender, und aus dem Augenwinkel siehst du, wie Mr. und Mrs. Malfoy aufgeregt miteinander streiten. "Unterwirf dich deinem Herrn!", schreit Lord Voldemort nun, und mit Tränen in den Augen flüsterst du: "Ich unterwerfe mich." Lord Voldemort bewegt seine Hand abfällig, und Bellatrix und Greyback lassen deine Mutter und Draco los. Er kommt auf dich zu, und reißt deinen linken Ärmel zurück. Er sticht seinen Zauberstab in deinen Unterarm, und ein stechender Schmerz geht plötzlich davon aus. Du wagst nicht deine Arm wegzuziehen, und muss mit ansehen, wie das Dunkle Mal schmerzhaft immer tiefer in deine Haut eingebrannt wir. Als es schließlich schwarz auf deinem Arm abgebildet ist, lässt der Dunkel Lord von dir ab, und geht zu deiner Mutter und Draco. "Wollt ihr euch nicht setzten?" Die beiden laufen sofort los, und setzten sich schweigend an ihren Platz. Du muss dich neben zwei schwarzgekleidete Männer setzten, und Lord Voldemort fährt, ohne auf deine Erscheinung zu achten, weiter fort.

Draco Malfoy und DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt