"Nun komm schon", zischt deine Mutter leicht panisch, und zieht dich am Arm weiter. Der Kies knirscht unter euren Schritten, und der Mond wirft Schatten auf euch herunter. Die hohen Eibenhecken am Rande der langen Zufahrt wirken beinahe majestätisch, wie sie ohne jede kleinste Regung in den dunklen Himmel ragen. "Wir sind doch gleich da", sagst du beruhigend, doch der ängstliche Unterton in deiner Stimme scheint deine Mutter nur noch nervöser zu machen. "Na und? Nur weil wir nicht zu spät kommen, heißt es nicht, dass er liebevoll mit uns umspringt." Sie schnaubt fast, und zieht dich noch einen Schritt schneller auf das riesige Herrenhaus zu. Ein Windzug lässt die Hecken sich leicht im Wind wiegen, was aber eher so aussieht, als kämen die Hecken immer näher. Nun lässt du dich nicht mehr so ziehen von deiner Mutter. Du schüttelst ihren Arm ab, und gehst halb trabend auf das Herrenhaus zu. Diese Hecken bringen dich noch zu einem Herzinfarkt. Du trittst in die Lichtkegel der Fenster des unteren Geschosses, und bleibst kurz stehen. "Ich will nicht", sagst du leise, mehr zu dir, als zu deiner Mutter. "Komm", murmelt deiner Mutter hinter dir, und tritt die Treppe hinauf. Die Haustür schwingt nach innen, und du folgst ihr wiederstrebend in die große Eingangshalle. Sie ist nur schwach beleuchtet, und die Bilder starren wir immer auf dich herunter. Du ziehst den Kopf ein, in der Hoffnung dich einfach in den Boden aufzulösen, und gehst hinter deiner Mutter her in den Saloon. Viele der dunkeln Stühle sind noch leer, doch Voldemort sitzt auf seinem gewöhnlichen Platz am Ende des Tisches. Du siehst Draco neben seinem Vater und seiner Mutter sitzen. Du setzt dich mit deiner Mutter und Draco sieht auf. Du nickst mit hochgezogenen Augenbrauen in Lucius Richtung. Du dachtest, er sei noch in Azkabahn. Draco nickt ohne eine Miene zu verziehen und richtet seinen Blick wieder auf den Tisch, als weitere Todesser in den Raum kommen. "My Lord, sie wollte fliehen", zischt eine tiefe Stimme hinter dir. Du wagst nicht aufzusehen als der dunkle Lord sich erhebt. "Wo habt ihr sie gefunden, Wilkes?", fragt Voldemort mit der Stimme die dir die Adern gefrieren lassen. "Im Wald von Hogwarts", erklärte die tiefe rauchige Stimme von Wilkes weiter. „Sie hat vielleicht etwas mit Potter zu tun." "Hast du Harry Potter unterrichtet?" krächzt die Stimme Voldemorts. „Nein", haucht die leise Stimme einer Frau. „Du kennst nicht seinen Aufenthaltsort?", zischt Voldemort. „Nein Herr", fügt die Stimme zitternd hinzu. „Wo befindet er sich?", brüllt der Dunkle Lord los. „Ich weiß es nicht", wimmert die Frau und schluchzt auf. „Crutio!", schreit Lord Voldemort und du zuckst zusammen als ein ohrenbetäubender Schrei durch den Raum schallt. Nach wenigen Sekunden hört sie wieder auf zu schreien. Man hört den Dunklen Lord tief durchatmen. „Und, du unterrichtest also Muggelkunde?", zischt Voldemort. "Ja... Herr", flüsterte die Frau und atmet schwer. "Crutio", schreit der Dunkle Lord abermals. Als die Schreie verklingen keucht sie nur noch. "Du bist also der Meinung Muggel sind keines Falles niedriger als Zauberer?" „Doch Herr", flüstert die Frau panisch. „Lüg mich nicht an! Crutio!" Wieder hallt der schrille Schrei durch den Raum. Du siehst Draco aufschauen. „Erkennst du sie?", flüsterst du.„Es ist Charity Burbage", formt er mit den Lippen, doch wendet seinen Blick wieder zum Tisch, als erneut ein Schrei ertönt. Du reist die Augen auf. Du kennst Charity Burbage recht gut. „Wurmschwanz!", hallt die Stimme des Lords durch den Raum. „Herr?" „Stell sie ruhig!" Du versuchst das wimmern von Mrs. Burbage aus deinem Gehirn zu verbannen, doch du hörst es trotzdem die ganze Zeit über. Der Dunkle Lord geht langsam durch den Raum und lässt sich auf seinen Platz sinken. Seine Augen durchbohren wie jedes Mal jeden einzelnen. Das wimmern verstummt. „Ihr durchsucht den Wald. Vielleicht versteckt sich Potter da." Du schaust auf. Voldemorts knochige Finger zeigen in deine Richtung. Du reißt die Augen auf. „Nun los! Travers, Mulciber! Nehmt das Mädchen mit!" Du erhebst dich zitternd. Ohne dich umzusehen gehst du aus dem Raum. Als die Tür hinter dir und den Männern ins Schloss fällt, hörst du Mrs. Burbage erneut schreien. „Kannste appariern?" Du schüttelst den Kopf ohne den Blick vom Boden zu heben. Du spürst einen unsanften Griff am Arm und dann das vertraute Gefühl des Zerreißens und des gleichzeitigen Druckgefühl. Als du zum stehen kommst, wirft ein Windzug dich fast wieder um. Vor dir ragen riesige Tannen in den Himmel, und der Wind fegt durch die Wipfel. „Ich geh nach Westen, Travers, du nach Osten?" Der dunkel gekleidete Mann der Travers sein muss nickt. „Und ich?", fragst du leise.„Du?" Travers lacht höhnisch. „Kannst ja nicht mal apparieren. Geh nach Norden, wenn du das findest!" Er lacht wieder und verschwindet nach links. Als die Bäume ihn verschluckt haben nickt Mulciber dir zu und verschwindet nach rechts. Du wirfst einen letzten Blick über die Schulter. In der Ferne sieht man die Silhouetten von Hogwarts, und du sehnst dich nach dem warmen Bett und dem grünen, gemütlichen Licht im Gemeinschaftsraum. Doch der eisige Wind der dir die Haare ins Gesicht peitscht bringt dich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Wenn Potter sich in diesem Wald versteckt musst du ihn finden, oder du bist geliefert. Du reißt deinen Blick los und stapfst gerade Wegs in den Verbotenen Wald hinein.
Nach 20 Minuten lässt du dich auf den Boden plumpsen und stöhnst genervt. Die Äste haben sich zum wiederholten Mal in deinen Haaren verfangen, der Wind fegt dir Blätter ins Gesicht und durch die Dunkelheit sieht alles gleich aus. „Da vorn ist Licht!", hörst du eine Stimme aus der Ferne. Du hältst den Atem an und lauscht. Wenn Potter dir jetzt direkt in die Arme läuft... Du erhebst dich langsam. „Jetzt!", ruft plötzlich eine tiefe Stimme. Auf einmal prasseln Flüche über, neben und hinter dir vorbei. Du schreist erschrocken auf. Einen Fluch-Hagel hattest du nicht erwartet. „Falscher Alarm", knurrt die Stimme und Travers und Muciber treten in den Lichtkegel deines Zauberstabs. „Was gefunden?", fragt Travers mit einem so vernichtenden Blick, dass seine Suche erfolglos gewesen sein muss. „Nein", murmelst du. Allein im stockfinsteren Wald machen dir die Kerle angst. „War zu erwarten", knurrt Mulciber und wirft einen Ast mit Wucht gegen einen Baum. Er zerschellt krachend. „Ihr auch nicht?", fragst du langsam. „Wo nach siehts denn aus, Schlampe?" Du zuckst zusammen, doch hältst den Mund. „Solln wir zurück?" Du senkst den Blick. Unauffälligkeit ist jetzt wohl die beste Lösung. „Er bringt uns um", zischt Mucliber und sieht sich um. „Wo ist dieses Arschloch?" „Bestimmt net hier", bemerkt Travers. „Und wenn doch?", knurrt Mulciber und leuchtet mit seinem Zauberstab in alle möglichen Richtungen. „Potter is längst weg, wenna hier war", brummt Travers und tritt nach einem tief hängenden Ast. „Meinetwegen", zischt Mucliber und ehe du dich versiehst hat einer der Männer dich wieder am Arm gepackt und appariert mit dir.
Du befindest dich wieder im Saloon in Malfoy Manor. Um dich herum lösen sich Todesser in Luft auf und folgen ihrem Herrn. Du siehst dich eilige nach Draco um. Du hast nämlich nicht die Ehre einen Todesser Umhang tragen zu dürfen, und somit kannst du nur mit Besen fliegen. Zischend leert sich der Raum. Einige Fenster zerspringen, als die Todesser hindurch fliegen. Schließlich ist der Raum leer. Keine Spur von Draco.Du gehst aus dem Saloon und die Treppe hinauf. Vielleicht findest du ihn oben.
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Draco Malfoy und Du
FanfictionLiest es einfach wenn es euch nicht gefällt tut es mir leid 🤗 Ansonsten viel Spaß beim Lesen