„Warte mal Harry", sagt Granger und bleibt stehen. „Was gibts?" Die beiden stehen immer noch vor dem Tor. „Da ist jemand. Wir werden beobachtet. Ich weiß es. Dort drüben, bei den Büschen." Du siehst mit aufgerissenen Augen zu den Büschen wo Schlammblut meint jemanden gesehen zu haben. Draco duckt sich soweit es geht, doch auch er fühlt sich sichtlich unwohl. „Bist du sicher?", fragt Potter. „Ich hab gesehen wie sich etwas bewegt hat, ich könnte schwören " „Wir sehen aus wie Muggel", sagt Potter naiv. „Muggel die gerade Blumen auf das Grab deiner Eltern gelegt haben! Harry, ich bin mir sicher, da drüben ist jemand!" Beide schauen noch einen Moment an die Stelle, wo Draco versucht sich nicht zu bewegen. „Das ist eine Katze, oder ein Vogel", sagt Potter nach kurzer Zeit. „Wenn es ein Todesser wäre, wären wir längst tot. Aber lass uns von hier verschwinden, und dann ziehen wir auch wieder den Tarnumhang über." Stark kombiniert Potter, denkst du und siehst wieder zu Draco. Aber wirklich, warum tut er nichts? Potter und Granger verschwinden vom Friedhof. Du gehst wieder zu Draco. Dieser rappelt sich auf, klopft sich den Schnee vom Hemd und zieht seinen Ärmel nach oben. Das Dunkle Mal blitzt auf und es sieht fast so aus, als würde es leuchten. Draco seufzt und kneift kurz die Augen zusammen. Er legt den Kopf in den Nacken und starrt in die fallenden Flocken. Du legst ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter, oder versuchst es zumindest. Draco sieht wieder zu seinem Unterarm, und legt, nach kurzem zögern, Zeige und Mittelfinger darauf. Draco wird auf einmal vor deinen Augen verzerrt. Als wäre das Bild unscharf. Du hast das Gefühl zu fallen, obwohl du immer noch Boden unter den Füßen hast. Draco wird zu schwarzem Rauch und auch die Bäume verwischen. Alles wird in weißen Nebel getaucht und plötzlich hast du ein komplett neues Bild vor dir. Du stehst im Saloon in Malfoy Manor, es muss früher passiert sein, als die erste Erinnerung. Du siehst dir die Bilder genauer an. Du hattest nie die Gelegenheit dazu.Als du aus dem Fenster blickst, siehst du die Bäume in bunten Farben, einige schon komplett kahl. Draco kommt mit sturem Gesicht in den Raum. Du wendest dich deiner Beschäftigung ab, und gehts ein wenig auf Abstand. Bestimmt sind es in dieser Erinnerung die Herbstferien, die du zu Hause verbracht hast. Du schaust dich erneut Raum um. Erst jetzt bemerkst du, dass Lucius vor dem Kamin sitzt, und das Feuer dunkle Schatten auf sein Gesicht wirft. Das Licht flackert. „Wo warst du?", knurrt Lucius auf einmal, ohne aufzusehen. Bei seiner Stimme erschauerst du. So hast du Lucius noch nie gesehen. Lucius Augen verengen sich und Draco läuft wie ein Tiger im Raum auf und ab. Du spürst die Stimmung zum zerreißen gespannt, es kann nichts Gutes passiert sein. „Du warst bei dem Mädchen, oder nicht?", sagt Lucius immer noch den Blick stur ins Feuer. „Was geht dich das an?", zischt Draco und stellt sich ans Fenster. „Das geht mich sehr wohl etwas an", brüllt Lucius und ballt seine Hände zu Fäusten. „Sie ist ein Todesser genau wie du! Macht sie Fehler wirst du sie ausbaden!" Lucius erhebt sich. „Wenn sie getötet wird, wirst du überreagieren und wer muss dafür dann bezahlen? Wir!", schreit Lucius. „Und du glaubst das interessiert mich?", ruft Draco wütend und dreht sich zu seinem Vater. „Du wirst sie nicht mehr treffen, ist das klar?", knurrt Lucius leise und geht bedrohlich weiter auf Draco zu. Dieser versteift sich, aber denkt nicht daran zu nicken. „Ist das klar?", bellt Lucius und seine Augen sind nur noch Schlitze. „Niemals", sagt Draco gelassen, so gelassen, dass du von ihm überrascht bist. Nur einen Wimpernschlag später holt Lucius aus, und schlägt Draco ins Gesicht. Draco scheint im ersten Moment überrascht, dann zeichnet sich unglaubliche Wut auf seinem Gesicht ab. Er taucht unter den Armen des erneut ausholenden Luciuses ab, und gibt Lucius einen Kinnhaken. Lucius weicht ein Stück zurück. „Du wagst es, deinen Vater zu schlagen?", brüllt er. „Sieht wohl so aus", knurrt Draco und zieht seinen Zauberstab. Lucius lacht verächtlich, schlägt Draco den Zauberstab aus der Hand und ehe Draco sich nach seinem Zauberstab bücken kann, bekommt er einen Hieb genau zwischen die Rippen. Keuchend fällt er rückwärts gegen die Wand und krümmt sich. Lucius wendet den Blick ab, und will zur Tür gehen, doch Draco schafft es, nach Luft schnappend, nach seinem Zauberstab zu greifen. Er humpelt seinem Vater nach, und bohrt ihm den Zauberstab in den Rücken. „Ich könnte dich töten", sagt er heiser und hustet. Lucius lacht. „Ach könntest du das? Da bin ich mir nicht so sicher." Draco ringt mit sich. Dann sagt er: „Obliviate." Wieder verschwimmt das Bild vor deinen Augen. Du fällst erneut und der weiße Dunst hüllt dich ein. Nur dass du diesmal keine neues Bild bekommst, sondern deinen Kopf hochreißt und dich in Snapes Büro wiederfindest.Du siehst mit aufgerissenen Augen zu Draco. „Dein Vater hat dich geschlagen! Wegen mir?" Du fühlst dich schrecklich schuldig. „Woher weißt du das?", fragt Draco und kneift die Augen zusammen. „Die Erinnerung", murmelst du und fährst mit dem Finger durch das Denkarium. „Hm", macht Draco nur und greift nach irgendeiner Flasche die im Regal steht. Er fährt damit durch das Denkarium und saugt die Erinnerung damit auf. „Habe ich wohl zur falschen Zeit an das falsche gedacht", sagt Draco seufzend und schließt die Flasche mit Silber schimmernder Flüssigkeit darin. Er steckt sie ein. „Noch etwas vorgefallen von dem ich nichts weiß?", fragst du schmunzelnd, auch wenn deine Augen vollkommen ernst bleiben. „Nicht das ich wüsste", sagt Draco und erwidert deinen Blick. Der Herbst war nach dem Sommer schneller gekommen als erwartet. Die Herbstferien waren früh im Jahr, und dafür kamt ihr zurück nach Hogwarts, als noch lange kein Schnee in Sicht war. Amycus und Alecto haben weiter die Schule nach ihren Regeln geführt, und die Stimmung wurde schlechter denn je. Fast jeder gab die Hoffnung auf, dass Potter sich blicken lassen würde. Manche munkelten sogar, Potter sei durchgebrannt, abgehauen vor Voldemort, und habe sich irgendwo in China verbarrikadiert. Das konnte dir nur recht sein. So wenig verbündete Potter hat, umso kleiner ist die Chance bei seiner Überführung zu sterben. Du schüttelst die Gedanken ab und stellst fest, dass Draco das Denkarium bereits geschlossen hat, und auf dem Weg zur Tür ist. „Kommst du?", fragt er, und du nickst unruhig. Zu viel schwebt dir im Kopf rum. Du willst nur noch schlafen. Du wälzt dich lange herum, doch als der Mond ins Zimmer scheint, kommst du von deinen Gedanken ab, und schläfst ein. Trotzdem träumst du von den Erinnerungen von Draco.
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Draco Malfoy und Du
FanfictionLiest es einfach wenn es euch nicht gefällt tut es mir leid 🤗 Ansonsten viel Spaß beim Lesen