Teil 14

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  Du versuchst der Anweisung zu folgen, doch scheiterst. Eine der Tentakeln schafft es, dich unbemerkt in dein Unterarm zu beißen. "Ah", schreist du erschrocken auf, und weichst zurück. Nun sind alle Blicke auf dich gerichtet, und du siehst, wie aus einer kleinen Bisswunde am Unterarm Blut tropft. "Das macht gar nichts, alles gut", beruhigt Prof. Sprout die murmelnden Schüler, und kommt auf dich zu gelaufen. Dein Arm fängt an zu pochen, und die Bisswunde läuft langsam violett an. "Das wird wieder, Schätzchen", sagt Prof. Sprout gelassen, legt ihren Zauberstab auf deinen Arm, und murmelt einen dir unbekannten Spruch. Die Wunde schließt sich, und nur die leicht violette Farbe bleibt. "Das wird noch einige Tage wehtun, aber dann verschwunden sein. Wegen des Giftes brauchst du dir keine Gedanken zu machen, das habe ich entfernt." Du nickst seufzend, und siehst, wie Longbottem stolz ein paar schwarze, schrumpelige Kerne in die Luft hält. "Gut gemacht, Mr. Longbottom! Wenn sie die Tentakelsamen bitte hier vorn in den Behälter legen würden. Die Tentakelsamen sind hochgiftig, und käuflich nur selten zu erwerben. Die Samen, die Sie sammeln, werden wir im Giftschrank des Zaubertränkeklassenraumes aufbewahren." Plötzlich verschwimmt das Gewächshaus vor deinen Augen, und in deinem Kopf dreht es sich. Du musst dich kurz am Tisch abstützen, doch dann ist es auch wieder vorbei. Du schüttelst deinen Kopf, als wolltest du den Gedanken an das Gift ein für allemal loswerde. Doch mitten in der Stunde wird dir plötzlich erneut schwindelig, und du siehst die Venemosa Tentacula nur noch verschwommen. Schwankend krallst du dich in den Tisch, doch auf einmal ist es wieder verschwunden. Dir wird das langsam unheimlich, und du wechselst einen Blick mit Draco der finster auf die Violette Bisswunde starrt. Du zuckst unsicher mit den Schultern, und verfolgst weiter den Unterricht. Nach dem Unterricht kommt Prof. Sprout noch einmal zu dir, und begutachtet erneut deinen Arm. Sie schüttelt zweifelnd den Kopf und legt einige frisch gepflückte Blätter drauf. Als sie sie herunternimmt, ist das Violett verschwunden und es geht dir viel besser. Die nächsten Tage verlaufen, wie so oft in letzter Zeit Ereignislos, Draco besucht in jeder freien Minute den Raum der Wünsche, und die Unterrichtsstunden sind alle gleich. Potter kommt wieder pünktlicher, und der Himmel wird immer blauer. Der Frühling kündigt sich hier und da an. Am späten Nachmittag Mitte März sitzt du mit Draco im Gemeinschaftsraum, und ihr versucht ein unauffälliges Gespräch zu führen. 

"Ich komme langsam weiter mit dem Verschwindekabbinet, aber es fehlen glaube ich noch Teile. Ich bin mir nicht sicher, ich glaube ich könnte es auch ohne die fehlenden Teile schaffen, aber keine Ahnung wie." Du schaust dich um. Nur Tracy Davis mustert euch interessiert. Ansonsten beachtet euch keiner. Einige Erstklässler sind in ein Schachspiel vertieft, und einige 4. Klässler lernen. Ansonsten ist kaum jemand im Raum. "Und wo willst du die Teile herbekommen?" Er grinst schief. "Habe sie neulich in Derwisch & Banges gesehen. Brauche nur hingehen, und sie mir holen." Du siehst Parkinson den Gemeinschaftsraum betreten und gibst Draco ein Zeichen. Er erhebt sich und rempelt einen der Schachspielenden Erstklässlern an. Parkinson nimmt ihn gleich ins Visier und fängt ein umfangreiches Gespräch an. Du seufzt und nimmst ein Buch in die Hand. Das kann dauern. Draco hat es zwar wiederwillig Crabbe und Goyle gesagt, aber Zabini und Parkinson sind immer noch der Meinung, du seist eine bemitleidenswerte Kröte. Du schaust immer mal kurz auf, und stellst fest, dass Draco von Minute zu Minute genervter drein Blickt. Du grinst. Du ließt weiter.Abstecher mit Vampiren - Gilderoy Lockhart. In diesem Buch schildert er, wie er heldenhaft über Vampire triumphiert. Einen Vampir hat er sogar soweit gebracht, dass er jetzt nur noch Kopfsalat isst. Auf einmal steht Draco wieder vor dir. Du hebst den Blick. Draußen dämmert es bereits und Draco sieht mehr als fertig aus. "Ich muss die Teile noch in Derwisch & Banges besorgen, kommst du mit?", fragt Draco mit leicht mürrischer Miene. "Aber wir dürfen nicht nach Hogsmead, wie willst du hinkommen?", fragst du über das Buch hinweg. Draco zuckt mit den Schultern. "Irgendwie müssen wir hinkommen, und wenn ich dafür Nachsitzen muss. Also, kommst du mit?", fragt er langsam etwas ungeduldig. "Gut. Ich komme mit", seufzt du, und legst das Buch aus der Hand. Du stehst auf und folgst Draco zu einem der Hinterausgänge. 

Weder ein Lehrer, noch Flich hat euch bemerkt, und ihr konntet euch nach Hogsmead schleichen. In Hogsmead angekommen ist es schon leicht dämmrig, kein einziger Zauberer geht vorüber. Alles sieht ausgestorben aus. Draco steuert direkt auf Derwisch und Banges zu, als plötzlich hinter euch eine schnarrende Stimme ertönt: "Mr. Malfoy?" Du fährst erschrocken herum, und Draco zückt sekundenschnell seinen Zauberstab. "Was wollen Sie, Greyback?" Du erstarrst. Hat Draco gerade Greyback gesagt? Deine Eltern haben dich als Kind immer vor Greyback gewarnt. Er sei der Blutrünstigste, und gefährlichste Werwolf, der jemals in der Zauberwelt gesichtet wurde. "Nachricht vom Dunklen Lord, aber das sollten wir nicht hier besprechen. Wenn ich bitten darf?" Er streckt Draco seinen Arm hin, und legt den Kopf schief. Draco legt mit einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn seine Hand auf Greybacks Arm, und nickt dir unsicher zu. Du fährst langsam deinen Arm aus, und bist dir nicht sicher, ob du wirklich mit einem Werwolf SeidanSeidApparieren möchtest. Doch kurz bevor du dich dagegen entscheiden kannst, hast du Greyback berührt, und du verlierst den Boden unter den Füßen. Alles zieht sich in dir zusammen, doch es ist so schnell wieder vorbei, wie es gekommen ist. Du fällst mit einem lauten >Rums< auf knarrende Dielen, und schüttelst dich. Apparieren ist wirklich nicht die beste Art zu reisen. Du schaust auf. Draco streckt dir seine Hand hin, und du ziehst dich auf die Beine. "Wo sind wir?", fragt Draco angespannt, und schaut sich um. Du tust es ihm gleich. Ihr befindet euch in einem kleinen, düsteren Raum, und alles sieht heruntergekommen aus, und alles ist voller Spinnweben. "Das braucht dich nicht zu interessieren", schnarrt der Werwolf, und bleckt sich die Zähne. "Der Dunkle Lord lässt ausrichten, dass er nicht mehr lange wartet. Er verliert die Geduld mit dir. Und deine Eltern sind für uns nicht so wichtig, als das sie am Leben bleiben müssten." Greyback lacht leise, und Draco ist kalkeimerweiß im Gesicht. "Das Verschwindekabinett ist fast fertig", sagt er mit belegter Stimme. "Es ist alles vorbereitet, nur man zersplintert noch, wenn man es benutzt." Greyback lacht rau. "Der Dunkle Lord wusste, dass du es nicht schaffen würdest. Doch er ist nicht gerade wild darauf, zwei seiner Anhänger töten zu müssen, nur weil deren Sohn sich blöd anstellt." Greyback tritt auf Draco zu, und die Dielen knarren unter seinen Schritten. Er schleicht um ihn herum. Draco bleibt angespannt und erstarrt stehen, und rührt sich nicht. "Beeil dich lieber, die Zeit läuft. Was bringt uns ein Kabinett, wenn wir sterben, wenn wir es benutzten? Also wenn du vor hast den Dunklen Lord nicht zu verärgern sollest du dich ranhalten, Malfoy", schnarrt der Werwolf leise. Er tritt wieder einen Schritt zurück. "Falls du es jemals fertig bringen solltest, das Kabinett zu reparieren, folgender Plan: Du lässt das Dunkle Mal über dem höchsten Turm erscheinen. Der dumme Alte wird sofort gucken wollen, ob jemand dort oben ist. Es ist ein leichtes ihn dort oben zu töten. Verstanden?" Draco bewegt sich nicht, sondern starrt nur gegen die Wand. Greyback tritt schnellen Schrittes auf euch zu. "Verstanden?"Du trittst einen Schritt zurück, aus Angst zu der Nähe des Werwolfs, und einige Dielen knacken unter deinem Gewicht.     

Draco Malfoy und DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt