Teil 36

2K 67 0
                                    

  Dank Amycus schafft Draco es nicht dir zu folgen. Du willst ihn nicht sehen. Du willst ihn am liebsten nie wieder sehen. Du wirst immer wieder Pansy vor ihm knien sehen. Du ballst die Fäuste und schluchzt erneut. Du richtest dich auf und wischt dir wütend über die Augen. Wie konnte er dir so etwas antun? Du hörst die dumpfe Turmuhr schlagen. Du hast Geschichte der Zauberei, bei Professor Binns. Die letzte Stunde vor den Ferien. Du starrst finster auf den Boden. Du hättest Draco so etwas nie zugetraut. Du siehst es nicht ein in den Unterricht zu gehen. Warum auch? Du bist ein Todesser und hast deinen einzigen Freund verloren. Dir geht auf, dass Todesser selten überhaupt Freunde haben, und grinst trotzig. Was kann dir eine verpatzte Note schon anhaben, wenn du auf Voldemorts Seite stehst?Du ziehst müde deinen Koffer hinter dir her im Gemeinschaftsraum. Du fühlst dich seltsam leer und hast kein Gefühl mehr was die Situation beschreibt. Du ziehst den Koffer holpernd die Treppe hinunter. Du schaust einen Augenblick zu dem Ledersofa, auf dem Draco und du noch gestern eine Wasserschlacht veranstaltet habt. „Wir müssen reden", kommt der schlechteste Spruch um sich zu entschuldigen von Draco. Du drehst dich um. „Das sehe ich anders", murmelst du. „Es es tut mir wirklich leid, Pansy hat mich überrascht, - Du drehst dich um, und läufst aus dem Raum. Die Tränen stehen dir erneut in die Augen. „Pass doch auf", knurrt irgendein Hufflepuff, den du fast über den Haufen rennst. Du gehst unbeirrt weiter. Wenn du im Zug nicht verheult aussehen willst, musst du dich beruhigen und das geht am besten im Wald. Du bist eine der ersten bei den Booten. Du schmeißt deinen Koffer zu Filch und rennst zurück hoch in den Wald. Du boxt wütend gegen einen Baum und unterdrückst die Tränen so gut es geht. Du setzt dich verzweifelt und atmest tief die Waldluft ein. Du konzentrierst dich nur auf die kreischenden Eulen und die Geräusche des Waldes. „Wir töten jeden einzelnen von euch!", hörst du einen Mann von weiter her brüllen. Du siehst auf. Wer treibt sich heute noch im Wald herum? Du wischt über deine Wangen, und erhebst dich langsam. Deine Füße sind eingeschlafen und kribbeln unangenehm, war klar, dass das wiedermal dir passiert. Du humpelst ein Stück näher zu der Stimme. Ein heiseres Lachen ertönt. „Du kannst keine Spinnen rekrutieren, du Narr!" Die Stimme ist dumpf und so laut, dass es durch den ganzen Wald hallt. Du lehnst dich ängstlich gegen einen Baum, und schaust langsam an ihm vorbei. Du siehst nur ein riesiges Haariges Bein, und drehst dich panisch wieder zurück. „Was an meinem Vertag hast du nicht verstanden, Achtauge?" Die Stimme des Zauberers klingt eher vorsichtig als wütend, auch wenn er versucht giftig zu klingen. „Ich verstehe dich besser als du mich, oder Scabior?" Der Zauberer gibt einen komischen laut von sich. Du drehst dich erneut um, und lugst hinter dem Baum hervor. Greifer steht vor gefühlt einer Millionen Spinnen. Die meisten davon sind doppelt so groß wie er, und klappern mit ihren Reißzähnen. Greyback steht direkt neben ihm, und einige von Greifers Leuten stehen in weiterem Abstand und beobachten die Lage. „Wir stehen zu keiner Seite, wir sind unsere eigene Seite", knurrt die riesen Spinne und klappert wütend mit den Zähnen. Greifer wimmert eigenartig. „Bi-bitte. Der Dunkle Lord" „Hör auf von ihm zu reden als sei er dein Herrchen", knurrt die Spinne und du schaust wieder hinter dem Baum vor. „Ach, habt ihr nun auch schon Kinder auf eurer Seite?", zischt die Schlange dröhnend und seine milchigen schwarzen Augen treffen dich. Du bist erstarrt und sagst nichts.Die Spinne starrt dich weiter an. Greifer nutzt die Chance und geht langsam rückwärts. Du zitterst leicht und hältst die Luft an. Du bist ein Todesser, denkst du angestrengt. Was hätte ein Todesser getan? „Greifer will fliehen!", rufst du ohne nachzudenken und deutest zu Scabior. Die Spinne wendet sich dir ab und drehst dich ohne noch einmal zu Greifer zu sehen um, und rennst zu den Booten. Von weitem hörst du noch einige Schreie von den Greifern, doch du fühlst kein Mitgefühl. Du steigst ins Boot, und erreichst schließlich erschöpft im Zug. Wofür rekrutiert der Dunkle Lord? Du schüttelst den Gedanken ab.Im Zug setzt du dich wiederwillig zu Crabbe und Goyle, die dich allerdings nicht beachten. Mit schlafen kriegst du die Fahrt rum. 

Dracos Sicht

Der Zug setzt sich langsam in Bewegung. Draco starrt auf den Boden vor sich, und sieht auch nicht auf, als Blaise das Abteil betritt. Aus dem Augenwinkel beobachtet er, wie Blaise sich ihm gegenüber setzt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Warum hast du es mir nicht gesagt?" Draco seufzt und fährt sich durch das Haar. Das letzte worauf er nun Lust hat, ist es mit Blaise zu sprechen. Er lehnt sich schweigend zurück und sieht stur aus dem Fenster. „Warum sie?", fragt Blaise erneut und kneift leicht die Augen zusammen. „Ich weiß es nicht", murmelt Draco. „Aber irgendwas muss sie haben, dass du sie -" , fügt er gereizt hinzu, doch Blaise unterbricht ihn. „Reiner Zeitvertreib." Blaise rümpft leicht die Nase als er fortfährt: „Was ist nur aus dir geworden?" Draco schnaubt leicht. „Was aus mir geworden ist, fragst du? Was musste passieren, dass du meine Freundin anbaggern als Zeitvertreib siehst?" Blaise verdreht die Augen. „Nach dem was Pansy so erzählt hat, scheint es dir auch nicht sonderlich ernst zu sein." Blaise erhebt sich und lehnt sich gegen die Scheibe. Draco beißt die Zähne zusammen und zischt: „Tja, dann hat Pansy wohl die Details ausgelassen." Blaise dreht sich wieder um. „Ich will nicht drüber reden, okay?", fragt Draco gereizt und Blaise schnaubt. „Renn zu deinen kleinen Todesser Treffen und lass mich in Frieden." Blaise knallt die Abteiltür hinter sich zu und Draco starrt mürrisch aus dem Fenster.

Draco Malfoy und DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt