Draco Malfoy und Du

Teil 16

  Als du am nächsten Tag nach dem Abendessen in den Gemeinschaftsraum kommst, setzt du dich in eine der Fensternischen und schaust auf den See hinaus. Draußen ist die Sonne bereits untergegangen, doch die Lichter des Schlosses werfen kleine Schatten auf den flachen See. Du lauscht gelangweilt den Gesprächen der anderen Schüler: "...noch so viele Hausaufgaben in Zaubertränke." "Finnigan hat letztesn wieder einen Kessel in die Luft gejagt." "Ich hasse Potter" "Springer nach A7, ich mach dich so fertig!" Du drehst dich um. Einige Drittklässler spielen Zauberschach, und haben einen Wasserkrug auf ihrem Tisch stehen. "Accio Wasserkrung", murmelst du und richtest deinen Zauberstab auf den Wasserkrug. Er fliegt dir in die Hand und die Schüler schauen ihm wütend und erstaunt zugleich hinterher. Du trinkst einen Schluck und grinst. Du wendest dich wieder zum Fenster, lehnst deine Schulter gegen die kalte Scheibe und ziehst die Knie zum Körper. Den Wasserkrug stellst du neben dir auf den Boden. Du hörst unwillig weiter die Gespräche mit: "Tracy ist hübsch, findest du nicht?" "...vom Besen gefallen. Hat sich den Arm gebrochen" "Dame nach D4." Du merkst wie sich jemand neben dich setzt. "Ich habs geschafft." Du schaust auf. "Wirklich? Ich wusste du kannst es schaffen." Zischt du so leise es geht und strahlst. Draco lehnt sich mit dem Rücken gegen die Scheibe und schaut in den Raum hinein. "Heute Abend kommen sie." Du zuckst zusammen. Gerade hat er das Kabinett fertig, und schon kommen sie? "Kommt er auch?", fragst du ehrfürchtig. Draco schnaubt. "Nein, dann könnte er es ja selbst erledigen. Nein, ich muss es tun." Du drehst deinen Kopf wieder zum Fenster und denkst. Bei dem Gedanken, dass die Schule in wenigen Stunden schon von Todessern wimmeln würde, wird dein Mund trocken. Du trinkst einen Schluck aus dem geklauten Wasserkrug. "Und weißt du wer kommt?", fragst du und nimmst einen weiteren Schluck. "Mein Vater schon mal nicht, der sitzt in Azkabahn." Du verschluckst hustend was einige neugierige Blicke auf euch zieht. "Wieso hast du nichts gesagt?", fragst du heiser. "Weil ich wichtigeres zu tun habe! Ich habe keine Zeit meine Gedanken an so etwas zu verschwenden." Er donnert seinen Kopf gegen die Scheibe, hebt ihn ein Stück an und donnert ihm abermals gegen die Scheibe. Und wieder und wieder und wieder. "Dir eine Gehirnerschütterung zu holen ist auch nicht die Lösung", murmelst du und stellst wütend den Wasserkrug aus der Hand. "Snape hat in den letzten Tagen noch mindestens drei Mal versucht mir zu >helfen<. Der will doch nur die Anerkennung des ..." Er stutzt kurz und schaut finster drein. Draco wendet seinen Kopf zum Fenster und schaut hinaus. Dann springt er plötzlich auf. "Es ist soweit, wir sehn uns. Bleib hier, die Todesser machen keine Ausnahmen." Er läuft davon. Du schüttelst verwirrt den Kopf und schaust ebenfalls aus dem Fenster. Jetzt erkennst du was Draco meint. Das Dunkle Mal schimmert über dem Astronomie Turm klar und deutlich. Du springst nun ebenfalls auf, wobei du den Wasserkrug verschüttest. Du fluchst leise und rennst aus dem Raum. Was hatte Greyback noch gleich gesagt? Mit dem Dunklen Mal locken sie Dumledore da hoch. Dann ist es ein leichtes ihn zu töten. Du erschauderst und weißt nicht ob wegen Greyback oder weil du durch die kalten Kerker eilst. Du rennst die Treppe in die Flure hinauf und dir kommen schon von weitem laute Rufe und Fluch Geprassel entgegen. Du verlangsamst deine Schritte. Vielleicht solltest du doch lieber im Gemeinschaftsraum bleiben... doch ehe du umdrehen kannst, kommt ein Todesser auf dich zu. Du zückst mit weitaufgerissenen Augen deinen Zauberstab. "Avada Ke -" "Stupor", kannst du den Todesser unterbrechen. Er fällt steinern um, und du läufst hastig an ihm vorbei weiter in die Flure. Du bleibst erschrocken stehen. In den Fluren herrscht ein einziges Chaos. Überall sieht man Flüche die Luft durchtrennen. Todesser kämpfen in Massen gegen Schüler, Lehrer und Auroren. Du siehst nicht weit von dir entfernt Greyback über einen Schüler herfallen. Du schüttelst die Angst ab. Du rennst auf ihn zu, erreichst Greyback und schreist: "Everte Statum", weil du dich erinnerst, dass Draco diesen Zauber gegen ihn benutzt hat. Greyback fliegt zurück, schaut dich vernichtend an und läuft davon. Du kniest dich vor den Schüler, doch erkennst, dass es zu spät ist. "Avada Kedavra!", hörst du hinter dir und rollst dich panisch zur Seite. Der Fluch trifft die Leiche des schon toten Schülers und du atmest auf. "Petrificus Totalus", rufst du im sitzen und springst auf die Beine. Der Todesser wehrt den Fluch geschickt ab. "Avada -" "Petrificus Totalus", versuchst du es erneut, aber der Todesser wehrt den Fluch erneut ab und grinst. "Avade Kedavra!" Du springst wieder zur Seite. "Avada Kedavra!" Du kannst erneut in letzter Sekunde ausweichen. "Du kannst nicht ewig springen, Mädchen, Avada Kedavra!", ruft der Todesser grinsend. Du springst hinter die Säule und der Fluch prallt krachend gegen die Säule. "Impedimenta", rufst du und ein grüner Blitz trifft den Todesser im Gesicht. Er bleibt wie gelähmt stehen und du läufst davon. Du musst zu Draco, was wenn Dumbledore ihn tötet? "Crutio", ertönt es neben dir und du duckst dich gerade so. Ein Hufflepuff Schüler sackt neben dir zuckend zusammen, doch du rennst weiter. "Stupor", rufst du und schockst einen Todesser der dir in den Weg tritt. Plötzlich erkennst du deine Mutter mitten im Getümmel. Du bleibst stehen. Du wagst nicht sie zu rufen. "Avada Kedavra!", hörst du und drehst dich blitzschnell um. "Expelliarmus", rufst du perplex und der Zauberstab des Todessers fliegt durch die Luft. Du schaust noch einmal nach deiner Mutter die schon wieder im Getümmel untergegangen ist, und rennst weiter zum Astronomieturm. "Crutio!" Der Crutiatus-Fluch prallt neben dir gegen die Wand und du wirst von der Erschütterung des Aufpralls zur Seite geworfen. Du schreist erschrocken auf.

Währenddessen bei Draco (aus dem Buch übernommen):

"Sie wissen nicht wozu ich fähig bin! Sie wissen nicht was ich getan habe!", sagt Draco mit Dachdruck. "Oh doch, das weiß ich", sagt Dumbeldore milde. "Sie hätten um ein Haar Katie Bell und Ronald Weasley getötet. Sie haben mit zunehmender Verzweiflung das Jahr über versucht, mich zu töten. Verzeihen Sie mir, Draco, aber das waren schwache Versuche ... um ehrlich zu sein, so schwach, dass ich mich frage, ob Sie wirklich mit ganzem Herzen dabei waren..." "Das war ich! Ich habe das ganze Jahr daran gearbeitet, und heute Nacht -" Von unten ertönt dein erstickter Schrei. Draco erstarrt und wirft einen Blick über seine Schulter. "Da liefert sich jemand einen heftigen Kampf", sagt Dumbledore beiläufig. "Aber Sie meinten gerade ... ja, es ist Ihnen gelungen, Todesser in meine Schule hereinzubringen, was ich, zugegebenermaßen, für unmöglich hielt ... wie haben Sie das gemacht?" Aber Draco sagt nichts. Er horcht noch auf das Geschehen unten und scheint wie gelähmt. "Vielleicht sollten Sie Ihre Aufgabe allein erledigen", schlägt Dumbledore vor. "Was, wenn Ihre Unterstützung an meinen Wachen gescheitert ist? Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, sind heute Nacht auch Mitglieder des Phönixordens hier. Und im Grunde brauche sie doch keine Hilfe ... ich habe im Moment keinen Zauberstab ... ich kann mich nicht verteidigen." Draco starrt ihn nur an. "Ich verstehe", sagt Dumldedoee freundlich, als Draco sich weder bewegt noch spricht. "Sie haben Angst, etwas zu tun, bevor sie bei Ihnen sind." "Ich habe keine Angst!", knurrt Draco wütend. "Sie sind der, der Angst haben sollte."

Währenddessen bei dir:

Du richtest dich vor Anspannung zitternd wieder auf und rennst weiter. Die Ohrenbetäubenden Flüche prasseln immer noch durch die Gänge und werden auch nicht leiser, je näher du dem Turm kommst. Plötzlich wirst du erneut zur Seite gestoßen. Als du aufschaust siehst du Snape in Richtung Astronomieturm verschwinden. Was sagte Draco noch gleich? Snape will die Anerkennung des Lords nur für sich. Du richtest dich wieder auf und folgst Snape so schnell du kannst. Als du mit pochendem Herzen die Treppe zum Turm erreichst, hast du Snape eingeholt.Du bleibst stehen und rufst: "Impedimenta", und hoffst ihn für kurze Zeit erstarren zu können.