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"Nicht in meinem Auto du Vollidiot!"
Kai meldete sich auch zu Wort, endlich.

"Das ist mein Auto du Vollspast?!"
"Wenn ich fahre gelten meine Regeln. Also, in meinem Auto wird nicht rumgevögelt!"

"Ich kann machen was ich will?!"

"Ich könnte auch einfach anhalten und du kannst fahren. Aber das wäre natürlich schlecht, die Polizei hält schließlich nicht an." Mit einem nicken unterstützte ich Kai so sehr ich konnte.

"Was ist daran jetzt so schlimm? Lass mich sie doch knallen?"
"Äh Hallo? Das ist vielleicht ekelhaft meinem großen Bruder beim Geschlechtsverkehr zuzugucken? Dieses Bild hab ich dann ständig vor den Augen und öh nein Danke." Kai schüttelte sich und imitierte Würggeräusche. "Und wenn du auch mal ran darfst?"

Gehts noch, was ist das hier? Etwa Trödelmarkt wo man einfach Sachen umtauscht und verschenkt?!

"Ha-"
"Du bist ganz leise kleines Biest! Dein Mitspracherecht hast du definitiv aufgebraucht." Er hatte einen Finger auf meine Lippen gelegt und signalisiert, dass ich sie Fresse zu halten habe.

"Was is jetzt Spasti?"
"Für keine Sache der Welt guck und hör ich dir beim ficken zu! Und wir beide wissen dass du deinen kostbaren Schatz nicht mal in die Nähe meines Geschlechtsteil lässt."

Jax zuckte nur noch mit den Schultern und ließ von mir ab. "Hat sich eh erledigt. Mit dir zu reden ist der größte Abturner der Welt Bruderherz."
"Ich liebe dich auch Habibi."

Ich verstehe die beiden einfach wirklich nicht. Was ist bei denen eigentlich falsch gelaufen? Die müssen doch einfach irgendwas familiäres füreinander empfinden? Sonst hätten die beiden sich schon lange gegenseitig umgebracht.

"Sei froh dass mein Bruder so ein Spießer ist meine Liebe."

Erleichtert lehnte ich mich an das Fenster und machte die Augen zu.

Ich dachte über so viele Sachen nach.

Wenn ich Glück hatte, sind meine Rippen nicht gebrochen. Nach den Tritt von Jax ist das nicht selbstverständlich. Mein Kiefer hatte von der Prügelaktion vor ein paar Tagen auch einiges abbekommen.

Und jetzt bin ich auf dem Weg nach Portland. Kais Zuhause.

Kai war der kaltblütige Mörder meines Vaters.

Jax mein Entführer sitzt neben mir. Er tut Sachen mit mir die ich nicht mal meinen schlimmsten Feinden wünsche. Außer Kai und Jax, die hätten sowas verdient.

"Mach mal das Radio an!" Jax riss mich aus meinen Gedanken. Ich machte die Augen auf und beendete meine Denkphase.

'Ein Lebenszeichen von der entführten Josette Sawyer. Familie hat wieder Hoffnung.'

Keiner im Auto sagte ein Wort.

'Vor gut einer Stunde ging ein verzweifelter Notruf in der Bundesaußendienststelle in Louisville ein. Josette Sawyer erreichte die 35 Jährige Polizistin Mary Stuart, die ohne zu zögern ein Einsatzkomando losschickte. Wie wir gerade erfahren leider ohne Erfolg. Ihr Entführer Jax Parker ist mit Josette geflohen. Hier bei mir steht die 43 Jährige Mutter Juliane Sawyer. Sie hat eine Nachricht an ihre Tochter.'

"Mach lauter." Keine Reaktion von Kai.

"Mach lauter verdammte scheiße!" Schrie ich durchs Auto bis er endlich reagierte.

'Josie mein Schatz, falls du das hier hörst, sollst du wissen; dass wir dich über alles lieben! Behalte deine Hoffnung, gib nicht auf! Du wirst entkommen können! Du wirst befreit, glaube daran. Halte dich daran fest. Mach dir keine Sorgen um uns, uns geht es gut. Die Polizei wird kommen und dich retten! Wir versprechen es dir! Wir lieben dich so sehr! Halte durch meine kleine.'

Jax Parker - Sociopath Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt