Jax P.o.V
Ich bin sofort losgefahren als der dumme Trottel mich anrief. Wie kann man als seine Person ein 16 jähriges Mädchen verlieren?! Er handelt seit Jahren mit Frauen und dann soll er so eine kleine Göre nicht unter Kontrolle haben? Das ist doch ein Witz. Er muss ständig Frauen und Mädchen von A nach B befördern aber auf Mrs. Oberzickig aufzupassen die einfach nur in seinem Haus bleiben sollte ist zu viel für ihn.
Ich konnte das Haus von Harold schon sehen, alle Lichter waren an. Und Harold der verzweifelt an der Einfahrt stand hätte ich am liebsten umgefahren. Ich parkte vor dem Haus und stieg wütend aus dem Wagen.
"Gehts noch? Wie konnte sie dir entwischen?"
"Ich hatte vielleicht ein zwei Bier zu viel und da hat sie meine Schlüssel geklaut."
"Jaja ein zwei, es waren wohl eher zehn Bier zu viel!" Harold zuckte mit den Schultern und fischte sein Handy aus der Hosentasche. "Sie ist vor 30 Minuten abgehauen und gerade aus in den Wald gerannt." Er deutete mit seinem Arm in die Richtung und schon lief ich los.
Meine Handtaschenlampe durchleuchtete den feuchten Waldboden.Ich konnte kaum was erkennen, der Wald war viel zu dunkel. Immer und immer tiefer lief ich in den dichten Wald hinein. Wie konnte sie nur abhauen. Ich dachte sie würde das wie Urlaub von mir sehen. Da haut man doch nicht ab.
Aber wenn dieses kleine Flittchen meint zu fliehen dann zeig ich ihr mal dass man vor mir nicht fliehen kann.
Plötzlich hörte ich ein leises Wimmern. Jetzt hatte ich sie, sie würde mir nicht entkommen.
Josie P.o.V.
Die Kälte war so stark dass ich meine Gliedmaßen kaum noch spürte. Ich würde hier erfrieren, das wusste ich. Ich würde hier irgendwo im nirgendwo erfrieren und niemand könnte mich finden. Meine Mutter würde auf ewig im Ungewissen bleiben. Ich durfte das nicht zulassen, doch ich konnte daran auch nichts ändern.
Auf einmal hörte ich es knacken. Ich konnte von etwas weiter weg einen Lichtstrahl erkennen. War das der Tod?
Die Person kam immer näher. Es war nicht der Tod, viel schlimmer, es war Jax! Schlagartig hörte ich auf zu heulen. Ich hielt mir die Hände vor den Mund. Jetzt durfte ich keinen Mucks machen, nichtmal atmen durfte ich.
Jax kam immer näher. "Püppchen ich weiß dass du hier irgendwo steckst. Es bringt nichts sich zu verstecken. Ich finde dich ja sowieso!"
Mein Herz pocherte so wild das Jax mich allein deswegen finden könnte. Ich kniff die Augen zusammen und kauerte mich hinter das Gestrüpp.
Jax leuchtete immer wieder mit seiner Taschenlampe über den Waldboden.
"Komm schon Josielein, das bringt doch nichts. Ich finde dich, auch wenn es die ganze Nacht dauert!" Seine Stimme war mir so nah, er müsste jetzt eigentlich genau vor mir stehen. Doch dann passierte ein Wunder, seine Stimme entfernte sich. Jax ging in genau die falsche Richtung!
Tränen der Erleichterung tropften auf den kühlen Waldboden. Jax hatte gar keinen Plan wo ich war. Ich musste etwas schmunzeln, in ein paar Stunden hatte ich meine Freiheit erreicht. Bald würde ich meine Familie wieder sehen. Der Albtraum würde bald Geschichte sein!"Püppchen komm raus, du wirst eh verlieren!" Seine Stimme näherte sich wieder. Doch sie war immer noch weit genug entfernt um sich Sorgen zu machen. Mein Peiniger würde mich nicht finden. So sehr wie ich schon mit dem Waldboden verschmolzen bin, ist das unmöglich.
Auf einmal klingelte Jax Telefon. Genervt ging er ran.
"Nein ich hab sie noch nicht, aber lange kann es nicht mehr dauern!" Er hörte auf zu reden, hin und wieder könnte ich ein zustimmendes Murmeln vernehmen.
"Ja deine Leute sollen sich Emily holen. Ja du darfst sie behalten Harold. (...) Ja, tötet die Mutter!"
"Nein!" Schrie ich. Es kam einfach so aus mir rausgeschossen. "Er darf ihnen nichts tun!" Schrie ich weiter. Mit letzten Kräften richtete ich mich auf und erblickte Jax. Er war zehn Meter von meinem Versteck entfernt gewesen. "Da bist du ja Püppchen!" Freudestrahlend ging Jax auf mich zu und legte auf. "Ich sag ja sich zu verstecken bringt nichts."
"Er darf ihnen nichts tun, bitte." Heulend guckte ich dabei zu wie Jax einen Schritt nach dem anderen ging. Er würde mich holen und meine Chance auf Freiheit hatte sich wieder erledigt! Das durfte ich nicht zulassen.So schnell ich konnte drehte ich mich um. Ein letzter Adrenalinschub gab mir die Kraft zum rennen. "Bleib stehen!" Jax rannte mir hinterher.
Ich merkte wie meine Kräfte mich verließen, Jax würde mich gleich erwischen! Nein das darf er nicht.
Ich guckte nach hinten, Jax war knapp hinter mir.
Wumms da lag ich! Ich war umgeknickt und ins feuchte und dreckige Laub gefallen. "Nein nein nein nein!" Immer wieder wimmerte ich! Trauer und Enttäuschung breiteten sich aus.
"Hab ich dich!" Der Braunhaarige ging vor mir in die Hocke und musterte mich. "So schwach und zerbrechlich!" Wisperte er, doch ich konnte ihn genau verstehen. "Ich hab dir gesagt das es nichts bringt Püppchen."
"Lass mich liegen, bitte lass mich hier liegen!" Jaulte ich leise. "Baby das wäre Verschwendung." Jax Arme griffen unter meinen Körper und hoben mich hoch. Kraftlos lag ich in seinen Armen. Er hatte schon wieder gewonnen. Erneut war er der Sieger und ich der Verlierer. Wieder hatte ich gegen ihn verloren. Mein Leben war eine einzige Niederlage.Er hielt das junge Mädchen in den Armen und lief unbeirrt durch den dunklen Wald. Erneut hatte er ihr gezeigt das wegrennen und verstecken keine Lösung ist! Sie lag aufgelöst in seinen Armen. Ihre feuchten Haare klebten überall. Ihr ganzer Körper war von Schlamm bedeckt. Zitternd und fertig mit der Welt guckte sie zu ihrem Verderben. Er hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt. Er wusste von Anfang an dass sie ihm nicht entkommen konnte.
Er würde sie immer und überall finden.

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Jax Parker - Sociopath
غموض / إثارة"Was willst du jetzt tun mein Engel?" "Sterben." "Und was ist, wenn ich das nicht zulasse?" "Weinen." "Dann weine doch?" "Ich hab schon so viel geweint, ich kann nicht mehr."