Jax Parker - Sociopath

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Bruderherz?

Was geht denn bei den beiden falsch? Also entschuldige mal bitte, seit wann gehört Bruderherz zu dem Vokabular eines eiskalten Killers? Hab ich hier irgendwas nicht mitbekommen?

"Ich hab in den Nachrichten gesehen, dass du es geschafft hast auszubrechen und dann dachte ich mir ich besuch dich. Und dein neustes Opfer habe ich auch schon entdeckt." Der brüderliche Unbekannte guckte kurz zu mir. Ich versteckte mich sofort wieder und hoffte, dass Jax mir das nicht übel nimmt. "Ich hatte dem Miststück gesagt sie soll in meinem Zimmer warten! Einen Moment bitte." Oh fuck, er kommt die Treppe hoch. Ich höre seine Schritte! Was sollte ich tun; wegrennen, um Gnade flehen oder es einfach aushalten?

"Du kleine, ungezogene Bitch!" Jax packte mich an den Haaren und zerrte mich die Treppe runter. Ich schrie und heulte um mein Leben. Meinen Peiniger störte das wenig und lachte dabei. Dass sein Bruder anwesend war juckte ihn auch kein bisschen. Der junge Mann war anscheinend mit den Gepflogenheiten seines Bruders vertraut. "Hör auf, du tust mir weh!" Schrie ich weiter und hielt mich an meinen Haaren und der Treppe fest. Wir waren unten angekommen und ich war schon komplett am Ende. Weinend kauerte ich mich an eine Kommode und guckte auf den Boden. "Ich hasse dich so sehr!"

"Kai, darf ich dir meine reizende Mitbewohnerin vorstellen?"

Kai heißt sein Bruder also. Auch kurz und knapp so wie Jax.
Dieser Kai kniete sich zu mir runter und betrachtete mich. Er war genau so einschüchternd wie Jax. Er hatte so ein gewisses Charisma was nicht viele haben.

"Kai Josette, Josette Kai." Stellte Jax uns vor, warum auch immer. Ich will nicht Jax Familie oder Freunde kennenlernen. Ich will nichts mit Jax zu tun haben, ich hasse ihn! Ich guckte Kai nichtmal an, er schüchterte mich nochmehr ein. Also verdiente er nicht einen meiner Blicke.

Kai richtete sich wieder auf. "Süß." meinte er und ging an Jax vorbei, geradeaus in die Küche. "Komm mit!" Jax zerrte an meinem Arm und zog mich mit sich. "Mein Gott sei doch nicht so steif, wir haben einen Gast und zu dem sind wir nett."
"Fick dich!"
"Hör mal zu Fräulein, glaub nicht dass ich dich nicht auf dem Küchentisch vor meinem Bruder entjungfern würde! Seine Anwesenheit ändert nichts an meinen Plänen mit dir!" Ich wurde still und sagte nichts mehr.
"Bitte erspar mir das, es gibt doch so schöne Betten!" Kai hatte sich ein Bier aus dem Kühlschrank genommen und hörte nur zu gern bei unserer Konversation zu. Er war mir unheimlich. Mag Jax ihn? Empfindet er ihm gegenüber Liebe? Er respektiert ihn auf jeden Fall nur ich weiß nicht wieso. Er ist ein Soziopath, seine Krankheit erlaubt es nicht immer umbedingt Liebe zu empfinden.

"Setzt dich neben meinem Stuhl auf den Boden." Es ist soweit, er muss vor Anderen zeigen, dass er die volle Kontrolle, die volle und endgültige Macht über mich hat. Er muss über Positionen höher als ich sein, sonst tut das seinem Ego nicht gut. Ich könnte jetzt tun was er sagt oder ihm einfach trotzen und seine Reaktion abwarten. Die wesentlich schmerzfreiere Variante war definitiv Möglichkeit eins. Ich versuchte also mal die schmerzfreie Variante, das war ja ganz neu für mich.

"Ich habe letztens ein paar Versuche angestellt und habe doch wahrlich herausgefunden, dass eine Person ohne Milz weiterleben kann." Jax guckte zu mir runter und überlegte. "Jax ich werde meine Milz noch brauchen, da bin ich mir ganz sicher!"

"Hmm... das werden wir noch sehen."

Das war doch alles krank, was war mit diesem Kai falsch gelaufen?!

Ich richtete mich gegen den Willen von Jax auf und stützte mich am Tisch ab. Ich wischte mir die letzten Tränen von gerade weg und räusperte mich.
"Was ist mit dir falsch gelaufen?! Du kannst doch keiner Person die Milz entfernen!"
"Kai hat auch alle unsere Geschwister umgebracht. Mich wollte er im Pool ertränken aber scheiterte kläglich. Was zwei Jahre schon ausmachen könnnen."
Ich war baff, wie schrecklich kann ein Mensch nur sein?
"Was ist nur los mit euch? Eine Mutter kann doch nicht so viel Glück haben und zwei von so einer Sorte bekommen!"
"Sieh uns an Püppchen, wir sind doch zwei Prachtkerle oder findest du nicht? "
Ich schüttelte den Kopf und entfernte mich von den Monstern. Sie haben beide eine dissoziale Persönlichkeitsstörung. Wenn das in der Familie liegt tut mir das sehr leid für die Angehörigen. Aber so viel Pech kann man doch nicht haben.