♡ Kapitel 5 ♡

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Am nächsten Morgen war mein Kopf auch nicht viel klarer. André hatte gestern wenigstens keine komischen Fragen mehr dazu gestellt, ehrlich gesagt, hatte er Michael nicht mehr mit einem Wort erwähnt. Als ich in die Küche kam, saßen Annie, Matt und André schon am Küchentisch. "Ich hab Frühstück gemacht.", rief mir der älteste zu und deutete auf eine Schüssel Müsli. "Danke, Großer. Ich bin so fertig." Erschöpft ließ ich mich neben das Mädchen fallen. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie mich an. "Du schläfst zu wenig, Mauri! Wie lange warst du noch wach, nachdem wir ins Bett gegangen sind?" Gestern Abend wurden, kurz nachdem Michael gegangen war, die beiden Älteren wieder von den Eltern der Freunde nach Hause gebracht. "Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt geschlafen habe. Aber das kann euch ja egal sein. Seid ihr fertig? Wir müssen bald los!" Du bist so klug, Maurice. Das mit dem Ablenken hast du echt drauf! Nicht.

Wie immer wartete Palle am Eingangstor der Schule auf mich. Heute breit grinsend. Natürlich wusste ich, wieso. "Ich beantworte alle Fragen, wenn du heute zu mir kommst.", ließ ich ihn nicht einmal anfangen. Sowas wollte ich wirklich nicht in der Schule besprechen. "Aber dann mit jeden kleinsten Detail." "Abgemacht." Ich hätte im letztendlich wahrscheinlich eh alles erzählt. Patrick war mein bester Freund. Ihm konnte ich alles, egal wie komisch, absurd oder schrecklich, anvertrauen. Sogar mein Leben.

In der ersten Stunde hatten wir Deutsch. Mehr als schlafen tat ich da nicht. Doch dann wurde es wieder interessant. Mathe. Als Michael rein kam, suchte er erst den Klassenraum ab, sein Blick blieb an mir hängen. Ich war wie gefesselt von seinen blauen Diamantaugen. Wahrscheinlich hatte dieser Moment nicht viel länger als zwei Sekunden gedauert, doch für mich hätte es sich wie Jahre angefühlt. Mein Herz schlug schneller , mein Atem ging unregelmäßig. Was war nur los mit mir? Micha, ich meine natürlich Herr Rankl, war immernoch mein Lehrer. Vielleicht war er ja gestern total besoffen gewesen. Musste wohl so sein. Sonst konnte ich mir die gestrige Situation wirklich nicht erklären.

Er gab die Tests heraus, die aber, wie gesagt, nicht wirklich benotet wurden. Es stand eine fette 5 darauf, dich es störte mich nicht wirklich. Eigentlich freute es mich fast schon. Ich wollte, dass er zu mir nach Hause kam, wollte mit ihm Zeit verbringen. Es war ein komisches Gefühl der Begierde, egal wie sehr ich mich bemühte, ich verstand es einfach nicht. Irgendetwas gab mir das starke Gefühl, dass ich ihn wollte. Sehr wollte. So sehr, dass es fast schon weh tat. Der Versuch, das zu ignorieren, scheiterte kläglich. "Du starrst ihn die ganze Zeit an. Bist du vielleicht wirklich verknallt." Bei diesen Worten, würde ich knallrot. 'Verknallt'. Konnte es vielleicht wirklich sein? Darüber durfte ich nicht nachdenken. So etwas konnte doch nicht gut gehen. Es wäre zum scheitern verurteilt. Außerdem sprach nichts dafür, dass er mich...Man, jetzt dachte ich ernsthaft über so eine unrealistische Beziehung nach.

Der Rest der Stunde war ziemlich ereignislos, außer das ich Michael die ganze Zeit wie ein Bekloppter anstarrte und Pat sich darüber lustig machte. Nach einigen qualvollen Stunden, hatten wir endlich Schluss. "Holen wir jetzt André vom Kindergarten ab?" "Jap. Annie und Matt sollten dann auch  Zuhause sein und wir können etwas kochen." "Naja...meine Kochkünste..." "Gut, ich koche und du beschäftigst meine Geschwister, okay?" Freudig nickte er und hüpfte neben mir her, da meine Schritte fast doppelt so lang waren, wie seine.

Zuhause saßen mein Bruder und meine Schwester auf der Couch und schauten sich irgendeine Sendung an. "Mauri, dürfen wir nach dem Essen zocken?", rief mir Matt zu, kaum war ich richtig im Haus. "Nachdem ihr die Hausaufgaben gemacht und gelernt habt. Aber seid dann bitte nicht zu laut. Und ich will sehen, dass ihr wirklich was gemacht habt." Bevor ich in der Küche verschwand, warf ich ihnen einen strengen Blick zu. "Ja, Mama!" Seufzend machte ich mich an die Arbeit. Es war wirklich meistens, dass ich mich wie eine Mutter benahm. Wer sollte es sonst machen, wenn nicht ich? Es klingelte an der Haustür. "Palle, machst du bitte auf!", rief ich, während ich die Soße umrührte. Schon wieder hatte ich zu viel gemacht. "Ja ja!" Doch dann war es komplett still. Was war denn los? Wer war das an der Tür? "Du bist doch der Mann, den mein Bruder lieb hat!" Oh, Mist.

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Das war es dann auch schon mit dem 5. Kapitel... Ausnahmsweise hab ich mal zwei Kapitel an einem Tag geschafft, ein Wunder😂😂😂

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen.
~Bye♡



I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt