♡Kapitel 10♡

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Da meine Geschwister wie jeden Tag etwas zu Mittagessen brauchten, ging ich mittags einkaufen. Leicht genervt sah ich auf die Liste: Nudeln, Tomaten, Käse, Brot, Butter, Paprika, Jogurt und Milch. Das Übliche halt. Eigentlich erwartete ich nichts vom heutigen Tag. Palle würde nicht vorbeikommen, da er mit seinen Eltern etwas machte. Heute in der Schule hatte ich ihm nur vom gestrigen Tag erzählt. "Es war halt nicht wirklich etwas. Wir haben nur Mathe gemacht." Dabei hatte ich meinen besten Freund noch nie angelogen. Trotzdem wollte ich nichts davon sagen. Davon, das ich gefriendzoned wurde. Davon, dass er jemand anderen liebte.

Es war nicht wirklich viel los auf den Straßen, was wahrscheinlich daran lag, dass es gerade geregnet hatte. Der Boden war noch nass, aber die milde Spätsommersonne kam wieder hinter den Wolken hervor. Trotzdem sollte ich aufpassen. Bei meinem Glück würde ich sofort auf die Schnauze fliegen. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme, die mich zusammenzucken ließ. "Danke, dass du gekommen bist." "Ist doch klar! Für meinen kleinen Zimbelmann nehme ich mi doch immer Zeit!" Die erste Person war hundertprozentig Michael, doch die zweite kannte ich nicht. Sie lachte laut. Vielleicht war das der Mann, in den er verliebt war. Ich sah zu dem Café, wo mein Mathelehrer vorstand. Es war ein junger Mann, etwas kleiner als Micha. Er hatte fast schulterlange Braune Haare und da er frontal zu mir stand, konnte ich sein Gesicht sehen. Er hatte echt schöne, grüne Augen, etwas dunkler als meine, schlanke Gesichtszüge, lange Wimpern, eine Brille und war relativ dünn.

Erst wollte ich einfach weiter gehen, doch dann entschied ich mich um. Ich wollte wissen, was er mit diesem Mann sprach. Sie setzten sich an einen Tisch. Schnell nahm ich ebenfalls Platz, jedoch im Café hinter einer Ecke, sodass mich höchstens der Grünäugige sehen konnte.  Und der kannte mich sicherlich nicht. "Man sieht schon vom weiten, dass du voll in Love bist, Zombey." Warte mal...Zombey? Was war das denn für ein Name? "Möchten sie etwas bestellen?", fragte mich plötzlich der Kellner. "Eine Cola, bitte.", flüsterte ich, damit Micha mich nicht hörte.  Das wäre ziemlich kontraproduktiv. Der junge Mann sah mich kurz misstrauisch an, zuckte dann aber mit den Schultern und ging. "Sieht man mir das so sehr an? Na ja, der Junge ist auch wirklich unglaublich, Manu. Ich habe letztens sogar ein Bild gemacht, als er geschlafen hat." Kurze Stille, in welcher der Kellner wiederkam und  mein Getränk abstellte. "Das ist ja süß! Du hast gesagt, er hat grüne Augen?" "Ja, und die strahlen immer wie zwei Diamanten!" Dieser schwärmerische Unterton machte es mir nicht gerade leichter. Alles in meiner Brust verkrampfte sich schmerzhaft.

"Und er ist auch total niedlich! Immer wenn ich ein bisschen mit ihm flirte, wird er immer total rot und stottert." "Er ist doch in der zehnten Klasse, oder? Ich sag dir jetzt schon, dass du dich auf dünnem Eis befindest, Klombey." Warte mal...was?! Er war in einen Schüler... Könnte es dann doch sein... "Ich weiß. Es wird nie etwas daraus werden. Aber schau ihn dir doch einmal an! Ich weiß nicht, wie ich den Sonntag ohne ihn überleben soll. Ich kann ihn nicht einmal sehen!" Ein langgezogenes Seufzen von Micha. "Scheint ja, das dir dieser Maurice richtig den Kopf verdreht hat.", lachte der andere. Ich saß wie erstarrt auf meinen Stuhl und konnte keinen einzigen Muskel rühren. Michael war also wirklich...in mich verliebt?! Ich konnte es einfach nicht fassen, mein Gehirn wollte diese Information einfach nicht annehmen.

"Ich weiß ja nicht...aber du musst echt aufpassen. Du verlierst deinen Job, wenn das jemand herausfindet. Vom Knast nicht zu sprechen." "Ich weiß das doch, Manu.  Das weiß ich..." "Ich hatte ja noch nie was mit einem Schüler...Hey, schau mich nicht so an! Hatte ich wirklich nicht! Aber du bist eh nur dieses Jahr an der Schule. Und wie alt ist er nochmal?" "Er wird Anfang Februar 18. Wurde später eingeschult und musste Wiederholen. Obwohl er wirklich intelligent ist." "Hm...ich glaube, dass das die Sache erleichtert. Aber trotzdem musst du vorsichtig sein. Übrigens...mein kleiner Onenight Stand ist heute in der Früh einfach abgehauen und jetzt muss ich die Wohnung alleine aufräumen. Hilfst du mir?" "Onenight Stand? Das ist dein Problem Manu. Wieso musst du auch alle paar Tage einen neuen Kerl abschleppen und einfach nur vögeln? Such dir doch mal was Festes." "Festes? Mit Liebe und so? Ne, nicht so meins. Ich hatte das mal und das hat mir echt gereicht. Außerdem bin ich zu solchen Gefühlen nicht im Stande. Weißt du doch. Und so jemand ist echt nervig." Seufzen von Micha. "Du bist echt ein Arschloch. Dieser Taddl war doch ganz nett!" "'Nett'  ist der kleine Bruder von 'Langweilig'." "Du bist unmöglich. Aber danke. Ich muss jetzt echt wieder los. Willst du noch mit zu mir?" "Ne, ich trink noch in Ruhe meinen Kaffee aus. Bis dann!" "Tschau Manu!"

Nachdem Michael weg war, hörte ich, wie ein Stuhl zurückgezogen wurde und schritte auf mich zukamen. "Es ist nicht cool, zu lauschen, Maurice." Wie erstarrt sah ich den anderen an, der mich angrinste. "Woher..." "Intuition. So wie du aussiehst und dich benimmst, war es ziemlich wahrscheinlich, wer du bist. Darf ich mich setzen?" Ich nickte. Was wohl jetzt kommen würde?

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Hab's heute doch noch hinbekommen, ein Kapitel hochzuladen...Ein bisschen spät, aber na ja xD

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :) Das nächste Kapitel kommt dann nächste Woche Dienstag.

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim lesen <3

~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt