♡Kapitel 53♡

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Zitternd klingelte er, ich drückte seine Hand etwas fester. Schritte kamen näher. Mein Herz klopfte laut und schnell, dass ich Angst hatte, sie würden es hören. Gut, Manu, egal was passiert, halt dich zurück. Eine Anzeige darfst du dir auf keinen Fall leisten. Nun ja, wenn Pat in Gefahr wäre, würde ich alles tun, um ihn zu beschützen. Seine Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in meine Handfläche, doch ich bemerkte es kaum. Meine Aufregung wurde immer größer. Wie sahen sie aus? Wie sprachen sie? Wie würde ihre Mimik und Gestik sein? Ich hatte mich schon immer für so etwas interessiert.

Die Tür ging auf, vor uns stand eine recht kleine, etwas fülligere Frau mit den gleichen braunen Hundeaugen wie ihr Sohn und langen, zu einem Zopf zusammengebundenen, blonden Haare. An ihrem Ansatz erkannte ich, dass sie gefärbt waren. An ihrem Gesichtsausdruck das Erstaunen. "Patrick!", stieß sie hervor, ihre Stimme klang sehr rau. "Hallo, Mum.", gab mein Freund schüchtern von sich. "Guten Tag, Frau Mayer. Mein Name ist Manuel Büttinger, ich bin der Freund ihres Sohnes.", begrüßte ich sie höflich, doch trotzdem distanziert.

Sofort verdüsterte sich ihr Blick. "Ah... ja, ich sehe..." Sie musterte mich, als wäre ich eine ziemlich seltsam angezogene Schaufensterpuppe, ihre Mundwinkel wanderten langsam nach unten. "Wenigstens sind Sie ein stattlicher, junger Mann und nicht irgendein dahergelaufener Penner. Ist das Ihr Auto?" Sie deutete auf meinen BMW. "Ja. Wir sind hier, um Patricks Sachen abzuholen." "Abholen?" Perplex sah sie mich an. "Ja. Ihr Sohn hat sich entschieden, bei mir einzuziehen. Sie müssen weder Unterhalt zahlen, noch sich um ihn weiter kümmern. Ich verdiene genug für uns beide, seine Ausbildung kann er also ruhig und sicher abschießen."

Ihre Kinnlade klappte nach unten, sie bewegte sich nicht. Ihr braunen Augen durchstachen mich fast. "Ah." Mehr schien da nicht zu kommen. "Wer ist-" Ein Mann mit dunklen, leicht gräulichen Haaren und blauen Augen tauchte hinter ihr auf. Ich musste mich zurückhalten, ihn nicht mit voller Wucht eine reinzuhauen. Es war sein Vater, das sah ich sofort. "Patrick. Was machst du hier." Seine Stimme war kalt und abweisend, was meinen Freund zusammenzucken ließ. Ich drückte seine Hand noch einmal und lächelte ihm aufmunternd zu. "Sie sind Herr Mayer, nicht wahr? Mein Name ist Manuel Büttinger, ich bin mit ihrem Sohn zusammen." Der Ältere lachte verbittert und auch höhnisch auf. "Also haben Sie sich auf den kleinen Bastard eingelassen? Sind Sie auch so eine Schwuchtel?"

Unabsichtlich knurrte ich bedrohlich. Ruhig Blut, Manu. Für Paddy. "Hey, Schatz es rei-" versuchte seine Frau ihn zu beruhigen, doch er schnitt ihr das Wort ab. "So eine Schwuchtel ist nicht mein Sohn! Habe ich dir damals nicht gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will?! Was machst du Versager also noch hier?!" Ich machte einen Schritt auf den alten Mann zu, doch mein Freund hielt mich zurück. "Lass es, Mäniel, es ist in Ord-" "Gar nichts ist daran in Ordnung! Du willst dir das wirklich anhören? Ich kann das nicht zu-" "Es ist mein Problem..." "Nein, ist es nicht, nicht mehr. Ich habe doch gesagt, dass wir das zusammen machen, weil ich dich liebe." Ich zog ihn zu mir und legte meine Lippen auf seine.

"Ich will so etwas Widerwärtiges nicht in meinem Haus haben!", kreischte der Vater und kam bedrohlich auf uns zu. Die Tür machte ich schnell hinter uns zu, holte aus und schlug ihn so fest ich konnte. "Das ist dafür, dass er so leiden musste!" Meine Stimme war voller Hass und Abscheu, dieser Mann war einfach nur Abfall. Ich wollte noch einmal zuschlagen, wurde aber von Palle zurück gezerrt. "Bitte, Manu, hör auf.", jammerte er, als ich bemerkte, dass er weinte, wurde mein Kopf sofort wieder klar. "E-es tut mir leid, Baby. Shhh, alles gut." Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und drückte ihn an mich, laut schluchzte er in mein Shirt. Mein armer Junge, verdammt, ich hatte ihn doch nicht verletzen wollen.

"Ich... ich werde sie dafür anzeigen!" Doch bevor ich irgendetwas erwidern konnte, trat der Brünette vor mich und sah seinen Vater kalt an. "Wenn du auch nur ansatzweise etwas gegen Manu unternimmst, werde ich bei der Polizei aussagen, dass es nur Notwehr war und dass du mich regelmäßig verprügelt hast. Wer, denkst du, bekommt dann das größere Problem." So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er wirkte so selbstbewusst und gefasst, fast schon einschüchternd. "Du kleiner-" "Es reicht jetzt, alle beide. Ihr bekommt eine Stunde, um alle Sachen mitzunehmen.", mischte sich seine Mutter ein. Sie wirkte zwar noch leicht angewidert, aber eher traurig und bereuend. Ich hatte das Gefühl, dass sie unter der ganzen Situation sehr litt. "Vielen Dank, Frau Mayer."

Nachdem wir so schnell wie möglich Pats Sachen, inklusiv seines PCs, in mein Auto geladen hatten, gingen wir noch kurz zu der blonden Frau. "Es tut mir leid, wie es gelaufen ist.", entschuldigte sie sich und sah aus, als würde sie gleich anfangen, zu weinen. "Es ist in Ordnung, Frau Mayer, es ist nicht Ihre Schuld. Hier ist meine Nummer, falls Sie mich irgendwann anrufen möchten." "Ich... ich freue mich, dass es dir gut geht, Paddy." Sie fiel ihrem Sohn schluchzend um den Hals und spätestens da realisierte ich, dass sie ihn wirklich fast so sehr wie ich liebte. "Ich... es gefällt mir zwar nicht, dass du schwul bist, vor allem wegen deinem Vater, aber du bist trotzdem mein Junge und wirst es auch immer bleiben. Für mich ist am Wichtigsten, dass du glücklich bist. Passen Sie bitte gut auf ihn auf, Herr Büttinger." Sie lächelte mild, ich nickte. "Das werde ich. Ich liebe Ihren Sohn wirklich sehr."

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So das war es auch schon mit dem 53. Kapitel...
Das ist jetzt erstmal das letzte Kapitel für heute, vielleicht kommen heute Abend noch welche...

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt