♡Kapitel 84♡

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PoV. Candy

Dieses Mädchen brachte mich wirklich um den Verstand. Ja, ich hatte mich tatsächlich in sie verliebt, aber das würde ich niemals zugeben. Sie war einfach wunderschön, attraktiv und vor allem manipulierend. Jedes Wort konnte sie mir im Mund rumdrehen und ich konnte mich nicht mal dagegen wehren. Dauernd machte sie sich an mich ran, zeigte Interesse und Fürsorge und dann machte sie mich nieder, um noch einmal nachzutreten, wenn ich am Boden lag. Sie hatte damals Recht gehabt: Sie war wirklich Satan.

"Candy? Haaaallo? Hörst du mir zu?" Sie fuchtelte mit der Hand vor meinen Augen rum, während Patrick, der auf dem Beifahrersitz saß, mir einen abfälligen Blick zuwarf. Ich war mir ziemlich sicher, dass er mich in etwa genauso hasste, wie Maurice es tat. "Hä? Was?" Ein kurzes Kichern. "Könntest du dich mal auf mich konzentrieren?" "T-tut mir leid. Was hast du gesagt?" "Ob du heute bei mir schlafen möchtest." Sofort schoss mir die Röte in die Wangen. "A-aber deine Eltern-" "Sind nicht da. Wie immer. Also? Eigentlich kannst du eh nicht absagen und ich frage nur aus Höflichkeit." Ja, so war sie immer. "Na gut." Es hatte sowieso keinen Sinn, mit ihr über so etwas zu streiten. Sie war und blieb ein Dickkopf, der alles für seine Ziele tat.

So unauffällig wie möglich musterte ich sie von der Seite. War sie vielleicht irgendein Model? Das Aussehen und den Körper hatte sie dafür. Diese strahlend grünen Augen, vollen Lippen, perfekten Wangenknochen, kleine Stupsnase und blonden, seidene Locken. Warum musste an ihr auch alles so wunderschön sein?! "Ich merke, dass du mich anstarrst." Und aufmerksam, unglaublich aufmerksam. Mein Gesicht wurde knallrot und ich sah weg. "Freust du dich schon auf das, was kommt?", schnurrte sie und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. "I-i-ich weiß nicht, was du meinst." Natürlich wusste ich es, weshalb sich auch ein komisches Gefühl in meiner Magengegend ausbreitete.

Als dieser komische Kerl, der verdammt gut aussah und anscheinend Patricks Freund war, vor ihrem Haus hielt, verabschiedete sie sich von ihm und zog mich durch den Garten. Doch als sie mich auf das Sofa, was ich schon kannte, drückte und ihre schlanken Finger über meinen Hals gleiten ließ, schubste ich sie weg. "W-w-w-was soll das werden? Ich... kenne deinen Namen immer noch nicht." Grinsend lehnte sie sich zurück. Schon wieder nahm sie mich nicht ernst. "Weißt du eigentlich, wie sehr ich das hasse." "Was meinst du mit 'das'?" Schon wieder diese gespielte Unschuld. "Ich weiß genau, dass du mich nicht liebst. Wahrscheinlich kannst du mich nicht mal ausstehen, du manipulative Bitch. Es ist nur wegen Maurice und seinem Freund, oder?"

Schnell wischte ich mir übers Gesicht, um die Tränen wegzubekommen. Natürlich bemerkte sie es sofort. "Ganz ehrlich? Ja und nein. Ich kannte dich schon davor und wusste alles über dich, fand dich interessant. Unglücklich verliebt in den schwulen besten Freund. Noch weniger Glück in der Liebe kann man ja wohl nicht haben. Und ich wollte halt meinen Spaß haben. Und was jetzt?" Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und schluchzte auf. Verzweifelt zog ich die Beine an, versuchte mich vor ihr zusammenzureißen, was aber nicht ging. "Es wäre anders gelaufen, wenn du nicht sein Leben zerstört hättest. Ich hätte nicht nur so mit dir gesprochen, also ist es deine Schuld."

Sie hatte Recht, das wusste ich, würde es aber niemals zugeben. "Es war berechtigt, okay?! Er ist unser verdammter Lehrer!" "Und? Die beiden lieben sich und du solltest am Besten wissen, wie sich so etwas anfühlt. Hast du sie überhaupt angesehen? Sie sind komplett am Ende und das nur wegen deines Egoismus. Denk nochmal darüber nach." Sanft strich sie mir über die Wange, was mich wenigstens etwas beruhigte. "Wir können nicht zusammen sein, bevor du das nicht geregelt hast." "W-wer sagt denn überhaupt, dass ich mit dir zusammen sein will!", spottete ich, wieder ganz in meiner alten Art, was sie aber anscheinend sehr amüsant fand.

"Denkst du, ich bin dumm? Ich seh doch sofort, dass du total in mich verknallt bist!" Schon wieder wurde ich rot, was mich langsam echt aufregte. Ich hasste es, wie sie mit mir spielte und ich mich nicht einmal dagegen wehrte. "N-na und? I-ich weiß nicht einmal deinen richtigen Namen. Eigentlich weiß ich gar nichts über dich!" Ich warf ihr einen anklagenden Blick zu, was sie nur mit einem Lächeln quittierte. "Marie. Sechzehn. Reicht das?" Verwundert starrte ich sie an. "Du hättest mich einfach fragen müssen." "A-a-aber das habe ich!" "Nicht wirklich." Erschöpft seufzte ich auf. Gespräche mit ihr waren so nervenzerrend. Aber irgendwie fühlte ich mich jetzt glücklich. Bis mir auffiel, dass sie mindestens ein Jahr jünger als ich war, wenn nicht zwei. Ich hatte mich nicht ernsthaft von so einem Zwerg terrorisieren lassen. "Ha! Ich bin älter als du!" "Und ich bin wenigstens keine Jungfrau mehr." Die hatte aber echt auf alles eine Antwort. Mit zusammengepressten Lippen sah ich vor Scham weg. "Würdest du es nicht mehr sein wollen?", schnurrte sie und schob ihre Hand, die auf meinem Oberschenkel lag, weiter hoch. Kurz zögerte ich. Wenn ich ja sagen würde, könnte das mein Untergang sein.

Es war schon schlimm genug, dass ich etwas emotional abhängig war, spätestens danach würde ich es völlig sein. Und trotzdem nickte ich, wobei sie ihre weichen Lippen auf meine legte.

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So das war es auch schon mit dem 84. Kapitel.

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt