♡Kapitel 87♡

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PoV. Micha

Doch im nächsten Moment wurde ich grob zurückgezerrt. Zwei schlanke Arme schlossen sich um meinen Körper. "Bist du völlig bescheuert?! Du willst dich doch nicht wirklich umbringen?! Wie kannst du es wagen, mir das anzutun?!", kreischte mein Retter und presste mich an sich. Sofort erkannte ich ihm. Ich würde ihn immer, überall, unter allen umständen erkennen. "Mau...rice...?" "Ja, du Irrer!" Ich sah zu ihm auf, doch er blickte sich nur leicht paranoid um. "Wir gehen jetzt zu dir nach Hause. Dann kannst du mir... das erklären.", knurrte er bedrohlich und zog mich mit sich.

Den ganzen Weg über wagte ich es nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben und reichte ihm einfach stumm meinen Schlüssel. War er angewidert von mir? Bestimmt, so wie ich aussah. "Du siehst schrecklich aus. Komm, ich helfe dir beim Duschen." "Ich kann das schon-" "Als ob ich dich jetzt alleine lasse, du Verrückter. Und dann reden wir." Schwer schluckte ich und folgte ihm ins Bad. Die ganze Situation war mir sehr unangenehm, doch plötzlich verspürte ich wieder dieses Gefühl. Er hatte mich gerettet. Er sorgte sich um mich. Er wollte wieder mit mir sprechen. Also hasste er mich doch nicht. Wenigstens nicht komplett.

Sanft strich er über meine Schultern und zog mich quälend langsam aus. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht völlig auszurasten. Der Junge, den ich mehr liebte als mein eigenes Leben und für den ich genau dieses aufgegeben hätte, zeigte mir nun, dass ich ihm nicht egal war. Dieser bittende, weiche, liebevolle Blick brachte mein Herz zum Schmelzen. Oder bildete ich mir das nur ein? Hatte ich vielleicht zu viele Hoffnungen? So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, meine Gefühle verwirrten mich. Ich wollte ihn anschreien, küssen, wegen ihm weinen, wie ich es zu oft getan hatte, aber ich presste nur die Lippen aufeinander.

Nachdem er das Wasser in die Badewanne eingelassen hatte, gab er mir deutlich zu verstehen, dass ich auch meine Unterwäsche ausziehen sollte. Erst zögerte ich, beeilte mich dann aber und ließ mich in das herrlich warme Wasser gleiten. Es fühlte sich gut und erfrischend an, schien meine verkrampften Muskeln zu entspannen. Genießerisch schloss ich die Augen. "Erklärst du mir jetzt, warum du dich umbringen wolltest?", fragte er sanft und machte mir dem Duschkopf meine Haare nass. "Ich... habe keinen Sinn im Leben mehr gesehen. Ohne dich war alles kalt und dunkel. Ich bin wieder in dieses Loch gefallen. Du weißt ja, wie es mir damals schon ging." "Wie meinst du das?", murmelte er erstaunt und ließ seine Finger durch die nassen Strähnen gleiten. "Du hast doch mein Tagebuch gelesen. Ich habe es die ganze Zeit gewusst, aber ich glaube, ich wollte, dass du es weißt. Natürlich hätte ich das nie so zugegeben. Ich glaube, es war erleichternd, zu wissen, dass du von meiner Vergangenheit weißt und ich sie nicht verstecken muss."

"Deine Vergangenheit spielt keine Rolle mehr. Das was für uns zählt, ist das Jetzt. Es tut mir alles so furchtbar leid." "Es ist schon okay. Ich kann keine Gefühle erzw-" "Aber so ist das gar nicht! Ich liebe dich so sehr! Es ist Candy. Sie hat mich gezwungen, den Kontakt mit dir abzubrechen, sonst hätte sie dein Leben zerstört." Eigentlich sollte ich jetzt ausrasten, aber es überrascht mich irgendwie nicht wirklich. Auch wenn es mich trotzdem wütend machte. "Das hat sie auch so schon.", antwortete ich kalt, während er mich weiter wusch, was sich wirklich nicht schlecht anfühlte. "Aber... heißt das, dass du mich liebst?", fragte ich schüchtern und wurde sofort rot. "Mehr als Alles andere."

Mein Herz schlug schneller, schien mir gleich aus der Brust zu springen. Er hatte es tatsächlich gesagt. Ob er es aber auch wirklich so meinte, war eine andere Sache. Doch darüber konnte ich in diesem Moment nicht nachdenken. Ruckartig zog ich ihn zu mir und legte meine spröden Lippen auf seine weichen. Dieses perfekte Gefühl explodierte in meiner Brust, endlich fühlte ich mich wieder vollkommen. Vorsichtig strich er mir über den Hals und über meine Brust. "Du bist so dünn, Micha. Bitte, versprich mir, dass du nie wieder so etwas Dummes machst. Ich halte das nicht aus. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht." Er legte eine Hand auf meine Wange und sah mir tief in die Augen. "Wenn du bei mir bleibst..." "Das werde ich. Versprochen." Meine Lippen formten sich zu einem Grinsen. Ich hoffte sehr, dass er es auch so meinte.

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So, da habt ihr euer langersehntes Kapitel 😂 Und ich muss keine Angst mehr haben, dass mich irgendjemand von euch umbringen will...

Naja, ich wünsche euch jedenfalls noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt