♡Kapitel 92♡

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Ich wurde von lauten Würgegeräuschen geweckt. Sofort stolperte ich aus dem Bett und stürzte ins Bad. Patrick, mein Engel, lehnte über der Kloschüssel und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Besorgt streichelte ich ihm über den Rücken und strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. "Alles in Ordnung, mein Schatz. Lass es einfach raus." Schnell holte ich eine Flasche Wasser und ein Handtuch und legte es neben ihn. Es war nur meine Schuld. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass er trank. Ich war so darauf fixiert gewesen, vor Alex nicht wie ein Loser auszusehen, dass ich nicht über die Folgen für ihn nachgedacht hatte.

Als er sich aufrichtete und anscheinend alles raus war, reichte ich ihm das Wasser. "Spül dir den Mund aus, Liebling. Dieses Gefühl im Mund ist echt Widerlich. Warte, ich hole dir eine Kopfschmerztablette." Ich beeilte mich, da ich ihn nicht lange alleine lassen wollte. Er wischte sich gerade mit dem Handtuch über die Lippen, Tränen liefen ihm über die Wangen. "E-es tut mir wirklich leid... Erst werfe ich dir gestern so etwas Gemeines an den Kopf und jetzt kotze ich dir auch noch das Bad voll. Ich bin echt ein schlechter Freund." Traurig sah er zu Boden.

"Patrick Mayer, ich möchte nie wieder so etwas von dir hören! Erstens, es ist unsere Wohnung. Deine wie auch meine. Auch wenn ich sie bezahle, gibt es nur noch ein 'wir' und ein 'unser‘. Zweitens, was glaubst du eigentlich, was für einen Mist du da sagst?! Du bist das Beste, was mir in meine ganzen Leben passiert ist!" Ich kniete mich vor ihn, nahm sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn so, mich anzusehen. "I-ich wusste nicht, dass du das so siehst..." Seine Wangen wurden vor Rührung rot, was mich freute. "Natürlich tue ich das. Hier, nimm das, dann gehen die Kopfschmerzen wenigstens etwas weg. Denkst du, du kannst etwas Essen?" Er nickte, wahrscheinlich als Antwort auf meine Frage, schluckte die Pille und spülte sie mit etwas Wasser herunter.

"Du bist echt der beste Freund, den man haben kann. ich bin so glücklich mit dir." Ich lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf die Nasenspitze. "Ich auch, Paddylein. Ich mach dir einen Obstsalat, das ist ein bisschen frischer als Brot, Pfannkuchen oder Müsli." "Danke, Mäniel." Ich trug ihn ins Bett, gab ihm einen Eimer, falls er wieder würgen musste und stellte noch eine große Flasche Wasser daneben. Vor mich hin summend schnitt ich einige Früchte auf, gab noch etwas Honig darüber und beeilte mich, wieder zu meinem Schatz zu kommen. Wie es aussah, würde er wahrscheinlich nicht mehr kotzen, aber das Chaos im Bad sollte ich trotzdem schnell wegmachen. "Iss schon mal. Ich räum das schnell auf." "Es tut mir wirklich leid." "Hey, schon gut, mein Süßer."

Nicht mal wirklich angewidert, wischte ich alles mit einem Lappen auf, spülte und warf den Lappen weg. Währenddessen hatte Palle schon aufgegessen. "Möchtest du vielleicht duschen? Dann fühlst du dich Vielleicht etwas besser." Er lächelte müde und tapste ins Bad. Kurz darauf ging auch schon das Wasser an. Ich holte mein Handy raus und sah, dass ich von Vier verschiedenen Leuten Nachrichten hatte. Micha hatte mich gefragte, wie das ausgegangen war und dass ihn wahrscheinlich niemand wirklich erkannt hatte. Gut, auf so Partys war auch immer recht schlechtes Licht und er hatte nicht mal so viele Klassen. Ich sagte ihm, dass ich wegen meinem eleganten Parken fast in ein Auto gekrachte wäre und sah dann, dass ich drei Anrufe in Abwesenheit hatte. Alle von meiner Mutter. Verdammt, ich hatte mich wirklich lange nicht bei ihr gemeldet.

Mom: Manu, bitte, antworte mir doch mal!

Ja, tut mir leid. Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren.

Mom: Oh, also störe ich?

Nein, schon gut.

Mom: Du warst lange schon nicht mehr bei uns.

Ich schluckte. Ja, das stimmte, aber das hatte einen Grund. Ich hatte Angst, ihnen Patrick vorzustellen. Zwar akzeptierte meine Familie mittlerweile mehr oder weniger, dass ich schwul war, aber wie würden sie auf einen Freund reagieren, der fast acht Jahre jünger war als ich und schon bei mir wohnte?

Mom:Ich hätte dich mal wieder gerne hier.

Ich weiß ja nicht...

Mom:Manuel, bitte, sei nicht so. Kannst du nächstes Wochenende vorbeikommen? Peter und Sebastian sind auch da.

Ich biss mir auf die Unterlippe. Zwar hatte ich schon oft beschlossen, ihnen Patrick vorzustellen und ich war mir sicher, dass sie ihn lieben würden, wer tat das auch nicht, aber jetzt zögerte ich doch. "Was ist denn, Manu? Du siehst so hin und hergerissen aus." Ich zuckte zusammen und sah zu meinem Freund auf. "Es ist meine Mutter. Sie will, dass ich nächste Woche zu ihr komme. Was hältst du davon?" "Du meinst, ich soll deine Familie kennen lernen?" Er setzte sich breitbeinig auf meinen Schoß. "Gerne. Ich wollte dich nicht fragen, aber das hat mich schon immer interessiert." Ich lächelte und strich mit dem Daumen über seine Unterlippe. "Na gut, wenn du meinst.

Gut, aber ich bringe meinen Freund mit.

Mam: Du hast einen Freund? Ich freue mich, ihn kennen zu lernen! Samstag, 14 Uhr?

Klar. Bis dann.

Ich schaltete mein Handy aus und zog eine Decke über uns beide. "Ich liebe dich, mein Fetti." "Hey!" Er boxte mir in die Seite und zog eine Schmolllippe. "Ich bin nicht fett..." "Nein, du bist mein süßer, unglaublich attraktiver Freund, den ich wirklich über alles liebe." Er lächelte dümmlich, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und kuschelte sich an mich. "Ich liebe dich auch, mein Schläniel."

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So das war es auch schon mit dem 92. Kapitel.

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt