Sanft fuhr mir Micha durch die Haare. Seine Berührungen beruhigten mich immer. Egal Wie aufgewühlt ich war, bei ihm fühlte ich mich verstanden und geborgen. "An was denkst du?" Da ich mit dem Rücken zu ihm lag, drehte ich mich um und sah in seine strahlend blauen Augen. "An dich. Und an Marie. Und Candy." Liebevoll lächelnd küsste er mich, wie jedes Mal breitete sich dieses warme, schöne Gefühl in meiner Brust aus. Seine großen Hände lagen auf meiner Hüfte, während er mich noch näher zu sich zog.
"Du kannst auch nicht schlafen, oder?", fragte er, als wir zwei Stunden aneinander gekuschelt im Bett lagen. "Nicht wirklich." "Möchtest du den Brief lesen." Erst zögerte ich, doch dann nickte ich langsam. Etwas ungeschickt stand er auf und holte die Papiere aus seiner Jacke. Ich setzte mich auf und zog die Beine an. Wollte ich das wirklich? Was da wohl drinstand? Irgendwie hatte ich Angst davor. Vorsichtig zog er mich auf seinen Schoß und lugte über meine Schulter, sodass er vorlesen konnte. Der ganze Text war ebenfalls in Maries feinsäuberlichen, schönen Schrift geschrieben, die genauso aussah wie auf dem Umschlag. War eigentlich irgendwas an ihr nicht perfekt gewesen? Sanft strich ich über die Buchstaben. Am liebsten hätte ich mich umgedreht, um es nicht ansehen zu müssen, doch da fing Micha an, vorzulesen.
"Das ist der erste Brief, den ich schreibe, weil mir das, was ich sagen möchte, sehr, sehr wichtig ist und ich mich gut konzentrieren muss. Ich möchte, dass ihr das sehr genau lest und nicht irgendwelche komischen Sachen in den Text interpretiert. Das würde euer und auch das Leben der anderen etwas komplizierter machen. Die Wahrheit ist, dass ich gar nicht so toll bin, wie wahrscheinlich alle denken. Meine ganze Zeit habe ich damit verschwendet‚ Leute zu stalken und seitenlange Register anzulegen. Es klingt einfach nur krank und ich weiß, dass das nicht gerade schön ist, aber es ist nun einmal so. Da Manu mich schon vom ersten Moment an als Person interessiert hat, wollte ich vor allem so viel wie möglich über ihn wissen. So kam ich dann zu dir, Micha. Als ich deine Vergangenheit erfuhr, habe ich geweint. Ich war gerührt, geschockt und traurig, wie viel Leid eine Person ertragen kann. Oder auch eben nicht ertragen kann. Deshalb war ich auch so unglaublich froh und erleichtert, als ich gehört habe, dass du mit Maurice zusammen gekommen bist. Natürlich war es nicht ganz so schön, dass eure Beziehung so kompliziert und eigentlich verboten ist, aber du liebst ihn und scheinst damit glücklich zu sein. Das war einer der Gründe, warum ich so unbedingt helfen wollte. Über Maurice habe ich Candy kennen gelernt. Oder eher angefangen, sie zu stalken. Es ist wie eine Sucht geworden, immer mehr wollte ich wissen, wollte ihr näher sein. Deshalb habe ich die Situation auch irgendwie ausgenutzt. Viel zu spät habe ich realisiert, dass ich mich wirklich in sie verliebt habe. Ich muss euch an dieser Stelle zum ersten Mal danken. Auch wenn ihr das nicht wolltet. Durch euch habe ich Gefühle für eine Person entwickelt, was ich früher nicht für möglich gehalten hätte. Ich war immer jemand, der sehr leer innerlich war. Nicht mal meine Eltern konnte ich so wirklich lieben, keine Person war mich richtig wichtig. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Unmensch. Ich kann mich sehr gut in Menschen einfühlen, nur bei mir selber war da nie wirklich etwas. Bis ich sie traf. Ich weiß, dass ihr beide Candy wahrscheinlich hasst, aber sie hat sich geändert. Fast jede Nacht hat sie Albträume, weil sie sich selber nicht ausstehen kann uns sich nicht verzeiht. Sie ist kein schlechter Mensch. Eifersüchtig und manchmal etwas stolz und voreilig, aber sie hat dich so sehr geliebt, dass es ihr das Herz zerrissen hat, Maurice. Aber das ist nun Vergangenheit. Ich verlange nicht von dir, dass du sie wieder als beste Freundin annimmst, aber verzeih ihr, bitte. Mein Tod hat sie schon genug zerstört. Und ich habe noch eine Bitte. Bleibt zusammen. Für immer. Seid gut zueinander, liebt euch, passt aufeinander auf. Und wehe ich sehe aus der Hölle auch nur einen, der den anderen betrügt. Erfüllt mir diesen Wunsch, ja? Mein Tod soll euch eine Lehre sein, wie einfach man jemanden verlieren kann. Ich will gefälligst bei eurer Hochzeit zuschauen dürfen. Das auf dem Umschlag ist extra. Von ganzem Herzen und Seele wünsche ich euch ein schönes, gemeinsames Leben. Irgendwann sehen wir uns Vielleicht wieder."
Er senkte die Hände, Tränen liefen mir über die Wangen. "Sie hat recht, Mauri. Ich liebe dich und werde dich nie wieder loslassen." Mit großen, verweinten Augen sah ich ihn an. "Du machst mich so glücklich, Kleiner." Sanft legte er seine Lippen auf meine, sofort erwiderte ich und schlang meine Arme um seinen Hals. "Du mich auch. Und ich liebe dich genauso. Ich will ihr diesen Wunsch erfüllen." "Ja, für immer zusammen." Er verschränkte seine Finger mit meinen. Ja, für immer.
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So das war es auch schon mit dem 99. Kapitel:)
Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye
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I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]
Fanfiction~Enthält sexuelle Handlungen~ Das hier ist eine neuveröffentlichung von der Geschichte 'I Love You Mr. Teacher', da diese Geschichte auf einem anderen Profil leider gelöscht wurde. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ♡ Die Geschichte wurde vor Ma...