♡Kapitel 77♡

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PoV. Maurice

Eigentlich hatte ich gedacht, es würde besser werden. Der Schmerz in meiner Brust, diese Sehnsucht nach ihm, doch das wurde es nicht. Eher war das Gegenteil der Fall. Mit jedem Tag wurde es unerträglicher, schien er unwirklicher zu werden. Seit jedem Telefonat war er in der Schule krankgemeldet gewesen, meine einzige Stütze war Manu, der sehr oft bei ihm war, um sich um ihn zu kümmern. Wie es aussah, weigerte er sich, normal zu essen, zu schlafen oder sich auch nur zu bewegen. Natürlich machte ich mir Sorgen, mehr als alles andere, aber ich konnte nicht mit ihm reden Ich war mir ziemlich sicher, dass Candy es sofort mitbekommen würde und dann wäre alles umsonst gewesen.

"Maudizzle? Hey, Dado!" Ich zuckte zusammen, als Palle mit der Hand vor meinen Augen rumfuchtelte. "Was?" "Du bist schon wieder so abwesend. Und dabei ist es schon fast zwei Wochen her." "Er... er ist immer noch nicht hier aufgetaucht." "Manu sagt doch schon, dass es ihm zwar schlecht geht, aber er lebt und mehr oder weniger gesund ist. Vertrau ihm doch mal." Er zog eine Miene, als hätte ich mit meiner Sorge ihn und seinen Freund verraten. "Das tue ich doch. Aber trotzdem. Es ist meine Schul-" "Nein, es ist einzig ihre! Weil sie eine hinterhältige Schlampe ist!" Einige Schüler drehten sich mit verstörtem Blick zu uns um, weshalb mein bester Freund wieder leiser wurde. Candy jedoch starrte weiterhin auf die Blätter auf ihrem Tisch, dabei wusste ich genau, dass sie das gehört hatte und wusste, dass Pat sie damit gemeint hatte.

Es war ein Psychospielchen ihrerseits. Indem sie mich vollkommen ignorierte, machte sie die Situation noch angespannter, mich noch nervöser. Würde sie die Bombe Vielleicht doch platzen lassen, auch wenn ich ihre Bedingung erfüllt hatte? Mein Kopf fühtle sich wegen den ganzen Gedanken noch schwerer an, als er eh schon war. "Du bist blass. Und dünn. Wann hast du das letzte Mal richtig gegessen?" Palutens braune Augen schienen mich zu durchstechen, doch ich zuckte einfach nur unbeteiligt mit den Schultern. "Was weiß ich." "Du lässt dich zu sehr gehen, Maurice. Denkst du, er hätte das gewollt?!" Wutentbrannt sprang ich auf, ich wusste gar nicht, woher diese Energie plötzlich kam. "Natürlich nicht! Aber das geht mir gerade so was von am Arsch vorbei! Es ist doch jetzt sowieso alles egal! Ihr könnt mich a-"

"Maurice, bitte setz dich hin und hör auf, hier rumzubrüllen." Mein Körper schien wie versteinert, während meine Augen groß wurden. Das konnte nicht sein. Seine kalte, müde, gereizte Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken, aber es lag eher an dem Ton, in dem er mit mir sprach. Es war kein Hass, aber tiefe Trauer. Oder hörte ich das nur so raus? "T-tut mir leid, Herr Rankl.", murmelte ich beschämt und ließ mich wieder auf meinem Stuhl nieder, einige Mädchen kicherten dämlich. Micha sah mit seinen eisblauen Augen jeden einzelnen Schüler mahnend an, sodass es komplett still im Raum wurde.

"Ich war etwas krank, weshalb ich nicht zur Schule kommen konnte. Ich hoffe, ihr hattet einige lustige Vertretungsstunden, denn jetzt geht es mit dem Unterricht weiter. Schlagt die Bücher auf Seite 105 auf." Abwesend schob ich Pat das Buch zu, er verstand sofort. Micha sah wirklich schrecklich aus, man sah, wie sehr er sich zusammenreißen musste, um da vorne mit fester Stimme zu stehen. Seine leicht glasigen Augen wurden von dunklen Ringen betont, die vor allem wegen seiner fast weißen Haut hervorstachen. Er hatte stark abgenommen, was eindeutig an dem Nahrungsmangel lag, von dem Manu uns schon erzählt hatte. Aber ich war froh ihn zu sehen, auch wenn er wie ein Zombie schien. So konnte ich mich selber versichern, dass er lebte.

"Warte, Maurice. Bleib noch kurz hier.", rief mir der Lehrer zu, während alle schon ihre Sachen packten. Ein flaues gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Am liebsten wäre ich abgehauen, doch einige Schüle warfen mir verschwörerische oder auch schadenfreudige Blicke zu, sodass ich einfach die Lippen aufeinander presste und die Schultern straffte. "Natürlich, Herr Rankl." Auch wenn ich leicht zitterte, mehr vor Aufregung als vor Furcht, ging ich selbstbewussten Schrittes nach vorne. Palle klopfte mir zum Abschied aufmunternd auf die Schulter, dann waren wir alleine. Nur er, ich und die unangenehme Stille, die sich im Raum ausbreitete.

"A-also, Herr Rankl? Weshalb w-wollten Sie mich s-sprechen?", fing ich so professionell wie möglich an, doch schon fand ich mich an der Tafel gepresst wieder. "Hör schon auf damit." Sanft strich er mir über die Wange, doch der Griff an meinem Handgelenk war schmerzhaft fest. Damit ich sicher nicht abhauen konnte, stellte er ein Bein in meinen Schritt, was nicht wirklich angenehm war. "M-micha, bitte,lass das.", murmelte ich und versuchte, mich von ihm zu lösen und seinen Körper von meinem wegzudrücken. Natürlich ließ er das nicht zu. "Das war echt schon ein Arschlochmove. Mich für Sex auszunutzen und dann einfach fallen zu lassen. Aber wenn du es schon so willst, sollte ich dich daran erinnern, wie gut sich das angefühlt hat."

Ich riss die Augen auf, während er grob sein becken gegen meines presste und meinen Arsch knetete. Überrascht keuchte ich auf, doch das war in keinster Weise das, was ich wollte. Damals war es schön gewesen,weil er so liebevoll gewesen war, aber jetzt fühlte es sich nur dreckig, fast schon wie eine Vergewaltigung, an. Tränen stiegen mir in die Augen. So wollte ich das nicht. Nicht hier, nicht auf diese Weise. "M-micha... bitte... hör auf.", wimmerte ich und fing an, zu zappeln. "Ach, stell dich nicht so an, Liebster. Wenn du mich nur zum Vögeln wolltest, dann hast du wohl auch nichts gegen Sex im Klassenzimmer." "N-nein, du hast das falsch... ah!" Seiner Finger waren in meine Unterhose geglitten, was sein Grinsen nur breiter werden ließ.

Resignierend lehnte ich mich gegen die Tafel und gab meinen Widerstand auf. So hatte ich keine Chance. Dann ließ ich das halt über mich ergehen, so schlecht fühlte sich das nicht mal an. "Geht doch, Süßer." Er drückte seine Lippen auf meinen Hals. Ich schloss meine leicht träneneden Augen. "Mach es bitte schnell.", flehte ich leise und legte die Arme um seinen Hals. So hätte es nicht laufen dürfen. Er hätte Zuhause bleiben sollen, nicht so etwas versuchen. Der Gedanken, dass er so über unsere Beziehung dachte, schmerzte tief in meiner Brust. Ich liebte ihn doch so sehr, ihn und nicht nur seinen Körper.

Als ich meine Augen jedoch wieder leicht öffnete, während er schon meine Hose öffnete, versteifte sich mein Körper. Mit einem kräftigen Ruck stieß ich ihn von mir und stolperte in Richtung Tür. "Rede nie wieder mit mir, fass mich nie wieder an!", fauchte ich voller Angst, traurig musterte er mich. Doch bevor er noch irgendetwas sagen konnte, hatte ich schon die Tür hinter mir zu, hoffentlich folgte er mir nicht. "Gerade noch die Kurve bekommen, Maurice." "Das war ein Unfall. Du wirst es nicht sagen, oder?" Meine Hände zitterten immer noch leicht, als ich mich neben ihr an der Wand anlehnte. "Nein, aber lass das nicht noch einmal vorkommen. Das ist meine letzte Warnung, Maurice. Sonst seid ihr beide dran." Sie stieß sich ab und warf mir einen letzten, drohenden Blick zu. "Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich dafür hasse, Candy." Sie grinste und fuhr sich durch die langen Haare. "Doch, natürlich. Aber das ist es mir wert."

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So das war es auch schon mit dem 77. Kapitel...

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt