♡Kapitel 16♡

5.9K 281 159
                                    


"Hey, hörst du mir überhaupt zu, Maudizzle?" Ich schreckte auf, als Palle mich ordentlich durchschüttelte. "W-was..." Er grinste mich breit an. "Ich wollte dich fragen ob wir heute ins Kino gehen wollen? Wo deine Mutter ja jetzt da ist, musst du nicht Zuhause bleiben, oder?" Langsam nickte ich. "Klar, können wir machen..." Wir diskutierten über en Film, den wir uns ansehen wollten, bis endlich der Lehrer reinkam.

"Hallo, Leute! Tut mir leid, dass ich krank war, aber jetzt bin ich ja wieder mit Neuigkeiten da." Erstaunt sah ich auf. "Unsere Klassenfahrt geht nach Paris. Wir werden mit dem Zug dahin fahren und bleiben dort für eine Woche. Los geht's in drei Wochen. Herr Rankl kommt auch mit. Ein Elternbrief dazu kommt morgen raus." Palle warf mir vielsagende Blicke zu, doch ich achtete nicht auf ihn und zog die Augenbrauen zusammen.

Es war ziemlich egal, ob Micha nun dabei war oder nicht. Erstens, wir waren nicht zusammen. Und zweitens, die anderen Schüler und Herr Bergmann waren ja auch alle da. Wir mussten uns also komplett normal benehmen. Wie Lehrer und Schüler. Bei diesen Gedanken, musste ich enttäuscht aufseufzen. Eine Seite in mir schrie, dass ich es ihm endlich sagen sollte, die andere hatte jedoch Angst davor.

"Gibt es irgendwelche Probleme damit, Maurice?" Bei der Stimme meines Lehrers zuckte ich zusammen. "N-nein, tut mir leid. Es ist alles in Ordnung." Er musterte mich noch kurz, bevor er sich wieder von mir abwandte.  Candy drehte sich zu mir um und sah mich durchdringlich an. "Was?!", fauchte ich, doch sie achtete nicht mehr auf mich, sondern blickte wieder zu unserem Lehrer. Diese Frau war echt komisch.

"Hey, Kleiner." Ich hob den Kopf. Er stand vor einem schwarzen BMW, wahrscheinlich seiner, und durchstach mich fast mit seinen giftgrünen Augen. Ich ging etwas näher ran, um nicht so schreien zu müssen. Palle folgte mir still. "Was machst du hier, Manu? Wenn Micha uns sieht..." "Entspann dich. Er hat heute lange Unterricht und seine Freistunde ist schon vorbei. Steig ein." Ich verschränkte die Arme. "Wieso sollte ich? Ich lasse Palle nicht einfach so stehen."

Der junge Mann grinste breit und streckte meinem Kumpel die Hand hin. "Hi, mein Name ist Manuel, kannst mich aber auch Manu nennen. Bist du der beste Freund von Maurice?" Dieser nickte langsam. "Ich bin Patrick, aber Maurice nennt mich Palle oder Paluten. Schön Sie kennenzulernen." "Du musst mich nicht siezen. Ich bin nicht dein Lehrer, auch wenn ich Lehrer bin. Du kannst gerne mitkommen, wenn du möchtest."

Palle sah mich verunsichert und leicht errötet an, resignierend seufzte ich auf. "Dann kommen wir halt mit. Aber wehe Micha erfährt davon." "Klasse." Er ging um den BMW herum und stieg bei der Fahrerseite ein. "Er ist ein Freund von ihm. Wenn du nicht willst..." "Steig jetzt endlich ein, Maudiddlmaus. Das wird bestimmt lustig." Warum musste mein bester Freund immer so optimistisch und naiv sein?! Konnte ich wohl nichts machen.

Der Motor wurde gestartet, als wir drinnen waren. Aus den Augenwinkeln konnte ich Candys pinke Haare erkennen, achtete aber nicht darauf. Manu summte irgendwas vor sich hin, Palle beobachtete ihn nicht gerade unauffällig, das schien ihm aber egal zu sein.

"Wo fahren wir hin?", fragte ich nach einer Weile. "Zu jemanden, den du früher oder später eh kennenlernen wirst. Also können wir das auch jetzt machen." Da ich wusste, dass er mir sowieso keine bessere Antwort geben würde, beließ ich es dabei. Obwohl ich Manu nicht lange kannte, hatte ich das Gefühl, ihn ganz gut einschätzen zu können. Er war etwas stur und kindisch, aber auch nett und hilfsbereit. Und er wollte unbedingt, dass sein bester Freundglücklich war. Machte das nicht einen Menschen, dem man gut vertrauen konnte, aus ihm?

Nach etwa einer halben Stunde fahrt, in der niemand etwas gesagt hatte, kamen wir vor einem  Haus zum stehen. Es war nicht sehr groß, hatte aber trotzdem einen recht großen Garten. Die Fensterläden, wie auch die Rahmen und die Tür waren violett gestrichen, die Fassade war weiß. Es sah schön aus, keine Frage. Aber wieso waren wir hier? Wen sollte ich treffen? Manu stieg aus, öffnete mir die Tür. Erst dachte ich daran, einfach sitzen zu bleiben, doch dann wurde ich von Palle rausgeschubst. "Hey!", beschwerte ich mich, doch er grinste einfach. "Mach mal hinne. Ich will hier nicht ewig rumgammeln."

"Der Grünäugige öffnete das Gartentor, ging zur Haustüre und klingelte. Palle sah mich mit einem Blick, den ich nicht deuten konnte, an und folgte dem Älteren. Seufzend sprang ich ihm hinterher. Zum stehen kam ich, als die Haustüre aufging. Im Türrahmen stand eine junge Frau vielleicht etwas älter als Manu selbst. Sie hatte lange rote Haare und erinnerte mich an jemanden. "Was machst du denn hier? Und wer ist das?" "Darf ich vorstellen, das ist Maurice, Michaels Schüler und gleichzeitig Schwarm und das ist sein bester Freund Patrick. Jungs, dass ist Michas große Schwester Chessie."

___________________________________________

Das war es dann auch wirklich mit dem letzten Kapitel der Lesenacht.

Ich hoffe es hat euch gefallen... Das nächste Kapitel kommt dann am Dienstag:)
Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen<3

~Bye

I Love you Mr. Teacher [Zomdado + Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt