Kapitel 10

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Francis

Ich lief in den vorderen Teil der Halle, wo sich eine Eisentreppe befand, die in die obere Etage des alten Fabrikgebäudes führte. Von Unten konnte man bereits das gesamte obere Stockwerk sehen, da man sich diesen Teil der Halle wie ein Haus in der Halle vorstellen konnte.

In dem zwei Stockwerke hohen Würfel hatten sich früher die Büros befunden. Um die obere Etage rundherum befand sich eine Metallveranda und die Metalltreppe führte hinauf auf jene Metallveranda, die aus einem einfachen Zaun, der aus drei Stangen bestand, gesichert war.

Von dort oben sprach mein Vater gerne, wenn er seine Worte an alle Mitglieder richtete. Jeder konnte ihn sehen und er konnte ebenfalls alle sehen. Dadurch konnte er das was er sprach nicht nur an die vorderste Reihe richten, sondern an alle Anwesenden, was das Zusammengehörigkeitsgefühl verstärkte.

Seine drei Berater Orochi, Fenghuang und Long standen dann meist neben ihm, mit einem starren Ausdruck auf ihren Gesichtern, so als wären sie zu Stein erstarrt. Das bildete meist einen starken Kontrast. Mein Vater in ständiger Bewegung mit Gesten, Körper und Stimme, seine Berater in der Bewegung eingefroren, stumm wie Pantomimen.

Im unteren Stockwerk befand sich der Raum in dem ich zuvor auch den Auftrag von meinem Vater erhalten hatte. Es war der Raum, in dem er allen Mitgliedern mitteilte was sie zu tun hatten. Wenn er gerade keine Zeit hatte, dann übernahm das Verteilen der Aufträge sein Berater Long, der der Leiter dieses Hauptquartiers war.

Nicht, dass wir bereits weitere Hauptquartiere hätten. Natürlich hatte mein Vater sich einen Namen gemacht, aber eine Erweiterung des Territoriums war noch nicht in Aussicht. Sollten wir aber überraschend zu mehr Fläche gelangen, so würde Long dieses Quartier komplett übernehmen, während mein Vater sich um die Organisation des neuen Quartiers kümmern würde.

Im oberen Stockwerk befand sich ein Beratungszimmer und eine Art Büro in der alle wichtigen Papiere untergebracht waren. Außer den Beratern und dem Kumicho durfte niemand in das zweite Stockwerk.

Naja, niemand bis auf mich, denn ich durfte manchmal bei den Besprechungen zuhören, damit ich lernen konnte wie man aufkeimende Probleme bewältigte, oder wie man bestimmte Situationen umging.

Außerdem musste ich lernen, was alles dazu gehörte um ein Kumicho zu sein und dazu musste man alles wissen. Sei es eine kleine unwichtige Angelegenheit oder das aushecken eines Plans, wie man einer anderen Bande die Beute abluchste.

Ich näherte mich dem unteren Teil dieses Würfels, hielt kurz inne und hörte ob mein Vater noch am Verteilen von Aufträgen war. Es war gut zehn Uhr abends, also sollte er eigentlich schon fertig sein und nun nur noch darauf warten, dass die Mitglieder der Arimasu-gumi mit Lageberichten und Berichten über Aufträge, die erledigt worden waren, zurückkamen.

Als ich nichts hörte, wagte ich einen Blick durch die Tür hinein und sah meinen Vater, der noch immer auf seinem Sessel trohnte, sich nebenbei jedoch mit dem Lesen einiger Zettel beschäftigte, wozu er die Blätter etwas weiter von sich fort hielt, da er bereits ein wenig Weitsichtig geworden war.

„Ehrenwerter Pangu.", begann ich und verneigte mich, kaum dass ich den Raum betreten hatte, bevor ich mich vor meinen Vater kniete und den Koffer vor mich hinlegte. Dann fuhr ich fort: „831 hat gute Ware geliefert. Der Pfau ist gesund und muss nachher nur mehr von mir versorgt werden."

„Zu erwarten, doch was macht das Geld?", erwiderte mein Vater, ohne eine Spur der Drohung in der Stimme, während er die Blätter auf einen Tisch neben seinem Sessel stellte. Nun hatte ich seine vollkommene Aufmerksamkeit.

„Ihr habt mir den Auftrag gegeben den Pfau um 700.000 Yen zu kaufen, doch ich konnte durch geschickte Handelskunst den Preis um weitere 50.000 senken.", nachdem ich geendet hatte, zog ich aus meiner Jackentasche die drei Büschel zu je 50.000 Yen und legte sie auf den Koffer der vor mir stand.

✒ Ein Horn zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt