Kapitel 33

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Nabu

Was Francis auch in seiner Freizeit tat, es interessierte mich nicht die Bohne. Bestimmt war es nur ein langweiliger Job, den er nun einmal gerne aufregender betitelte, damit er sich nicht wie eine Lusche vorkam.

Nach ein paar Minuten stand er auf, verstaute sein Handy wieder und stützte meinen Kopf, welchen er gleichzeitig vorsichtig nach oben zog, womit er mir wohl signalisieren wollte, dass ich aufstehen sollte.

Soll der doch einfach verschwinden, ich werde sicher nicht auf-, -stehen dachte ich mir, als er meinen Hals anfing zu überstrecken, was verdammt noch einmal unangenehm war und weswegen ich schlussendlich doch versuchte auf die Beine zu kommen.

Doch das war einfacher gesagt als getan, denn aus irgendeinem Grund war ich noch immer absolut wackelig auf den Beinen und ich konnte mir nicht vorstellen in der nächsten Zeit auf vier Beinen zu stehen, geschweige denn zu laufen.

„Na komm schon...", sprach Francis und als er merkte, wie viele Probleme ich damit hatte auf die Beine zu kommen, stemmte er sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen meine Brust und half mir mich hoch zu drücken.

Als ich dann endlich stand, strich er mir noch einmal vom Schopf bis zum Nüstern und dieses Mal war es mir einfach zu dumm, dass er die ganze Zeit in meinem Gesicht umherfummelte, weswegen ich ihm meinen Kopf entzog.

Es war zwar wirklich interessant – wenn auch konträr – dass er im Umgang mit einem Pferd so feinfühlig war, während er mit einem Klassenkameraden dermaßen grob umging und ihm schon beinahe drohte, nur damit er an Geheimnisse drankam.

Anschließend nahm Francis einige Strähnen meiner Mähne, hielt sie mit seiner rechten Hand fest umklammert und lief vorwärts, bis sich der Teil meiner Mähne komplett spannte und er aufmunternd meinte: „Komm schon, lass uns gehn."

Sicher nicht, dachte ich mir und blieb stur und steif stehen. Wenn der dachte, dass ich mit ihm gehen würde, nur weil er der Meinung war, dass er mich mit sich ziehen könnte, wohin auch immer er wollte, dann hatte er sich getäuscht.

Er erhöhte den Zug auf meine Mähne noch einmal ein wenig, woraufhin einige Haare begannen zu ziepen, ich aber weiterhin nicht einmal im Traum daran dachte mit ihm zu gehen. Er hatte mich vorher echt genervt, da durfte ich ihn jetzt ruhig auch ein wenig leiden lassen.

„Komm mit.", wiederholte er seine Aufforderung, während er weiterhin an meiner Mähne zog, doch schließlich schien er aufzugeben, denn er ließ meine Haare los und begann mir gut zuzureden: „Weißt du, wenn mein Vater dich erwischt, dann hast du echt ein schlimmes Los gezogen, denn glaub mir, da wird's dir echt nicht gut gehen."

Schließlich ging er zu meinem Hinterteil, blieb allerdings an meiner Seite stehen und sprach weiterhin mit mir: „Da wäre es sogar noch gnädiger dich an einen Schlachter zu liefern.", wobei ich meinen Kopf beim letzten Teil ihm zu drehte, um ihn entgeistert anzusehen.

Seine linke Hand krallte sich in meine Mähne und mit seiner rechten holte er aus, während er mir weiterhin gut zuredete: „Naja, weißt du, wir können das auf die einfache Tour machen, du gehst freiwillig mit mir mit und ich liefere dich bei dem Reiterhof ab, oder...", das Ende des Satzes ließ er in der Luft hängen.

Nicht sein ernst.

Seine rechte Hand klatschte in vollem Karacho auf mein linkes Hinterteil, weswegen ich mehr aus Empörung als aus Schreck, einen halben Meter nach vor sprang, während Francis Hand weiterhin in meiner Mähne war und er beinahe Mühelos mit meiner abrupten Bewegung Schritt hielt.

Zuerst werde ich von dir voll Depp bedroht und ausgefragt, regte ich mich innerlich auf und fügte zu meiner Empörung noch hinzu: Dann verwandle ich mich wegen dir fast vor dir und du hast nichts Besseres zu tun als mich sexuell zu belästigen?!

✒ Ein Horn zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt