Kapitel 27

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Francis

Kage kam schon sehr bald zurück und hatte einiges herausgefunden. Er hatte herausgefunden, dass es sich bei den Kerlen um eine kleinere Yakuza Bande handelte, die sich die Arai-kai nannten, was sie laut Kage sogar laut in die Welt hinaus posaunten.

Doch sie waren nur diejenigen, die einen Auftrag ausführten – so vermutete Kage – und dahinter steckte ein weitaus größerer Geldgeber, der ein großes Interesse an Pferden haben musste, da er nicht ‚nur' einen Turniertransporter gesehen hatte, sondern einen einzigen riesigen Anhänger, in dem man etwa zehn Pferde transportieren konnte.

Seine eigene Mannschaft – also nicht die Arai-kai, die er lediglich angeheuert hatte – brachte er in einem Wohnmobil für acht Personen unter und es gab noch zwei weitere Autos, die beide – so schien es – ebenfalls für die Sicherheit der größeren Transporter sorgten.

„Was mich irritiert, ist, dass ich wirklich gar keine Hinweise darauf finden konnte, dass dieser große Geldgeber, in irgendeiner Weise mit Menschen handelt.", sagte mein Kyodai frustriert, stieß einen tiefen Seufzer aus und meinte dann: „Ich meine, bis in etwa drei oder vier Wochen, werde ich alles herausgefunden haben, was es herauszufinden gibt, doch bis dahin wird es noch lange dauern."

Mein Vater, der sich für Kages Bericht in die Richtung des Wohnbereichs gedreht hatte, gab Kage ein dezentes Lob und wies ihn an, der Sache auf den Grund zu gehen, damit wir nicht im Dunkeln tappten, denn mein Vater befürchtete, dass in unserer Stadt schon bald einige Menschen spurlos verschwinden würden.

Schließlich fuhren wir den Wohnbereich wieder ein, Shishi, Kage und ich zogen uns in den hinteren Teil des Transporters zurück und unser Fahrer begann damit den Weg nach Hause anzutreten.

Wir setzten uns jeder an einen anderen Fleck. Kage saß in einer Ecke und sah so aus, als würde ihn irgendetwas beschäftigen; Shishi legte sich an einen ruhigen Fleck, an dem er sich ausruhen konnte; Und ich für meinen Teil setzte mich an die Bordwand und überlegte, was ich mit Kages Informationen anfangen konnte.

Doch ich hatte das Gefühl, dass ich irgendetwas übersah. Dieser Geldgeber konnte nicht derjenige sein, der versuchte unser Gebiet aufzukaufen, denn derjenige hätte sich bestimmt schon lange mit uns in Verbindung gesetzt um einen Kaufvertrag aufzusetzen.

Also musste es zwei Geldgeber geben, einen der kleinere Banden auf unser Territorium schickte und versuchte unser Geschäft mit den Pferden zu vernichten, sowie Menschen zu entführen, und ein weiterer der gerade dabei war sich Land zu erkaufen. Oder es waren beide der gleiche Geldgeber, aber derjenige, der dahinter steckte, versuchte uns auf eine falsche Fährte zu lotsen.

„Kage...", begann ich und versuchte ihm zu erklären, was ich vermutete: „Du hast doch gesagt, dass jemand versucht Territorium zu kaufen, oder?", dabei zog ich eines meiner Beine an, um meinen Arm darauf abzustützen und somit ein wenig Gleichgewicht zu haben, während der Transporter über die Straßen wackelte.

Der Angesprochene begann seinerseits zu erläutern, was er herausgefunden hatte: „Das schon, aber dort hab ich einfach nicht herausfinden können, wer es war. Alles was ich gehört hatte, war, dass er Unsummen bot.", dann kam ihm noch etwas in den Sinn und er ergänzte: „Soweit ich weiß, hat er gerade erst vor einer Woche Kintora-ikka gekauft."

Shishi, der mit dem Rücken zu uns lag und bisher so ausgesehen hatte, als würde er schlafen, sprach nun ebenfalls seine Meinung aus: „Also ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie bei uns anklopfen werden.", dabei klang es so schleppend, dass ich mir sicher war, dass er in wenigen Minuten schlafen würde.

„Um die müssen wir uns keine Sorgen machen. Sie werden uns Kopf voraus ansprechen.", gab daraufhin Kage von sich und fuhr dann fort: „Diejenigen, die uns Sorgen bereiten sollten, sind genau die, die heute bei der Auktion unser Einhorn gekauft haben. Das sind diejenigen, die unberechenbar sind."

✒ Ein Horn zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt