Kapitel 26

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"Hey JasiHasi", begrüßte mich Robin mit einer Umarmung vor dem Restaurant umd drückte mir einen feuchten Schmatzer auf die Wange.
"Hey RobiTobiKauliWauli", strahlte ich ihn an. Ich freute mich sowas von darauf den heutigen Abend mit Robin und Marcel zu verbringen. Nach diesem ganzen Planungs- und Vorbereitungsstreß hatte ich es mir einmal wieder verdient richtig zu eskalieren. Und ich wüsste niemanden mit dem man das besser konnte als mit den beiden Helden.
"Na dann lasst uns an die Futterkrippe.", forderte uns Marcel auch gleich auf und marschierte los. Robin griff sich meine Hand und zog mich hinterher.
Das Restaurant war ziemlich voll, aber wir hatten Glück und bekamen noch einen Tisch. Obwohl als wir saßen und ich mich umsah, wusste ich jetzt nicht, ob es so ein Glück war. Am Nachbartisch saßen nämlich allen Ernstes Erik und Roman in Begleitung noch eines Typen und starrten uns an. Na super. Wenn man so begafft wurde, schmeckte einem das Esseen ja gleich doppelt so gut. Irgendwie würde es mich ja schon interessieren, wer der andere Typ dort am Tisch war. Also rein optisch war er gegen die beiden anderen ein totales Verlustgeschäft. Der erinnerte nicht an Schokolade sondern eher an Lauch. Aber was interessierte es mich eigentlich? Ich sollte mich lieber auf meine Tischgenossen fokussieren.
"Nicht im Ernst. Da habt ihr die beiden ja ganz schön übertölpelt.", lachte sich Robin schief. Okay, Marcel hatte ihm also den gelungenen Versöhnungsplan zum besten gegeben.
"Du wirst mit Sicherheit die beste Patentante überhaupt.", grinste er mich jetzt an und knuddelte mich und gab mir schon wieder einen Schmatzer auf die Wange. Plötzlich hörte ich ein Räuspern neben mir. Ups, was machte denn Erik jetzt hier neben unserem Tisch.
"Ach deswegen ignorierst du mich und drückst immer alle Anrufe von mir weg.", maulte er angepisst herum. Was sollte das denn jetzt? Ich ignorierte ihn doch nicht, weil ich mit Marcel und Robin essen gegangen war.
"Hallo Durmi. Was maulst du denn hier so rum? Ist das Training heute scheiße gelaufen oder hat dir Dogan wieder die Vorspeise weggefressen?", mischte sich jetzt Robin grinsend ein. Aha. Dann musste der Lauch also Dogan sein. Sein Aussehen passte zu seinem Sympathiestatus bei mir.
"Kaul halt doch einfach mal deine Fresse, wenn ich mit meiner Freundin spreche.", kam die prompte Antwort. Freundin? Hallo, hatte ich hier irgendetwas verpasst? Wagte es sich der Kerl wirklich von Freundin zu sprechen, nachdem er mich im Stadion einfach mal stehen gelassen hatte. Na, so ja wohl nicht. Und schon gar nicht mit mir.
Robin schaute mich fragend an.
"Pass mal auf. Wenn du von Freundin sprechen willst, dann solltest du dich schon ein wenig mehr ins Zeug legen und mich nicht einfach für deine Kumpels stehen lassen. Und nur deshalb habe ich dich ignoriert und nicht, weil ich mit Marcel und Robin essen gehen wollte. Aber wie ich sehe hattest du ja sowieso eine viel bessere Unterhaltung als mich."
"Aber Süße, ich hatte doch Roman Bescheid gesagt, dass du mit Franzi und Marco fahren sollst."
"Ja genau, du hast Roman Bescheid gesagt und nicht mir. Und es war dir wichtiger mit deinen Kumpels zusammenzusein. Dann kannst du jetzt auch zu denen verschwinden und mich mit meinen Kumpels in Frieden lassen." So, dem hatte ich jetzt meine Meinung gesagt. Schien auch angekommen zu sein, denn er drehte sich um und lief zu seinem Tisch los als er sich plötzlich wieder umdrehte und vor mir stand.
"Süße, du hast recht. Das war nicht okay. Ich hätte dir selber Bescheid sagen müssen." Boah, der hatte es echt immer noch nicht kapiert, dass es nicht nur um das Bescheid sagen ging. Ich war kurz davor ihm an die Gurgel zu springen.
"Mensch Durm, du kannst die Lady doch nicht wegen deiner Kumpels versetzen. Die muss schon an erster Stelle kommen oder kannste bei deinen Kumpels vielleicht deinen kleinen Erik versenken?", mischte sich schon wieder Robin ein. Ich musste seinen Ausführungen recht geben, auch wenn ich mit dem letzten Halbsatz als Begründung nicht konform ging.
Erik schaute jetzt ziemlich dämlich aus seiner Wäsche "Genau Kaul, du bist ja auch der große Beziehungsguru oder wie? Wann hast du denn zu letzt was versenkt?" Nö, oder? Das würde jetzt nicht auf so ein meiner ist länger als deiner und ich hatte mehr Weiber als du hinauslaufen. Jetzt war ich echt kurz vor dem Aufspringen.
"Jungs, calm down.", mischte jetzt auch Marcel noch mit als Erik zu mir schaute als hätte er gerade die Weltformel gelöst.
"Du hast recht. Ich muss einfach mehr Zeit mit dir verbringen. Und damit fangen wir jetzt sofort an." Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte als er auch schon zu seinem Tisch startete und diesen wie ein angestochenes Mondkalb mit unserem zusammenschob. Roman und der Lauch mussten wirklich aufspringen, um mit ihren Stühlen hinterherzukommen.
"Das ist Dogan, das ist Jasi. Roman kennst du ja eh.", stellte er uns vor und plumpste auch schon auf seinen Stuhl neben mir. Ich wusste gar nicht wie mir geschah. Das hatte etwas von einem Rollkommando. Dieser Dogan starrte mich die ganze Zeit abschätzig an. Also eins konnte ich jetzt schon sagen, wir würden bestimmt keine Freunde werden. Und das beruhte mit Sicherheit auf Gegenseitigkeit.
Erik war schon wieder bester Laune und hatte seinen Arm auf meine Rückenlehne gepackt, während er mit Marcel und Robin rumflaxte. Mit dem Lauch lieferte ich mir die ganze Zeit ein Blickduell, ohne der Unterhaltung der anderen zu folgen. Endlich kam unser Essen und meine Laune besserte sich um ein vielfaches. Ich schaufelte meine Lasagne in mich hinein und ignorierte alles um mich herum. So musste Leben sein. Nach dem Essen marschierte ich erst einmal auf die Toilette. Als ich wieder zurück an den Tisch kam, wurden gerade Espresso und Cappuccino verteilt. Na super. Da hätte man jetzt nicht mit warten können bis ich wieder da war? Vielleicht hätte ich ja gerne eine Nachspeise gehabt. Leicht knurrig ließ ich mich also total elefant und überhaupt nicht elegant auf meinen Stuhl plumpsen.
"Hier hätten wir dann noch die Mousse au chocolat für den Herren." Die Bedienung wollte sie gerade zu Roman stellen "Die ist für die Dame.", grinste er nur. Das war der Moment, wo ich ihn einfach nur hätte knuddeln können. Ich strahlte ihn an und schickte ihm einen Luftkuss. Natürlich hatte das der Lauch bemerkt und stierte mich schon wieder giftig an.
"Ach Süße, hattest du dir einen Nachtisch bestellt?", merkte jetzt auch mal Erik. Der hatte scheinbar mal wieder nichts mitbekommen. Ich zelebrierte also genüßlich meine Mousse und dachte gar nicht weiter darüber nach. Wäre ja Schade, wenn ich mich ärgern würde und mir das dieses Geschmackserlebnis versaute.
"So, Dogan und ich müssen dann auch.", verabschiedete sich Erik und drückte mir einen Kuss auf "Ich hole dich morgen um 15 Uhr ab, ziehe dich bitte sportlich an. Ich habe mir da als Wiedergutmachung eine Überraschung überlegt." Okay, er schien es ja jetzt eingesehen zu haben. Dieser Lauch schaute mich aber sowas von giftig an. Der war ja schlimmer als jede Schwiegermutter. Tja, das gefiel ihm wohl gar nicht, dass Erik seine kostbare Zeit mit mir verbringen wollte und nicht mit ihm. Ich konnte mir nicht verkneifen ihn siegessicher anzugrinsen.
"Dann hat es der Durmi ja doch noch gerallt, was du für eine Wahnsinnsbraut bist und sich eines besseren besonnen.", grinste Robin als die drei anderen gegangen waren.
Das war auch mit Sicherheit die bessere Entscheidung für ihn. Ein Glück, dass ich nicht eingebildet war, aber momentaner Stand Jasi 1, Lauch 0.


Nicht jeder Schuss ist ein Treffer  ✔ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt