Kapitel 76

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"Hallo Jasmin, schön dich wiederzusehen.", begrüßte mich Daniel und zog mich in eine Umarmung. Ihm folgte Nico, der mich auch umarmte.
"Wurde ja auch mal Zeit mit euch beiden." , zwinkerte er mir zu. Na klasse. Das war ja schon ein wenig peinlich. Aber irgendwie hatte er schon recht. Ich hatte es noch keine Sekunde bereut mit Roman zusammen zu sein. Obwohl die letzten Tage echt schwer waren. Er hatte jeden Abend rumgenörgelt, dass ich ihm fehlte und er am liebsten sofort von der Nati abhauen wollte. Ich war jedesmal kurz davor zu ihm ins Hotel zu fahren. Glücklicherweise hatten mich Romans Eltern und auch sein Bruder immer davon abgehalten. Mit Marco verstand ich mich wirklich auch prima. Er war Roman sehr ähnlich im Charakter. Wir hatten die letzten Tage ein paar Mal etwas zusammen unternommen, wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war Karin mit den Vorbereitungen zu helfen. Für die Feier war alles perfekt vorbereitet. Ich setzte mich auf meinen Platz und schaute runter auf das Feld, wo sich Roman warm machte. Es war mir unglaublich schwer gefallen, ihm heute nicht schon zu gratulieren oder auch vor dem Spiel ihn schon zu treffen.
"Ach Jasmin, ihr seht euch doch in nicht mal mehr zwei Stunden. Jetzt schau nicht so traurig." Karin legte ihre Hand auf meinen Arm und strich sanft darüber. Ich war happy, als das Spiel endlich begann, denn umso schneller war es auch vorbei. Heute durfte Roman sogar im Tor stehen. Es war also nichts mit Bank wärmen.
"Den Ball hat er aber super gehalten.", grinste ich stolz. "Ja, der war so gut wie sicher drin, den hat er echt noch rausgefischt." Marco schüttelte ungläubig den Kopf. "Und bist du bereit? In ein paar Minuten wird abgepfiffen. Wir sollten uns schon einmal auf den Weg machen Papa bringt Roman dann in den Club." Ich nickte nur und sprang auf, genauso wie auch Karin, Nico und Daniel.

Ich drehte mich einmal im Kreis. Es war hier in dem Club wirklich alles perfekt dekoriert. Das Buffet stand auch schon bereit und die Gäste trudelten nach und nach ein. Marco und Karin bildeten das Begrüßungskomitee, da ich sowieso niemanden davon kannte, hatte ich mich ein wenig zurückgezogen.
"Du bist also die sagenumwobene Jasmin, die unserem Roman total den Kopf verdreht hat." wurde ich von einer Blondine angessprochen.
"Scheint wohl so.", antwortete ich kurzangebunden. Ich hatte ja keinen blassen Schimmer, wer die Tante war und ob sie mir wohlgesonnen war.
"Hey, ich bin Lara, eine alte Schulfreundin und gleichzeitig beste Freundin von Roman.", grinste sie mich an und hielt mir ihre Hand hin. "Du glaubst ja nicht, wie oft er mich angerufen hat und nach Tipps gefragt hat, wie er dich beeindrucken kann. Ich war schon kurz davor zu euch nach Dortmund zu kommen und das selber in die Hand zu nehmen. Übrigens war der Kopftritt aber nicht meine Idee.", grinste sie. Okay, die schien wirklich nett zu sein.  Ehe wir aber weiter dazu kamen uns zu unterhalten, rief Daniel "Sie kommen." Mein Herz fing an zu rasen. Ich stellte mich zusammen mit Lara zu Karin und Marco ganz nach vorne, so dass Roman uns auch gleich sehen konnte, wenn er durch die Tür kam. Meine Hände zitterten vor Aufregung total. Karin schien das zu merken und griff nach meiner Hand und zwinkerte mir zu. Irgendwie beruhigte mich das, aber nur solange bis ich seine Stimme vor der Tür hörte.
"Mensch Papa, was soll denn der Blödsinn? Ich will nicht noch schnell ein Bier trinken. Ich werde echt stinksauer, wenn ich wegen dir meinen Flieger verpasse und heute nicht mehr zu Jasi komme.", hörte ich Roman zetern.  Mein Herz überschlug sich fast. Ich war ihm wirklich wichtig.
"Junge du wirst sie schneller in den Armen halten als du denkst.", lachte Martin.
"Das hoffe ich für dich.", zischte Roman nur. Als jetzt die Tür aufging und Roman hereinkam, konnte mich nichts mehr halten. Scheiß doch auf Überraschung und Happy Birthday rufen. Ich rannte einfach los und umarmte ihn. Roman schaute mich schockiert an, ehe er anfing zu strahlen. Im nächsten Moment wurde ich ganz fest an ihn gezogen und geküsst. In meinem ganzen Körper explodierte etwas. Man, hatte ich das vermisst.
"Und Junge habe ich dir zu viel versprochen?", hörte ich Martin hinter uns.
Roman schüttelte den Kopf "Mei Sunneschii, was machst du denn hier?"
"Glaubst du wirklich, ich vergesse deinen Geburtstag.", grinste ich.
"So, jetzt will ich aber auch einmal kurz meinem Sohn gratulieren.", meldete sich Karin zu Wort und zog Roman in eine Umarmung und mich zwangsläufig mit, da er nicht bereit war mich loszulassen.
Roman ließ den ganzen Abend meine Hand nicht mehr los, also höchstens, wenn ich auf die Toilette musste. Aber ehrlich gesagt, genoss ich es.
"So Leute, jetzt wird aber mal ein  bisschen getanzt." Marco war wohl der Meinung die Stimmung ein wenig ankurbeln zu müssen. Roman zog mich sofort zur Tanzfläche und ganz fest in seine Arme. Er war wohl der Meinung, dass man auch zu Chris Brown sich engumschlungen bewegen konnte.
"Weißt du eigentlich wie sehr ich dich vermisst habe?", flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte nur, denn ich hatte ihn ja mindestens genauso vermisst.
"Wollen wir nicht einfach abhauen? Ich möchte jetzt viel lieber mit dir alleine sein. Auch wenn ich mich riesig über deine Überraschung gefreut habe." Es war wirklich schwer diesem Angebot zu widerstehen.
"Wir sind die nächsten zwei Tage noch ganz ungestört alleine. Wir fahren in ein hübsches Hotel in die Berge. Das ist nämlich eigentlich wirklich dein Geschenk." Roman riss seine Augen auf "Ist das dein Ernst?" Ich nickte nur und schon wurde ich von meinem strahlenden Schatz freudig im Kreis gedreht "Okay, dann halte ich hier noch ein wenig durch."
Was Romans Geburtstag anging, hatte ich wohl alles richtig gemacht. Im Geiste dankte ich Franzi für ihre gute Idee.
"So, jetzt lass' mich aber auch mal mit meiner Schwägerin tanzen.", drängelte sich Marco zwischen uns.
"Nix da, kleiner. Such dir selber ein Weib, das ist meine Frau und die lasse ich nicht mehr los.", knurrte Roman seinen Bruder grinsend an.
"Ay, du als Geschwisterkind solltest es gelernt haben abzugeben.", zog ich ihn auf.
"Stimmt, aber als Geschwisterkind habe ich auch gelernt meine Schätze zu verteidigen.", kam die prompte Antwort.
Mein Herz schlug einen Purzelbaum. Ich war also Romans Schatz.

Nicht jeder Schuss ist ein Treffer  ✔ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt