Kapitel 38

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Erik stellte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich hatte eben noch einmal alles kontrolliert und mit den Servicekräften abgesprochen.
"Heute abend habe ich dich aber ganz für mich alleine, meine Süße. Du siehst so scharf aus, dass ich dich gar nicht aus den Augen lassen darf.", flüsterte mir Erik ins Ohr. Eine leichte Gämsehaut überzog meinen Körper als er mich jetzt küsste.
"Mensch friss meine Freundin nicht auf.", ertönte auf einmal Franzis Stmme neben uns und sofort auch das Lachen von Marco. Franzi umarmte mich total hibbelig und Marco schlug mit Erik ein. Man, mussten die denn jetzt stören? Wieso waren die denn überhaupt schon hier? Roman sollte sie abholen und herbringen. So langsam wie der immer fuhr, konnten sie unmöglich schon da sein. Aber wie eine Fata Morgana sahen sie auch nicht aus. Wie hatte Roman das gemacht? Man musste wohl die Fragezeichen über meinem Kopf sehen, denn Marco plapperte plötzlich von alleine los "Roman  muss auch irgendwann kommen. Ich habe mir von ihm die Adresse geben lassen und bin selber gefahren, sonst wären wir ja zu unserer eigenen Feier nicht pünktlich" Wir mussten alle lachen.
Franzi ließ ihren Blick durch den Saal schweifen "Jasi, das habt ihr echt so toll gemacht.", schluchzte sie auf einmal. Bei ihr drehten scheinbar wieder die Hormone völlig durch. Ich nahm sie in die Arme und drückte sie fest. "Ihr habt euch so viel Mühe gemacht. Du bist wirklich die allerbeste Freundin, die man sich wünschen kann.", schniefte sie gleich weiter. Na super, jetzt liefen mir auch die ersten Tränen. Klasse. Wofür hatte ich mir mit meinem Make up so viel Mühe gegeben, wenn ich es jetzt doch ruinierte.
"Na, ihr beiden Heulsusen." Das war ja mal wieder typisch für Marcel. Aber kaum hatte Franzi seine Stimme gehört, hing sie ihm am Hals. Es war wirklich unglaublich wie anhänglich und kuschelbedürftig sie durch die Drops beworden war. Wo Marcel war, war natürlich auch Robin nicht weit. Und auch ohne irgendwelche Deops hing ich genauso meinem besten Freund hier in Dortmund am Hals.
"Mensch RobiTobiKauliWauli, habe ich dich vermisst.", grinste ich ihn an.
"Das hört er auch nicht sooft von Frauen.", gackerte Marco, der ja hier irgendwie auch noch herumstand, während Franzi immer noch an Marcel hing.
"Ay, Woody, du sollst nicht immer von dir auf andere schließen. Deine Verlobte ist ja auch schon umgeschwenkt.",grinste Robin.
"Niemals.", und schon hing Franzi an Marcos Lippen.
So langsam trafen auch immer mehr Gäste ein und wurden von Marco und Franzi begrüßt.
"Hallo, ich bin Lu oder Piszu, je nachdem wie du mich nennen magst und das ist Ewa, meine Frau.", stellte sich mir gerade ein blonder Typ vor. Der schien ja ganz nett zu sein und seine Frau sah jetzt auch nicht wie aus dem Baumarkt zusammengewürfelt aus. Sie machte einen ganz normalen Eindruck für so eine Spielerfrau. Ich ließ meinen Blick über die mittlerweile schon zahlreichen Leute schweifen. Roman hatte ich immer noch nicht gesehen und konnte ihn  hier auch nirgends ausmachen. So langsam machte ich mir doch Sorgen. Ihm war doch hoffentlich nichts passiert. Gerade als sich mein Kopfkino in Gang setzte, kam Roman zu meiner Erleichterung um die Ecke gehetzt.
"Das kann echt nicht wahr sein. Auf dem Parkplatz steht so ein Lastwagen und will gerade jetzt einen Baucontainer abladen. Wir müssen uns da etwas einfallen lassen." So aufgeregt hatte ich den Schweizer ja noch nie erlebt, der hyperventilierte ja gleich.  Was sollte denn jetzt so ein dämlicher Baucontainer hier. Wir konnten auch keinen LKW brauchen, der die Parkplätze blockierte.
"So ein Mist, was machen wir denn jetzt?", war alles was mir einfiel.
"Ihr habt hier genug zu tun. Ich kümmere mich darum.", grinste dieser Lu Piszu und lief auch schon los.
"Danke, Lu.", rief ihm Roman noch hinterher, ehe er sich mir wieder zuwendete.
"Sorry, dass ich so spät bin, aber irgendwie war so viel Verkehr von Marco hierher." Joa klar, deshalb war Marco ja auch schon viel eher hier. Ich würde mal eher denken, dass die Straßenverkehrsordnung mal wieder über beide Backen grinsen würde, weil sich wenigstens eine Person in ganz Deutschland an sie hielt.
"Du....du ...Siehst wunderhübsch aus.", stotterte er auf einmal und fuhr sich durch seine Haare. Ehe ich auf dieses Kompliment überhaupt eingehen konnte, stand auch schon Franzi neben uns
"Hi Roman, auch schon da.", umarmte sie ihn, ehe sie sich an mich wandte "Warum hat der denn so rote Ohren?" Ja, gut, Diskretion war manchmal nicht ihre stärkste Disziplin, aber was sollte es. Obwohl ich ehrlich sagen musste, die roten Ohren waren mir gar nicht aufgefallen, nur die Stotterei. Ich schaute zu ihm und stellte fest, dass jetzt nicht mehr nur die Ohren rot waren.
"Naja ist ja auch egal, was er für Ohren hat. Weißt du wo Alex, Felix und Nik bleiben? Meine Eltern haben gesagt, sie wollten zusammen fahren. Denen wird doch nichts passiert sein?" Franzi schaute auf einmal ganz ängstlich drein.
"Mach' dir keine Sorgen. Ich kann ja mal kurz bei ihnen durchklingeln und ihnen sagen, dass das Buffet jetzt eröffnet wird. Glaub' mir die sind schneller als der Blitz da." Ich zog also mein Handy aus der Tasche und wählte
"Sind gleich da.", brüllte Felix und legte auch schon wieder auf. Was war das den für ein Lärm im Hintergrund? Naja war ja auch egal.
"Ich habe das geklärt mit dem Container. Also alles im grünen Bereich.", kam dieser Lu grinsend wieder. Sehr gut, dann war ja jetzt der Moment gekommen mich ein wenig zurückzuziehen und Erik meine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich schaute mich also um, konnte ihn aber auf den ersten Blick unter den vielen Leuten nicht entdecken. Vielleicht war er ja irgendwo bei den Sitzecken. Ich schlenderte also los. Gerade als ich ihn entdeckt hatte, kam Marco zu mir gehastet. "Können wir schon das Buffet eröffnen? Franzi nagt hier sonst gleich irgendwelche Leute an. Du kennst sie in ihrem momentanen Zustand."
"Klar, können wir das. Die Twins und Nik werden schon noch genug abbekommen." Marco hatte mir gar nicht weiter zugehört. Bereits nach dem klar, war er durchgestartet und ich hörte ihn laut brüllen "Das Buffet ist eröffnet. Guten Appetit." Ein Blick zeigte mir, dass meine Freundin schon mit einem Teller bewaffnet losmarschierte. Hoffentlich stellte sich ihr niemand in den Weg. Das würde sonst Tote geben. Ich schaute wieder zu Erik. Er schien sich ja gut zu unterhalten, so wie er lachte. Als ich näher kam, konnte ich nicht glauben, was ich da sah.

Nicht jeder Schuss ist ein Treffer  ✔ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt