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Peter ist am nächsten morgen wirklich bei Sebastian gewesen. Was die beiden besprochen haben habe ich nicht mitbekommen. Ich bin in meine Kurse gegangen. Danach hat Sebastian mich gebeten dass ich ins Rreisebüro gehe um die Tickets und die Buchungen für New York abhole. Ich bekomme sämtliche Fahrkarten und Sitzplatzreservierungen und die Buchungsbestätigung für das Hotel. Außerdem die Bestätigung für die Führungen im Museum.
Als ich alles zusammen habe gehe ich zurück zur Universität. Ich mache einen Schlenker an Lories Schule vorbei. Ich möchte Peter treffen um ihn zu fragen wie es ihm geht. Doch es ist nicht Peter der Lorie abholt. Es ist Nicolae dem die Kleine fröhlich entgegenspringt und dem sie sich in die Arme wirft. Nicolae nimmt das Kind hoch und dreht es lachend durch die Luft. Die beiden sehen so fröhlich und ausgelassen in ihrem Spiel aus dass ich diesen hübschen jungen Mann nicht mit dem boshaften Kerl überein bekomme den die Werwölfe von ihm zeichnen. Sebastian beschreibt Nicolae nämlich noch am netten. Seine Cousins beschreiben ihn als Komplettarsch. Doch ich sehe einen liebevollen Bruder für Lorie. Die beiden sind sich herzlich zugetan auch wenn Lorie wegen ihm häufig Bauchschmerzen hat. Ich nehme mir vor Peter auf der Fahrt nach New York einmal wegen Nicolae auf den Zahn zu fühlen. Ich möchte wissen was er von seinem Bruder denkt.
Den Rest des Nachmittags bin ich mit Packen beschäftigt. Ich putze auch noch unsere Wohnung weil ich keine Lust habe in eine versiffte Bude zurück zu kehren.
Ich telefoniere mit Sarah weil wir uns in New York ein Zimmer teilen. Sarah will wissen welcher Alkohol mir schmeckt und was sie alles mitbringen soll. Ich sage ihr etwas sauer dass ich nicht trinke und dass das bestimmt kein Party Wochenende werden wird! Zumindest nicht bei mir. Ich will einen klaren Kopf behalten und so viel wie möglich in dem Museum lernen. Man hat nicht alle Tage die Möglichkeit diese tollen Exponate zu sehen. Sarah lacht mich ein wenig aus. „Netjeret! Wir leben nur einmal. Natürlich machen wir die Nacht durch. Spaß haben ist lustiger als ein paar olle Pötte anzugaffen." Ich bin richtig enttäuscht von Sarah. „Ich werde jedenfalls nicht feiern! Ich werde schlafen um mir das Museum anzusehen!" fauche ich böse ins Telefon. Sarah lacht dreckig. „Schätzchen, du bist bei mir auf dem Zimmer. Du wirst Party machen, egal ob du willst oder nicht!" Ich grummle und lege auf. Ich habe ein stinkwütendes Gesicht und als Sebastian mich sieht muss er lachen. „Das war wohl doch keine so gute Idee mit der Partyqueen Sarah auf ein Zimmer zu gehen!" sagt er vergnügt. „Nein!" gebe ich geknickt zu. „Du kannst bei mir schlafen." bietet er mir netterweise an und ich gebe ihm dafür einen Kuss. Ich nehme sein Angebot dankend an auch wenn wir u s dann mal wieder zusammen in ein Einzelzimmer quetschen.
Die Fahrt nach NY wird schon mal fröhlich. Sebastian ist kein Spielverderber. Er ermahnt die Studenten dass sie in NY aber einige Pflichtveranstaltungen hätten. Wer bei den Pflichtveranstaltungen fehlt wird die Kosten der Fahrt selber zahlen müssen. Peter sitzt als einziger während der Fahrt bei Sebastian und mir. Wir unterhalten uns angeregt über die ganzen Dinge die wir sehen werden. Peter freut sich schon darauf. Er möchte unbedingt auch zu den Exponaten die das Leben von vor 300 Zeigen. Er möchte so gerne wissen ob es damals schon Vampire in Amerika gab. Im Hotel bin ich arg enttäuscht von Sarah. Anstatt dass wir in Ruhe auspacken hat sie schon einige Kommilitoninnen zum Feiern und saufen auf unserem Zimmer. Ich nehme meine Tasche und drehe direkt um. Sarah kümmert sich nicht darum. Ich klopfe bei Sebastian und bin von seinem Zimmer angetan. Es ist in Wirklichkeit ein Familienzimmer mit großen Doopelbett in dem einen Zimmer und in einem kleinen weiteren Zimmer noch ein Einzelbett. Sein Badezimmer ist viel geräumiger als das von Sarah und mir. Ich grinse ihn an und er sagt: „Es ist schon cool der Dozent zu sein. Endlich ist mein Zimmer nicht mehr die Abstellkammer." Ich lache mit ihm und er nimmt mich liebevoll in seine Arme um mich zu küssen. Als wir gemeinsam zum Empfang gehen wollen um zu regeln wann unsere Gruppe Frühstück und Abendbrot bekommt treffen wir einen sehr unglücklich schauenden Peter. „Was ist los?" fragt Sebastian. „In meinem Zimmer besaufen sich gerade alle." sagt Peter missmutig. Sebastian und ich schauen uns an und wir wissen beide dass wir ihm heute Nacht unser drittes Bett geben. „Du kannst bei uns schlafen. Wir haben noch ein Bett frei." sagt Sebastian. Peter wird rot und sagt verschämt: „Das kann ich nicht annehmen!" Ich grinse und erkläre ihm dass es ein eigenes Zimmerchen in unserem Zimmer ist. Da strahlt Peter und er holt sich seinen Rucksack. Wir zeigen ihm seine Kammer und er schaut uns dankbar und erleichtert an.
Die meisten Studenten sind halbwegs pünktlich beim Treffpunkt. Nur Samantha und Loan sind unpünktlich. Da sie immer unpünktlich sind machen wir uns keine Gedanken und gehen los. Sarah nimmt mich beiseite und fragt mich ob ich wirklich nicht mit feiern wolle. Ich verneine und sie bekommt ein zerknirschtes Gesicht. „Wir können auch bei Maddy und Samantha feiern. Dann kannst du schlafen. Ich bedanke mich für Ihr Angebot und verrate ihr dass ich mir bereits eine andere Bleibe gesucht hätte. Sarah versucht mich noch auszuquetschen bei wem aber ich verrate es ihr nicht.
Im Museum fangen wir mit einigen Referaten an. Die meisten haben sich gut vorbereitet und liefern gute Arbeit ab. Peter erzählt voller Inbrunst über eine Vase die mit Vampir und Werwolffiguren verziert ist. Er erklärt dass dies eins der ältesten Zeugnisse der Existenz dieser Spezies sei. So wie die Figuren dargestellt sind hätten die Künstler keine Angst vor diesen Kreaturen. Er hat sie offenbar verehrt da er sie auf eine kostbare Vase gemalt hat. Der Vollmond ist deutlich zu sehen so wie Isis, die Göttin der Liebe. Die Spezies hätten wohl in Harmonie miteinander gelebt.
Sarah erzählt über einen kleinen rituellen Dolch. Dieser ist aus Mondsilber und wird zur Herstellung von Zaubertrankzutaten benutzt. Die Hexen und Zauberer rund um den Globus nutzen solche Dolche weil viele Tränke sonst nicht herzustellen sind. Irrer weise kennt Sarah sogar einige Zaubertränke die mit Zutaten hergestellt werden müssen die mit Mondsilbermessern zerkleinert oder zerteilt wurden. Ich finde das so spannend! Ich habe mich nämlich immer schon gefragt wozu es diese Messer gibt. In Ägypten gibt es ziemlich viele solcher Messer in den Tempeln oder Pyramiden. Ich bedanke mich bei Sarah für diesen spannenden Vortrag und sie lächelt mir freudig zu. Sie freut sich dass mir ihr Vortrag gefallen hat. Als Sebastian sich meinem Lob anschließt wird sie rot.
Fast alle haben spannende Vorträge. Als ich meinen Vortrag halten muss bekomme ich einen trockenen Mund. Ich habe noch nie vor einer großen Gruppe frei gesprochen. Darum habe ich mir ein relativ unscheinbares Ausstellungsstück gewählt: es ist eine ägyptische Sphinx. Ich erkläre ein bisschen was zu den Baw- Hemet, wer sie sind, was für Aufgaben sie im alten Ägypten hatten, wie die Menschen sie verehrt haben. Für Außenstehende Völker wirkt es fast als würden die Ägypter Katzen als Götter verehren. Dann erkläre ich warum die Sphinx so dargestellt ist wie sie ist. Ich merke an den gespannten Gesichtern und der gespannten Stille dass ich meine Zuhörer fessele. Nach meinem Vortrag umarmt mich Sebastian und sagt dass das großartig war was ich erzählt habe und vor allem wie ich es erzählt habe. Ich habe nämlich frei, ohne Script erzählt. Ich habe versucht die Gruppe anzusehen und könnte auch auf Rückfragen sicher antworten. Bei so viel Lob werde ich rot.

Sebastian Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt