Nach den Vorträgen haben wir frei. Peter, Sebastian und ich schlendern noch durch das Museum. Es gibt so viel zu entdecken.
Da wir das Mittagessen verpasst haben sind wir die ersten beim Abendessen. Irgendwie auch die letzten. Der Rest unserer Reisegruppe ist anscheinend schon zum Partymachen gegangen. „Sollen wir uns noch in eine echt nette Bar zurückziehen?" fragt Sebastian. Peter und ich schauen uns an und nicken dann zustimmend. Sebastian geht mit uns in ein Viertel das nicht so wirklich nach schnellem Betrinken aussieht. Es ist eine nette Bar in der eine ruhige Atmosphäre herrscht. Auf dem Weg dort hin sind uns Plakate von den Glorreichen Sieben aufgefallen. Die geben morgen ein Konzert. Peter ist Feuer und Flamme und wir beschließen da morgen hin zu gehen. Als wir in der Kneipe sitzen kauft Sebastian die Tickets online. Er grinst fett als er den Kauf abgeschlossen hat. Sebastian ordert drei Whisky und wir unterhalten uns zunächst über die Exponate im allgemeinen und dann über Peters im besonderen. Sebastian und Peter tauschen Theorien aus was diese Abbildung zu bedeuten hätte. Peter glaubt dass einst Werwölfe und Vampire sich verstanden hätten. Sebastian schaut ihn tief in die Augen. „Da war noch mehr mein Lieber! Wir lebten einst in einer Symbiose. Ihr vertragt Werwolfblut viel besser als menschliches oder tierisches Blut. Und vor allem vertragen wir euren Biss besser als Menschen oder Tiere. Uns Schadet euer Gift nicht! Im Gegenteil es hilft uns. Wir verlieren unsere Mondsucht." Peter staunt Sebastian an. „Aber weswegen ist es dann verboten? Wieso sagt Victor dass ihr unsere Feinde seid? Sebastian zuckt die Schultern. „Keine Ahnung." „Darf ich dich beißen?" fragt Peter schüchtern und Sebastian grinst und nickt. Er hält Peter sein Handgelenk hin und Peter beißt hinein. Es sieht aus als würde er ihm den Arm küssen. Und dann verziehen beide ihre Gesichter verzückt. Peter schließt genussvoll die Augen und stöhnt leise beim Trinken. Sebastian schaut Peter mit aufgerissenen Augen an und atmet abgehackt und unregelmäßig. Er wirkt als stünde er kurz vor einem Orgasmus. Als Peter aufhört zu trinken sagt Sebastian mit belegter Stimme: „Ich bin mir nun sicher dass da nicht Isis auf der Vase abgebildet ist. Das muss Hathor sein, die Göttin des Sex! Peter nickt mit glasigen Augen. Beide Männer schauen sich intensiv an. Ich schaue dem Treiben interessiert zu. Ich bin Zeugin der ersten Vampir Werwolf Vereinigung seit zweitausend Jahren. Es sieht unvergleichlich sexy aus. Peter und Sebastian schauen sich verwundert an. Diese Vereinigung ist ein starkes körperliches Gefühl. Sebastian schaut mich dann erstaunt an. „Oh, ich kann fühlen wie mich der Mond nicht mehr in seinen Bann zieht!" Ich schlucke schwer. Ich bin doch seine Luna! Ziehe ich ihn nicht mehr in seinen Bann? Sebastian weint fast als er mir beichtet dass er das Gefühl hat dass dieses fesselnde Band der Liebe die er für mich empfindet ausfranst. Peter macht ein entsetztes Gesicht. „Aber ich liebe dich nicht Sebastian! Ich liebe Dro...." Peter stockt und schaut entsetzt als habe er zu viel verraten. Sebastian schaut Peter an. „Ich liebe dich auch nicht Peter. Ich liebe Netjeret. Aber die Liebe zu ihr ist nun nicht mehr fesselnd sondern frei. Ich kann mich nun freiwillig für sie entscheiden." Sebastian denkt etwas nach und sagt dann: „Ich frage mich wie lange dieser Zustand andauert. „Bis zum nächsten Neumond." sage ich weil ich mich an die Vase erinnere. Der Mond ist dunkel dargestellt. Ich bin mir sicher dass es der Neumond ist. Das Gift wirkt zweifach: „es hilft dir zwei Zwänge zu überwinden: Den Zwang dich zu verwandeln und den Zwang dich zu binden. Ein Vampir macht dich frei." Peter weint fast bei dieser Erkenntnis. „Ich werde dich nie wieder beißen! Ich zerstöre doch nicht eure Liebe!" sagt er zu Sebastian und mir. „Du kannst unsere Liebe nicht zerstören!" beruhigt ihn Sebastian. „Du hast sie nur von den Zwängen befreit. Ich habe das Gefühl dass ich mich nun viel freier um Luna drehen kann. War es vorher festgelegt und wie ein Naturgesetz bestimmt so wie sich der Mond um die Sonne bewegt und nicht umgekehrt so habe ich jetzt das Gefühl als könne ich dieses Gesetz durchbrechen. Ich kann mich nun um Luna drehen wenn ich will." Sebastian lächelt mich liebevoll an. „Ich liebe dich Luna!" sagt Sebastian sanft und gibt mir einen Kuss. „Ich liebe dich auch, Phoebus!" erwiderte ich und erwidere seinen Kuss. Peter sieht aus als habe er ein Gespenst gesehen. „Was ist los Peter?" fragt Sebastian erstaunt. „Wieso nennst du ihn Phoebus?" fragt mich Peter. „Weil Sebastian meine Sonne ist. Wir Baw Hemet lieben und verehren den Sonnengott und seine menschliche Inkarnation den Pharao. Ich liebe und verehre Sebastian. Er ist meine König, meine Sonne, mein Gott." „Es gibt sie wirklich? Die Wächterkatzen des Pharao?" fragt Peter begeistert. Ich nicke. Sebastian hält nach: „Warum warst du so blass als meine Luna mich Phoebus genannt hat?" Peter druckst ein wenig herum bevor er mit der Sprache raus rückt. „Ich muss da etwas weiter ausholen. Wir Vampire dürfen ja niemanden lieben außer Victor. Nun lieben Nicolae und ich aber Drogo. Victor hat es herausgefunden dass ihm unsere Herzen nicht ungeteilt gehören und Victor hat Drogo die Lebensenergie entzogen. Nicolae und ich haben gebettelt dass er Drogo erlöst aber Victor hat gesagt dass wir Drogo erst dann erlösen können wenn sich die Sonne um den Mond dreht.Ich hoffe dass das nun der Fall ist." Wir schauen Peter fröhlich an und nicken. „Hoffentlich ist es übertragen gemeint!" sagt Sebastian. Ein Hoffnungsschimmer erscheint in Peters Gesicht. Wir beschließen zurück zum Hotel zu gehen. Es ist deutlich nach Mitternacht und wir haben morgen einen langen Tag vor uns. Als wir im Hotel sind möchte Peter noch mit Nicolae telefonieren. Er möchte ihm die Werwolf Vampir Sonne Luna Geschichte erklären und ihn bitten dass wir Drogo helfen dürfen. Wir verabschieden Peter und gehen schon einmal in unser Zimmer vor. Kaum haben wir Peter hinter uns gelassen zieht mich Sebastian in eine stürmische Umarmung. „Ich will dass du weißt dass ich dich immer lieben werde!" raunt er mir ins Ohr und küsst mich leidenschaftlich. Natürlich kommen ausgerechnet in diesem Moment Samantha und einige ihrer Freundinnen um die Ecke. Sie starren uns ungläubig an. Sebastian schaut zu den Mädchen zuckt die Schultern und küsst mich dann weiter als hätten wir keine Zuschauer. Als wir dann noch gemeinsam in Sebastians Zimmer verschwinden bemerke ich ihre bösen Blicke in meinem Rücken. Ich würde gerne Sebastian vernaschen. Da aber Peter nachher bei uns schlafen wird muss unsere Zweisamkeit bis Sonntag Abend warten.
Peter kommt enttäuscht und fluchend in unser Zimmer. Er konnte Nicolae nicht davon überzeugen dass unsere Ideen vernünftig sind. Peter schimpft und grummelt vor sich hin. So traurig kämpft er sich in den Schlaf.
Am nächsten Morgen sind wir spät dran. Sebastian springt als erster unter die Dusche weil er verhandeln möchte ob wir Proviant für Mittags bekommen könnten. Peter und ich beeilen uns ebenfalls und ich merke dass Peter deutlich vitaler als sonst aussieht. Sein Gesicht ist nicht so blass und eingefallen sondern rosig und schön. Seine Haare und Augen glänzen. Nur schaut er traurig aus der Wäsche. Ich muntere ihn auf indem ich ihm verspreche dass Sebastian und ich alles tun werden um Drogo zu erlösen. Peter ist gerührt und nimmt mich in den Arm um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Ich habe schon die Zimmertür geöffnet und sehe Samantha, Sarah und Co uns anstarren. Peter ist das sichtlich peinlich. Ich nehme seine Hand, nicke den Damen hoheitsvoll zu und gehe mit Peter zum Frühstück.