Meine beiden Cousinen schreiben sich auch für die Uni ein. Sie studieren mit mir und schon bald erobern sie Sarahs und Sananthas Herzen im Sturm. Die vier Mädchen verstehen sich prächtig. Meine Cousinen lassen sich von Sarah und Samantha zeigen wie man wilde Partys feiert. Doch die beiden Abis sind nicht doof. Sie nehmen fast immer Drogo und manchmal auch Peter mit wenn sie feiern gehen. Sie haben nämlich keine Lust auf blöde Kerle. Samantha ist ein bisschen neidisch auf die beiden. Sie sind deutlich hübscher als sie selber und Loan fährt voll auf die beiden ab. Es ist schon witzig zu beobachten wie sehr er sich bei den beiden abmüht. Er flirtet heftig mit den beiden. „Wir sind mit Drogo zusammen!" faucht Abi Mehu als er sie küssen will. „Was? Ihr beide?" fragt Loan perplex. „Klar! So einen hübschen Kerl kann keine alleine haben!" sagt sie prompt ohne mit der Wimper zu zucken. Drogo grinst unsicher. „Drogo ist schwul! Ich habe ihn mit Peter rummachen sehen!" wirft Samantha ein als habe sie die beiden beim Lügen überführt. Ok hat sie. Aber die dumme Nuss hat gerade ihren Rivalinnen die Ausrede geklaut. „Der ist Bi und wir sind mit ihm und Peter zusammen!" behauptet Abi Schemau frech. „Ich habe euch aber noch nie mit Peter zusammen gesehen. Der hängt nur an Netjeret." sagt Sarah. Die beiden Abis geben auf. Sie seufzen und verdrehen die Augen. „Ok, wir sind mit niemandem zusammen. Aber deinen Freund wirst du nicht an und los Samantha! Da musst du dir ne Dümmere suchen. Wir wollen ihn wirklich nicht!" Von dem Tag an sind die beiden nicht mehr mit Samantha befreundet. Die glaubt nämlich allen Ernstes das genaue Gegenteil von dem was sie mit eigenen Augen gesehen hat. Es hilft auch nicht dass ich sie deswegen auslache. Die Abis müssen sich wirklich die Kerle mit Gewalt vom Leib halten. Nicht zuletzt deswegen ist ihnen die Lust auf das Nachtleben gehörig vergangen. Darum ist unser Ausflug nach Mexico eine willkommene Abwechslung. Als erstes checken wir ins Hotel ein und als zweites melden wir uns in dem Museum. Der Kurator ist erfreut uns zu sehen. „Beim letzten Mal hatten sie aber eine andere Gruppe?" wundert der sich. Sebastian grinst schief und sagt: „Nun ja, die Uni ist groß und ich habe sehr viele Studenten. Dieses Mal habe ich hauptsächlich die Erstsemester dabei." Der Kurator mustert uns interessiert und sein Blick bleibt an mir kleben. „Das hübsche Fräulein war aber beim letzten Mal schon dabei!" sagt er mit einem schelmischen Augenzwinkern. Und er nimmt meine Hand. Sebastian knurrt: „Das ist meine Frau!" Der Kurator schaut entsetzt von Sebastian zu mir. Er zwinkert ein paar mal mit den Augen und sagt dann: „Sie haben eine entzückende Frau!" Ich lächle ihn kurz zu weil ich nicht weiß was ich sagen soll. Dann ziehe ich meine Hand weg. Wir dürfen die Artefakte sortieren, auswerten und in die Vitrinen stellen. Wir stellen das Buch einfach dazu. Natürlich hat Sebastian es sich zu Hause abfotografiert. Noch während wir fleißig arbeiten steht plötzlich Xamenek neben mir. Er starrt mich bedrohlich an und zieht die Nase Kraus. Ich glaube er will gerade fauchen da kommt Abi-Schemau mit dem Buch um es in die Vitrine zu legen. Sie lächelt mir stolz zu und läuft andächtig hinter dem Kurator her. Sie legt das Buch ehrfürchtig auf den Samt den der Kurator vorbereitet hat. Xamenek vergisst dass er mich anfauchen wollte und staunt Bauklötze. Er sieht aus als habe er das heilige Buch noch nie gesehen. Mit offenem Mund verfolgt er gebannt wie Schemau es durch den Raum trägt. Er sieht aus als wolle er auf die Knie sinken. Doch ich muss zugeben dass ich mich geirrt habe. Xamenek hat nicht das Buch so angestarrt sondern seine Trägerin. Als sich Schemau mit beschenktem Gesicht zu uns dreht bleibt Xamenek die Luft weg. Schemau kommt fröhlich auf uns zu und sie sagt atemlos: „Ich durfte das Buch tragen. Sebastian meinte dass es eine Katze tragen sollte." ihr Blick entschuldigt sich weil sie wahrscheinlich annimmt dass mir diese Ehre hätte zuteil werden sollen. Ich lächle und sage: „Das hast du gut gemacht." Xamenek keucht neben mir und nickt. Schemau schaut den Jungen mit großen Augen an. Ihr Blick verklärt sich und sie mustert ihn eindringlich. Er erwidert den Blick und sie wenden sich einander zu. Ich unterbreche die beiden lange nicht. Doch als der Kurator mit Nicolae und Drogo und den nächsten Artefakten kommt würde sich Xamenek am liebsten auf die Vampire stürzen. Ich halte ihn am Arm und sage: „Xamenek, das ist Abi Schemau. Sie ist aus dem Geschlecht der Baw Hemet, Abi Schemau das ist Xamenek ein Jaguar der Kuchi Kodao." Die beiden schauen sich wieder bewundernd an und Xamenek greift sogar nach Schemaus Hand. Es ist mehr als offensichtlich dass ihm dieses Mädchen sehr gefällt. Er fragt Schemau: „Warum bist du hier?" Schemau antwortet: „Weil ich zu Sebastians Rudel gehöre." „Habt ihr das Buch zurück gebracht?" fragt er und Schemau nickt. Xamenek und Schemau flirten den ganzen Tag miteinander. Gegen Abend sieht Xamenek aus als müsste er mit sich selber Ringen. „Was ist los?" frage ich ihn. Er schaut mich betroffen an und sagt: „Ich bin hier um herauszufinden ob es möglich ist zu erfahren wer unser Buch geklaut hat. Als wir nämlich bemerkt haben dass es nicht bei den anderen Heiligtümern ist wollten wir euch aus der Höhle holen um euch das Buch abzuringen, oder das Wissen um den Verbleib des Buches. Wir waren sehr erstaunt als ihr geflohen wart. Das ist noch keinem gelungen." Ich schaue ihn erwartungsvoll an. Er sagt leise: „Ich müsste jetzt Santa Muerte Bescheid geben dass ihr hier seid. Wenn ich das tue seid ihr tot." Ich nicke und Sebastian sagt: „Wir brechen auf. Unsere Mission ist eh beendet." Xamenek schaut geknickt. „Bitte begleite uns!" sage ich und der Junge strahlt beschenkt. Auf dem Heimflug erklären Stefan und Drogo dem Jungen was für ein Rudel wir sind. Xamenek fragt verwundert Schemau: „Und dein Wandlungszwang richtet sich nicht nach dem Mond?" sie verneint. „Wir müssen uns nicht wandeln." erklärt sie.
Xamenek seufzt. „Bei uns ist es wie bei den Wölfen. Nur dass wir uns bei Neumond wandeln. Drogo und Xamenek probieren aus ob das Vampirgift auch bei Jaguaren wirkt. Und als Xamenek merkt dass es das tut ruft er seinen Bruder an. Er erklärt ihm was er getan hat und dass er nicht zurück kommen wird. Xameneks Bruder nutzt die Information dass die Vampire und ihr Gift nicht nur schlimm sind. Ein paar Wochen später bekommt Xamenek nämlich einen Anruf von seinem Bruder. Er ist jetzt mit einer Vampirin zusammen. Noch ein paar andere Kumpel haben sich mit einigen der jüngeren Vampire zusammen getan. Die jüngeren Vampire wollen die älteren Vampire davon überzeugen wieder an das zu glauben wofür sie ursprünglich mal gestanden haben: Nächstenliebe! Und die Jaguare wollen Santa Muerte davon überzeugen dass man Gewalt nicht mit Gegengewalt begegnen kann sondern mit Verzeihen. Ich lächle über den Eifer mit dem die jungen Leute ihre Ideen erläutern. Mexico kann sich hoffentlich auf einen Wandel in der Gesellschaft freuen.