Mittwoch
Liebste Antonia,
heute konnten wir endlich wieder nach Hause und ich habe mich so gefreut, dass ich sogar freiwillig die Treppe genommen habe. Der Abschied von Liam fiel sogar emotionaler aus, als ich dachte, hinderte mich aber natürlich nicht am gehen...
"Zieh deine Schuhe wieder an."
"Zum letzten Mal, wir werden hier jetzt nicht dekorieren."
Mit verschränkten Armen stelle ich mich vor Niall.
"Guck doch mal wie es hier aussieht, total trostlos."
"Sei doch froh, dass die Wohnung genau die selben Möbel wie vorher hat."
"Das ist aber trostlos.", erwidere ich nur und zeige auf die schwarze Kommode.
"Auch wenn schwarz eine fröhliche Farbe ist, sieht das so zu langweilig aus."
"Man Jessy, wir sind nicht einmal fünf Minuten zu Hause und du willst schon wieder abhauen."
"Dann komm du eben nicht mit, ich fahre mit der Bahn."
"Fein, dann fahre ich dich."
Ach, und auf einmal, wie aus dem Nichts, will er mich fahren.
"Bist du schwanger und ich weiß nichts davon oder woher kommen deine Stimmungsschwankungen?"
"Ich glaube, die verursachst du bei mir."
Autsch, das hat gesessen.
"Bin ich so schlimm oder was?"
"Nein, nein überhaupt nicht, aber in letzter Zeit bist du so mies gelaunt und anstrengend und ich kann damit einfach mal gar nicht umgehen und ich glaube, wir sollten jetzt losfahren, bevor ich noch mehr erzähle."
Ach, so ist das also? Ja, ich gebe ja zu, dass ich meine gute Laune bei der Überschwemmung zurücklassen musste, aber bin ich dadurch wirklich anstrengend geworden? Das glaube ich jedenfalls nicht.
"Ja dann beweg mal deinen irischen Arsch zum Auto."
Auf die Autofahrt habe ich jetzt schon wieder keine Lust, weil ich gerade echt genervt von Niall bin, obwohl er im Grunde ja überhaupt nichts getan hat. Gut, vielleicht bin ich ja ab und an mal anstrengend, aber es stört mich, dass Niall mir das eiskalt ins Gesicht sagt und seine Stimmungsschwankungen auf meine Kappe schiebt.
So fahren wir also in den nächsten Dekoladen und urplötzlich hat Niall doch Lust die Wohnung zu verschönern und will mich begleiten. Wir betreten den Laden und hätte ich geahnt, dass hier so viele antike Sachen sind, zählen wir die älteren Kunden mal nicht mit, hätte ich mehr Geld von der Bank abgehoben.
"Wo stehen hier die Einkaufswagen?"
Niall neben mir schüttelt nur lächelnd den Kopf, damit ich mir natürlich wie das größte Dummchen vorkomme.
"Das ist doch nur so ein kleiner Dekoladen, da gibt es keine Wagen. Das weiß ja sogar ich."
"Oh, tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du über so großes Wissen verfügst."
Und schon wieder bin ich einfach unausstehlich.
"Du hast mich doch gefragt."
"Sehe ich aber anders."
Das mit dem Denken und danach erst sprechen muss ich noch einmal lernen.
Niall äfft mich einmal nach und dann schlendern wir zusammen durch den Laden, wobei ich immer mal irgendetwas, dass schön aussieht mitnehme. Ich habe nur Kleinigkeiten im Arm, weil ich auch gar nicht so viel Geld dabei habe, aber als ich ein großes, wunderschönes Bild entdecke, weiß ich, dass ich vielleicht doch mit der Kreditkarte bezahlen muss.
"Oh mein Gott, Niall, ist das Bild nicht umwerfend?"
"Ist nur ein Faden."
"Nein, das ist Kunst!"
"Kunst, die ich mit einem schwarzen Brett, Nägeln und pinker Wolle selbst machen kann."
Skeptisch begutachtet er das Kunstwerk und dreht das Preisschild zwischen seinen Fingern.
"Ich gebe für das Ding auf jeden Fall keine 1.300£ aus."
"Och Niall, bitte. Du hast genug Geld."
"Aber Geld wächst auch nicht an Bäumen."
Wie oft habe ich den Spruch in meinem Leben schon gehört?
"Und woraus besteht Geld?"
"Aus Papier."
"Und Papier kommt woher?"
Niall verdreht nur die Augen, was ich ihm nicht verübeln kann, und lässt das Preisschild los.
"Wir kaufen das Bild nicht, sondern machen es selber. In Ordnung?"
"Aber das wird nie im Leben so toll aussehen.", schmolle ich rum und setze meinen Hunddblick auf.
"Aber dafür wird es ein Eigenwerk sein."
Und schon hat er sich weggedreht und läuft zur Kasse. Super. Gegen meinen Willen trotte ich hinterher und bezahle meine Dekoration, bevor wir wieder zum Auto gehen und weiterfahren.
"Besorgen wir denn jetzt noch ein Brett, Nägel und den pinken Faden?"
"Können wir das nicht morgen oder so machen?"
Eigentlich will ich das unbedingt heute machen, aber weil ich Niall heute schon genug genervt habe, lasse ich es bleiben und wir fahren direkt nach Hause. Natürlich renne ich wie von einem Löwen verfolgt durch die Wohnung und dekoriere was das Zeug hält, bis ich mich total fertig zu Niall ins Bett lege. Das Dekorieren hat ganz schön lange gedauert.
"Rate mal welches Bild auf Twitter rumgeht.", sagt Niall und blickt von seinem Handy auf.
"Vielleicht Harry in einer nassen, weißen Hose?"
Kurz lacht Niall und legt sein Handy weg.
"Nah dran, aber es ist ein Bild von uns, wie wir vor dem Fadenbild stehen."
"In dem Laden war ein Paparazzi? "
"Anscheinend.", sagt Niall nur und ich muss wieder daran denken, wie mies ich in den letzten Tagen zu ihm war.
"Niall?"
"Ja?"
"Mein Verhalten in letzter Zeit tut mir leid. Ich wollte nicht so giftig sein."
Für einen kurzen Moment breitet sich Stille aus, bis Niall sie bricht.
"Ist schon ok, jeder hat mal schlechte Laune und lässt die an anderen aus."
Bitte was? Jetzt kommt doch die Stelle, an der Niall mich wütend anpampen muss oder nicht? Warum läuft das denn immer anders ab?
Toni,
er hätte mich wirklich anmaulen müssen. Niall kann doch nicht zu allem danke und amen sagen, das geht so nicht. Ich sehe es aber als Vortschritt, dass er mir das Bild nicht kaufen wollte, obwohl er das Geld ja eindeutig in der Tasche hat. Ok, ich versuche auf jeden Fall wieder netter zu sein und dafür brauche ich dringend Schlaf. Schlaf und Eis. Viel Eis.
Gute Nacht, Antonia.
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Forever Yours? ~ Niall Horan FF
FanfictionJessy ist ein etwas unnormales Mädchen. Sie ist fast 18 und lebt in England und ist leidenschaftlicher One Direction Fan. Doch das akzeptiert niemand, noch nichtmal ihr Freund. Dazu kommt, dass sie regelmäßig zum Psychologen muss und sie dadurch ver...