35. Der Horrorabend

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Mittwoch

Allerliebste Antonia,

heute Vormittag war ich bei Gertrud und habe mir danach ein Fotoalbum gekauft, in das ich das Bild aus der Zeitschrift von Niall und mir geklebt habe. Ich freue mich schon, wenn das Album voll mit Bildern von mir und Niall ist.

Ansonsten war ich heute bei Niall und wir haben seinen Geburtstag ein wenig 'durchgeplant'...

Es schüttet wie aus Eimern und ich sitze auf dem Sofa, an Niall gelehnt, vor meinem Laptop.

Ich suche nach Jobangeboten, aber meistens gibt es nur welche für die man ein abgeschlossenes Studium braucht oder es sind Jobs, die mich nicht interessieren.

"Jetzt leg deinen Laptop mal weg, ich muss mit dir reden."

"Was habe ich denn jetzt wieder angestellt?", rufe ich alleine schon aus Reflex und lege meinen Laptop vorsichtig zur Seite.

"Du hast nichts getan, aber ich habe am Samstag Geburtstag."

"Erzähl mir was Neues."

Ich setze mich im Schneidersitz so hin, dass ich in Nialls Augen schauen kann.

"Meine Eltern kommen deswegen am Samstag zum Abendessen vorbei."

"Keine Sorge, ich wollte sowieso einen Film mit Harry gucken."

"Dann verschiebst du das, weil du mir beim Kochen helfen wirst und dann werde dich meinen Eltern vorstellen."

Bitte was? Er will mich seinen Eltern vorstellen? Wir sind gerade mal zwei Wochen wieder zusammen.

"Ist das nicht ein bisschen früh für sowas?"

"Du schaffst das schon. Meine Eltern werden dich mögen.", sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

Ob seine Eltern mich mögen werden, weiß ich nicht recht.

Niall muss mich echt mögen, wenn er mich bei dem Essen dabei haben will.

Aber was soll ich da denn? Seine Eltern kennen mich nicht und dann wird das alles nur total verklemmt.

Andererseits gibt es immer ein erstes Mal und ich würde Niall am liebsten auch sofort meinen Eltern vorstellen. Sie hätten ihn sicherlich gemocht.

"Denkst du wieder an deine Eltern?", fragt Niall ruhig und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Ja. Woher weißt du das?"

"Du zuckst immernoch zusammen, wenn du an sie denkst."

"Ich dachte das hätte aufgehört."

Betrübt schaue ich auf den Boden, während Niall mir über den Rücken streicht.

"Wenn du nicht willst, brauchst du auch nicht kommen, aber es wäre echt schön. Du brauchst keine Angst vor meinen Eltern haben."

"Das ist es nicht. Ich will nur keinen schlechten Eindruck hinterlassen."

"Dann hinterlass einen guten Eindruck."

Er lächelt und ich erwiedere das Lächeln.

"Was hast du denn vor zu kochen?"

"Weiß ich nicht. Vielleicht Chickenwings, Reis mit Sojasauce und Gemüse?"

"Wow und das willst du alles selber machen?"

Ich reiße meine Brauen in die Höhe, während Niall sich im Nacken kratzte.

"Naja, wir könnten Tiefkühlgemüse und Tiefkühlwings kaufen und den Rest bekommen wir schon hin."

"Und mit Tiefkühlware soll ich einen guten Eindruck hinterlassen? Du spinnst doch."

"Dann sage ich ebend, dass ich alleine gekocht habe."

Ich fahre mit meiner Hand über mein Gesicht.

Dieses Abendessen wird nicht gut für mich ausgehen, das kann ich jetzt schon sagen.

"Du kannst aber auch morgens früh aufstehen und alles selbst fertig machen."

"Ähm ja, nein. Das wollte ich auch noch mit dir bereden. Die Jungs wollten in einem Club in meinen Geburtstag reinfeiern und da kommst du auf jeden Fall mit."

Klar, ich stehe mit Kater auf, schwinge meinen immernoch verkaterten Arsch rüber zu Nialls Wohnung, fange dann an mit ihm zu kochen und esse dann hundemüde mit seinen Eltern Abendessen.

Wenn es sonst nichts ist.

"Wie stellst du dir das denn vor?"

"Wir schaffen das schon. Ich besorge alles und wir machen alles am Samstag fertig. Bitte, du musst kommen."

Ohman.

"Du versprichst mir aber, dass du es nicht zu unangenehmen Situationen zwischen mir und deinen Eltern kommen lässt."

"Versprochen."

Ohne zu zögern greife ich mir wieder meinen Laptop und fange an nach Klamotten zu suchen, die ich am Samstag tragen könnte.

Es muss sicherlich total blöd aussehen, weil ich so komisch auf den Bildschirm schaue und mit der Maus auf jedes schöne Kleid klicke, das ich sehe.

"Was machst du da?"

"Ich glaube ich kaufe mir das Kleid hier."

Niall wirft ebenfalls einen Blick auf das Kleid und runzelt dann seine Stirn.

"Du trägst doch eigentlich keine Kleider."

"Aber das hier schreit 'Irland', wenn du es nur anguckst und so mache ich Pluspunkte bei deinen Eltern."

Niall verdreht lächelnd seine Augen.

"Du brauchst dich doch nicht verstellen und außerdem würde das Kleid bis Samstag sowieso nicht ankommen."

Das stimmt allerdings.

"Was soll ich denn sonst anziehen? Eine schwarze Jeans und mein 'Crazy Mofos' Shirt?"

Niall muss lachen und schüttelt dabei den Kopf, was echt umwerfend aussieht.

"Nein, obwohl ich das Shirt bestimmt lieben würde. Trag doch irgendeine Bluse oder sowas. Dir wird schon etwas einfallen."

"Schmeiß mich ruhig ins kalte Wasser, Horan."

Als ich gerade meinen Laptop herunterfahren will, werde ich mit einem Kissen abgeworfen und schaue geschockt nach links.

"Niall!"

"Tut mir leid. Nein, tut es nicht."

Dieses Grinsen in seinem Gesicht fordert gerade so nach einer Revange.

"Warte nur ab!"

Und schon habe ich zum Kissen gegriffen.

Hachja Toni,

unsere Kissenschlacht war echt episch und es hat mega Spaß gemacht. Mein Laptop hat jetzt zwar ein paar Schrammen mehr, weil Niall ihn runtergeworfen hat, aber passt schon. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um meine Klamotten und Harry will mir auch nicht bei der Kleidungsauswahl helfen. Um das Kochen mache ich mir allerdings keine Sorgen.

Ich glaube trotzdem, dass ich alles versauen werde, weil ich so bin wie ich bin und meine Art ab und an etwas speziell ist.

Himmel, Miau Tse Antonia, hilf mir doch!

Achja, kannst du ja nicht, weil du nicht weißt wie es ist, sich mit den Eltern von deinem Freund zu treffen.

Ich glaube ich gucke noch einmal meine Klamotten durch.

Bis dann, Toni.

Forever Yours? ~ Niall Horan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt