Kapitel 25

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Nachdem ich Shawn in die Arme gefallen war, erklärte die Polizei die Situation, nahm meine Aussage auf und fuhr wieder weg.

Ich lag mittlerweile auf dem Sofa und wartete auf Shawn, der mir in der Küche einen Tee machte. Ich war einfach nur total kaputt und müde von den Geschehnissen und wollte nichts anderes als bei Shawn zu sein. Das Gefühl als ich ihn im Eingangsbereich gesehen hatte, war unbeschreiblich. Ein riesiger Stein fiel mir vom Herzen und ich fühlte mich wieder ganz ... Als hätte eine Hälfte von mir gefehlt.

Er kam mit einer dampfenden Tasse, Desinfektionsspray und Tupfern wieder zurück zum Sofa und reichte mir die Tasse. Ich setzte mich aufrecht hin und wärmte meine Hände an dem warmen Porzellan. Er kniete sich vor mich, vor das Sofa, und sprühte etwas von dem Desinfektionsmittel auf einen Tupfer. Ganz sanft und vorsichtig tupfte er das Blut aus meinem Gesicht.

Ich senkte den Blick und seufzte. Der Kloß in meinem Hals kam zurück, als ich darüber nachdachte was passiert wäre wenn die Polizei zu spät gekommen wäre.

„Ich dachte ich würde sterben..." hauchte ich nach einer Weile, kaum hörbar. Obwohl ich dachte, dass ich alle Tränen ausgeheult hatte, kullerte eine vereinzelte Träne meine Wange herunter. Shawn nahm mein Gesicht in seine großen Hände und strich die Träne weg.

„Ich dachte ich müsste sterben und das einzige an was ich denken konnte warst du." Er murmelte etwas was ich nicht verstand, ließ die rot verfärbten Tupfer sinken und zog mich dann in seinen Arm.

„Es tut mir so leid." Er streichelte über meine Haare. Der Schmerz in seiner Stimme war kaum zu überhören.

„Nach der Probe bin ich mit Dad und meiner Band noch in die Stadt gefahren und habe deine Anrufe nicht gehört, weil mein Handy ausgeschaltet war. Als ich gesehen habe das du mich 5 mal angerufen hattest, wusste ich das etwas nicht stimmte und bin sofort hergefahren. Wenn ich früher zu Hause gewesen wäre, wäre es niemals so weit gekommen. Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn Dir etwas schlimmeres passiert wäre."

Ich spürte wie sein schlechtes Gewissen ihn fast umbrachte. Der Schmerz in seiner Stimme und die Art wie er mich an sich drückte, zerriss mir das Herz.

Der Einbruch war nicht seine Schuld gewesen und das was heute Abend alles passiert war, konnte er nicht beeinflussen. Er war nicht schuld an dem Drama. Daran war ganz allein die Einbrecherin schuld, die die Polizei als Katie Davis identifizieren konnte. Sie hatte mit ihrem Partner Patrick Souza schon seit einigen Monaten die Häuser in der Umgebung ausgeraubt und waren sogar für einen Banküberfall von vor zwei Jahren verantwortlich. Außerdem ist sie bei der Polizei als stark psychisch krank bekannt.

„Du bist nicht schuld daran Shawn! Hör sofort auf Dir die Schuld zu geben" sagte ich so stark und mit festester Überzeugung wie ich konnte. Er schwieg. Ich spürte das er meine Worte nicht ernst nahm. „Shawn!" Ich löste mich und schaute in seine Augen.

„Du bist nicht schuld!" Er nickte leicht. „Trotzdem war ich nicht da, als du mich brauchtest." Da gab ich ihm innerlich recht. Auch wenn er nicht wissen konnte was hier passiert war, war er nicht da, als ich ihn am meisten brauchte.

Er streichelte über meine Schläfe, weswegen ich kurz vor Schmerz zusammenzuckte. „Dein Auge ist total angeschwollen." Ich nickte. Zugegeben sah ich immer noch etwas verschwommen mit meinem rechten Auge und ich merkte wie meine Sicht etwas durch das angeschwollene beeinträchtigt wurde.

Shawn sprang auf und lief wieder zur Küche. Zurück bei mir, reichte er mir eine Verpackung mit eingefrorenen Erbsen. „Das ist zwar kein Kühlkissen, müsste aber trotzdem etwas helfen." Ich nahm ihm die Packung ab und hielt sie leicht an mein Auge.

Affection [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt