Kapitel 49

2.5K 108 13
                                    

Ich musste mich wirklich anstrengen um nicht an Shawn's Schulter einzuschlafen. Wir saßen im Auto von seinem Chauffeur, den er für heute Abend angeheuert hatte. Wir schliefen auch nicht bei ihm zu Hause sondern in einem Hotel, da zur Zeit jemand anderes in seinem Anwesen wohnte. Shawn meinte, dass er manchmal Freunde und Bekannte von sich dort wohnen ließ. Wenn er dann aber wieder ins Haus wollte, dann müsste er Bescheid geben und seine Freunde waren wieder weg.

Das war auch der Grund warum wir gefahren wurden. Es lohnte sich nicht Shawn's Auto von dem Anwesen abzuholen, es kurz zu fahren und dann wieder zurück zu bringen. Dafür war der Weg zu weit und die Zeit zu knapp. Morgen früh würden wir planmäßig wieder zurück nach Toronto fliegen, was ich ziemlich schade fand, da ich dann wieder im Restaurant halfen musste. Außerdem konnte ich hier mit ihm die Zeit vollkommen ausnutzen. Wir waren ja schließlich die ganze Zeit zusammen, was mir sehr gut tat. Bald würde er wieder los müssen unzwar nach Portland und mich alleine lassen.

Bevor ich aber weiter darüber nachdenken konnte, vibrierte plötzlich mein Handy, was ich in meiner Hand hielt, und erhellte trotz der niedrigsten Helligkeit den hinteren Teil des Autos. Langsam hob ich meinen Kopf von Shawns Schulter und schaute kurz zu ihm. Er hielt seine Augen geschlossen und schien zu dösen. Ich lächelte unvermeidlich bei seinem leisen Schnarchen.

Als ich zu meinem Handy herunter schaute, war der Display wieder dunkel. Ich gähnte müde und lehnte meinen Kopf wieder an Shawn's Schulter. Egal was irgendwer jetzt wollte, derjenige konnte bis morgen früh noch warten.

Als es wieder vibrierte seufzte ich und hob es hoch zu meinem Gesicht. Ich hatte schon länger das Gefühl, dass ich eine Brille bräuchte, aber ignorierte diesen Gedanken immer wieder. Als ich die Nachrichten auf meinem Display sah, runzelte ich die Stirn.

Unbekannt um 23:58 Uhr
Das heute Abend war ein Fehler, den du noch lange bereuen wirst Emilia. Ich habe schon viel zu oft gesagt, dass du dich von Shawn fern halten sollst was, du nicht getan hast. Es wird Zeit, Dir zu zeigen wozu ich fähig bin. 

Unbekannt um 23:59 Uhr
XXX

Mir fielen vor Schreck fast die Augen aus dem Kopf als ich die zweite Nachricht sah. Zu erst dachte ich, dass das nur ein blöder Scherz war, aber bei den drei X wusste ich, dass es sich nicht um einen Scherz handelte. Woher zum Teufel hatte diese Psychopathin meine Nummer? Mittlerweile ging ich davon aus, dass es sich bei dem Unbekannten um eine weibliche Person handeln musste. Wieso sollte sonst jemand fordern, mich von Shawn fern zu halten?

Ich öffnete die Nachrichten und erhielt kurz darauf noch eine dritte von dem Anonymen Kontakt.

Unbekannt um 00:01 Uhr
Ich sehe alles und höre alles!

Panisch schaltete ich mein Handy aus und ließ es in meiner kleinen Handtasche verschwinden. Wenn dieser Terror jetzt nicht nur über die Post sondern auch noch übers Handy weiter ging, wurde das alles noch viel schlimmer als vorher. Morgen, in Toronto, musste ich das dringend der Polizei mitteilen, damit sie etwas dagegen unternahmen. Vielleicht den Kontakt zurück verfolgen oder die Verbindung Kappen. Irgendwas taten die Ermittler in Filmen oder Serien doch immer in solchen Situationen, oder?

Diese Pakete, Briefe und jetzt auch noch Nachrichten fühlten sich wirklich so an wie ein schlechter Horrorfilm der nicht aufhörte und der mir immer wieder in den Kopf kam, wenn ich alleine war oder mich beobachtet fühlte. Diese Unsicherheit war schrecklich, aber noch schlimmer war die Angst. XXX hatte mir schon oft gedroht was mir nicht so sehr Angst machte, wie wenn in den Briefen Drohungen gegen meine Familie waren. Die Polizei hatte zwar ein Auge auf mich und meine Familie aber ganz sicher war man nie.

„Alles okay?" flüsterte Shawn und schaute mit kleinen verschlafenen Augen zu mir. „A-alles gut." Mein falsches und ziemlich  erbärmliches Lachen, womit ich versuchte meine Notlüge zu überspielen, klang nicht wirklich überzeugend aber da Shawn noch im Halbschlaf war, schien er das nicht zu bemerken. Er nickte nur zufrieden und streichelte über meine Haare, als ich mich wieder an ihn lehnte.

Affection [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt