Ich hatte meine Musikbox auf den Dachboden verfrachtet und ließ meine Playlist laufen.
Den Staub hatte ich alleine weg gemacht und Kayden solange in mein Zimmer geschickt. Schließlich wurde er erst gestern operiert, ich wollte auf keinen Fall, dass es sich entzündete. Das Pflaster sollten wir auch mal wechseln. Echt anstrengend so einen Kayden bei sich Zuhause zu halten.
Als der ganze Staub entfernt war, kam Kayden wieder hoch zu mir. In unserer Abstellkammer hatten wir noch ein paar Lampen und einen eingerollten Teppich gefunden. Wir brachten alles brauchbare auf den Dachboden.
Wir rollten zusammen den Teppich aus und stellten eine Lampe neben dem Bett hin. Mehr konnte ich ihm leider dann auch nicht bieten.
Erschöpft setzten wir uns auf das Klappbett.
"Danke, dass du das für mich machst", murmelte Kayden.
"Ich hab dich raus geschmissen, so einen Fehler werde ich nicht noch einmal mache, versprochen."
"Ich hätte dich wahrscheinlich auch raus geworfen", schmunzelte er."Heey!!", rief ich empört und stieß mit meinem Ellenbogen in seinen Arm.
Er zog seinen Arm weg und stand dann auf. Was hatte er auf einmal?"Ehm..vielleicht sollte ich mal runter gehen", meinte ich.
Er gab mir keine Antwort, was für mich nur ein Ja bedeutete. Also stand ich vom Bett auf und ging an ihm vorbei.
"Tut mir leid. Ich...wollte dir nicht zu nahe kommen."Ich ging runter und ließ ihn alleine dort Oben. Bevor Leo noch nach Hause kam, brachte ich Kayden zwei Wasserflaschen und noch etwas zu Essen. Ich sagte nichts zu ihm, da er auf dem Bett lag und wahrscheinlich schlief.
Danach schloss ich ohne weitere Worte die Luke zum Dachboden und ging in mein Zimmer.
Ich legte mich auf mein Bett und starrte die Decke über mir an.Was war nur in Kaydens Leben passiert? Er war manchmal so schreckhaft, wie ein kleiner Junge. Noch dazu, wer hatte ihm diese Verletzung an seinem Oberkörper verpasst? Und wer hatte dieses Bild von ihm an den Laden hingeklebt?
Wer suchte denn nach ihm?
Es klopfte an meiner Tür und Leo kam zum Vorschein. Ich setzte mich lächelnd auf und er kam zu mir auf's Bett.
"Hey, Kleine. Wieso warst du heute nicht in der Schule?"
"Mir ging's nicht so gut", meinte ich.
"Was hast du denn in letzter Zeit?", fragte er mich besorgt.Leo zog mich in seine Arme und gab mir einen Kuss auf meine Stirn.
"Nichts, alles gut. Mach dir nicht immer soviele Sorgen.""Du machst es mir aber nicht gerade leicht."
"Sorry", murmelte ich."Ein paar Kumpels kommen gleich zu mir, hoffe das ist okay."
"Natürlich."Als es klingelte, ging Leo aus meinem Zimmer und verzog sich dann mit seinen zwei Kumpels in seines.
Ich nutzte die Gelegenheit und wollte mal wieder nach Kayden schauen. Davor holte ich mir im Bad noch ein großes, weißes Pflaster und einen Desinfektionsspray. Danach kletterte ich durch die Luke und schloss sie auch hinter mir wieder. Kayden lag immer noch auf dem Bett und hatte seine Augen geschlossen.Vorsichtig setzte ich mich zu ihm auf sein Bett und strich vorsichtig über seinen Oberarm. Kayden zuckte zusammen und öffnete dann verwirrt seine Augen.
"Ich bin es nur", gab ich leise von mir.Er setzte sich auf und rieb sich dann über seine Augen.
"Wie geht es dir?", fragte ich ihn.
"Ganz okay.""D-darf ich mir mal deine Narbe am Rücken anschauen?"
Er nickte und setzte sich dann vor mich hin. Kayden zog sich sein Shirt aus und meine Augen wanderten erst über seine Verletzungen, welche sogar am ganzen Rücken verteilt waren. Sein Rücken waren zum Teil auch noch Orange. Das Jod was er vor der Op bekam war noch nicht abgewaschen.Sanft fuhr ich über seine Wunden.
"Bitte lass das", sagte Kayden ganz leise zu mir."Tschuldigung..."
Ich zog vorsichtig das Pflaster von seiner Narbe ab und sprühte das Desinfektionsmittel darauf.
Danach klebte ich vorsichtig das Pflaster auf die Wunde.Seine Einstichwunden und Kratzer sahen nicht gerade sauber aus.
Ich stand auf vom Bett und sagte streng:"Bleib so. Ich komme gleich wieder."Kayden guckte mir nur nach und ich huschte in mein Bad. Ich holte mir einen Waschlappen, welchen ich nass machte; noch ein trockenes Handtuch und eine kühlende Salbe.
Auf dem Dachboden schloss ich die Luke wieder und ging auf Kayden zu.
"Okay, ich weiss du magst es nicht, wenn ich dir zu nahe komme, aber deine Wunden sind nicht sauber und-"
"Ist okay."Ich legte den nassen Waschlappen auf seinen Rücken und fuhr vorsichtig über seinen Körper.
Das Jod bekam ich einigermaßen weg und danach trocknete ich ihn vorsichtig ab. Zuletzt gab ich noch die Salbe auf seine Haut und cremte ihn ein.
Kayden legte sich ganz auf das Bett und seufzte, als meine Hände über seinen Rücken wanderten.Die meiste Zeit hasste er diese Nähe und versuchte ihr aus dem Weg zu gehen. Doch wenn es mal zu dieser Nähe kam, genoss er diese sehr.
Als ich fertig war, beugte ich mich über ihn und küsste seine Wange.
"Siehst du, war doch angenehm."
Kayden setzte sich wieder auf und bedankte sich leise bei mir.
Sein Bauch und seine Brust schien sehr sauber. Er hatte vorne wohl die Wunden säubern können."Soll ich dir die Salbe hier lassen? Dann kannst du dich vorne noch eincremen."
Kayden gab keine Reaktion von sich und starrte mir nur in meine Augen.
"O-oder soll ich?"
Es war mir etwas unangenehm. Am Rücken war es doch noch nicht so...intim? Vorallem da ich wusste, wie schreckhaft er bei Berührungen war.Doch Kayden nickte nur und wollte es wohl so. Vielleicht ging ihm einfach die Fürsorglichkeit von seiner Mutter ab. Vielleicht genoss er deswegen diese Nähe gerade so.
Vielleicht war sie ja gestorben und hatte ihn früher auch immer gepflegt, wenn er krank war.
So wenig wusste ich über diesen verletzten Jungen.
Doch ich wollte nichts mehr, als dies zu ändern.
Ich wollte ihn kennenlernen.
Wie fandet ihr das Kapitel?
Soll Kayden mehr den Arsch raushängen lassen?
Das war das einzigste Kapitel heute was kommt. War heute den ganzen Tag unterwegs und habe mit meinen Freunden Urlaub gebucht...es geht im Sommer nach Griechenland😍😍
Also wird in der ersten Augustwoche wahrscheinlich entweder gar nichts kommen oder nur ab und zu mal.Eure
Melli♡
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Kayden
Teen FictionLily lebt bei ihrem Cousin und ihrer Tante. Ihre Eltern wollten sie nicht, da sie nur ihre Arbeit im Kopf hatten. Trotzdem scheint Lily's Leben perfekt. Irgendwann bemerkt sie aber dann diese komischen Geräusche über ihrem Zimmer. Immer öfter hört s...