63. Kapitel

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Nach meiner Fahrt, ging ich dann doch mal zu Kayden in mein Zimmer. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, da sein Rücken zu mir zeigte. Allerdings fiel mir sofort auf, dass sein ganzer Körper zitterte. Was hatte er denn?

Eilig ging ich auf ihn zu und kroch zu ihm auf das Bett. Ich beugte mich über ihn und sah dann, dass er leise vor sich hin weinte.

"Kayden?", fragte ich ihn vorsichtig. Doch er reagierte nicht. Das hieß, er weinte im Schlaf.

Frustriert fuhr ich mir über mein Gesicht, bis ich ihn dann versuchte langsam zu wecken.

"Kayden. Wach auf", hauchte ich ihm in sein Ohr.

Sanft küsste ich seine rechte Wange, welche leicht an Farbe zu genommen hatte. Ich strich ihm seine Haare aus dem Gesicht und endlich nahm er meine Berührungen langsam wahr.

Er öffnete ruckartig seine Augen und schreckte zusammen. Er hatte seine Augen weit aufgerissen und setzte sich sofort auf. Mit verweinten Augen schaute er mich so an, als wäre ich ein Geist.

Bevor ich noch etwas sagen konnte, packte er mich schon und zog mich in seine Arme. Überfordert schlang ich meine Arme um ihn und platzierte meinen Kopf auf seiner linken Schulter.

Was war denn jetzt los?

"Dir geht's gut", hauchte er.

"Natürlich geht es mir gut, Kayden. Ich hab doch gesagt, dass ich dich nicht alleine lassen werde."

"Doch! Das musst du. Du musst mich alleine lassen, sonst wirst du noch sterben. I-Ich muss gehen."

"Wie bitte!? Vergiss es! Du gehst jetzt nicht einfach", schimpfte ich ihn.
"Ich kann nicht anders. Du musst mich gehen lassen. Sonst wirst du sterben!"

"Kayden!! Hör auf damit. Du wirst mich nicht verlieren. Ich bleibe bei dir. Krieg das endlich in deinen Kopf rein", seufzte ich verzweifelt.

Kayden sah mich verletzt an und ich ließ meine Schultern fallen, nachdem wir uns von der Umarmung gelöst hatten.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und hauchte:"Ich weiss du machst dir Sorgen um mich. Ich hab doch genauso viel Angst um dich. Aber das schlechteste was wir jetzt machen könnten, wäre wenn wir uns trennen würden. Wir müssen zusammenhalten, okay?"

"Aber so kann es doch auch nicht weitergehen", nuschelte er bedrückt.

"Natürlich nicht für immer. Aber erstmal schon. Wir schaffen das schon. Die Guten gewinnen immer."

"Die Guten sterben immer", verbesserte er mich.

Traurig schaute ich ihn an.

"Wovon hast du geträumt?", wollte ich dann von ihm wissen. Ich griff nach seiner rechten Hand und umschlang sie mit meiner, um ihm so den Mut zugeben, mir es zu erzählen.

Wie ich es vorhin im Garten schon gesagt hatte. Er musste lernen zu reden. Er konnte nicht ständig alles in sich hinein stopfen. Sonst würde er irgendwann wieder so verzweifelt explodieren, wie heute Nachmittag.

"Von dir", sagte er mit zitternder Stimme.

"Von mir?"

Er nickte und traute sich schon gar nicht mehr mich anzuschauen.
"Und was genau hast du von mir geträumt?"

"Du warst tot...", brachte er nur kurz heraus.

Kurz versuchte ich sein gesagtes zu verarbeiten und atmete tief ein und wieder aus.

"Bin ich aber nicht. Ich lebe noch. Wir passen einfach gut aufeinander auf, okay?"
Er zuckte mit den Schultern und war immer noch nicht überzeugt von meinen Worten.

KaydenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt