Kayden's P.O.V
Leicht lächelnd lag ich neben Lily in ihrem Bett und hielt sie in meinen Armen. Sanft strich ich ihr durch ihre schönen Haare.
Lily war endlich eingeschlafen. Leider ging es ihr nicht so sonderlich gut. Ich bemerkte es, wie sie kaum entspannt schlafen konnte. Ihre Augenbrauen zog sie streng zusammen und ganz glasige Augen hatte sie beim Aufwachen dann auch immer. Jedesmal wenn sie aufwachte, suchte sie nach mir und zog mich dann erstmal an sich.
Sie hatte einfach immer noch Angst um mich.
Mit Gavin hatte ich seit vorgestern, als sie uns raus geholt hatten, noch nicht gesprochen. Ständig rief er bei mir Zuhause an oder stand vor unserer Haustüre. Ich konnte ihn noch nicht sehen. Ihm in seine mitleidigen Augen zu schauen ertrug ich einfach nicht.
Lily fing an zu grummeln und fing dann schon wieder leicht an zu blinzeln. Meckernd drückte sie sich näher an mich und seufzte.
"Über was denkst du nach?", fragte sie mich dann verschlafen. "An das was passiert ist, an Gavin, an dich", murmelte ich.
Besorgt guckte sie mich mit ihren noch kleinen Augen an und fragte:"Willst du darüber reden? Du musst nicht für mich stark sein."
Schwach lächelte ich sie an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Jetzt nicht, okay?"Mit glasigen Augen schaute sie mich an und nickte daraufhin. Sie war so kaputt. Sie hatten ihr ihre Lebensfreude genommen. Und ich wusste nicht, wie ich sie wieder glücklich machen konnte.
"Willst du reden?", fragte ich sie dann und strich ihr vorsichtig über den Rücken.
"Nicht wirklich", nuschelte sie gegen meinen Pullover.Mein Herz klopfte nervös nach ihrer Antwort. Ich hatte einfach nur noch Angst, dass sie daran zerbrach. Durchgehend war ich nervös und wartete eigentlich nur noch darauf, dass sie mir sagte, dass das zwischen uns nicht mehr funktionierte. Ich könnte es ihr nicht einmal übel nehmen. Wegen mir musste sie soviel durchmachen.
Auf einmal richtete Lily sich auf und sah mich erschrocken an. War jetzt der Zeitpunkt gekommen, vor dem ich solch eine Angst hatte?
"Wieso weinst du?", fragte sie mich schockiert und wischte mir meine Tränen sanft weg.
"W-was?"
Verwirrt fasste ich mir unter die Augen. Tatsächlich. Ich hatte geweint. "Was ist los?"
Ich seufzte und schloss für einen Moment meine Augen. Lily kroch ungeduldig auf meinen Schoß und schlang ihre Arme um mich. "Du bist total am Ende und ich auch. Keiner von uns redet wirklich und ich..ich warte eigentlich nur noch darauf, bis du nicht's mehr mit mir zu tun haben willst."
Mit großen Augen schaute sie mich an und sagte dazu erstmal gar nicht's.
"Ich hab recht, oder?", krächzte ich noch hervor.
"Bitte was!? Nein! Natürlich nicht. Ich liebe dich, Kayden. Ich wüsste gar nicht wohin mit mir, wenn ich dich nicht hätte. Solange du bei mir bleiben willst, lass ich dich auch nicht mehr gehen."
Ich schluchzte auf und versuchte mich irgendwie wieder zu beruhigen. Sanft nahm Lily mein Gesicht in ihre Hände und legte dann federleicht ihre Lippen auf meine.
"Ich liebe dich auch", wimmerte ich und sah ihr in ihre Augen.
"Dann ist alles gut. Gib uns die Zeit die wir noch brauchen. Ich denke nicht, dass wir krampfhaft versuchen müssen, dass alles sofort wieder gut ist."
"Du hast recht, Lily."Sie schenkte mir ein kleines Lächeln und schmiegte sich dann an mich. Kurz genossen wir die Ruhe. Zumindest bis es mal wieder an der Haustüre klingelte. Lily sah mich gespannt an und ich seufzte.
"Ich sollte wirklich mal mit ihm reden, oder?"
"Du musst nicht, aber ich bin mir sicher er wäre sehr erleichtert darüber, wenn er dich einfach nur kurz umarmen dürfte."
"Du hast recht. Kommst du mit?"
"Wenn du das willst", meinte sie und sah mich abwartend an.Ich nickte daraufhin und stand mit ihr auf dem Schoß dann von ihrem Bett auf. Langsam stellte sie ihre Beine am Boden ab und griff dann gleich nach meiner linken Hand.
Lily lief noch leicht gekrümmt neben mir her, da ihr die Schulter von dem Schuss und der Rücken von der Schnittwunde noch ziemlich weh tat. Es war eh ein Wunder, dass sie überhaupt neben mir stand.
Ich konnte die Stimmen von meinem Bruder und Ana im Wohnzimmer hören. Vorsichtig mit Lily an der Hand lief ich die Treppe nach Unten und lauschte dabei noch interessiert dem Gespräch.
"Ich versteh' einfach nicht, warum er nicht's gesagt hat? Oh Gott..während es mir gut ging, wurde sonst was mit ihm gemacht. Ich kann verstehen, dass er mich nicht mehr sehen will. Ich-"
Räuspernd betrat ich mit Lily den Raum und sah Gavin kurz in seine glasigen Augen. Ana sah uns überrascht an und kam dann auf uns zu.
"Hey, meine Süßen. Wollt ihr eine heiße Schokolade?" Lily nickte und lächelte ihre Tante kurz dankbar an.
Ich hockte mich solange auf die Couch und Lily setzte sich seitlich auf meinen Schoß. Ihre Arme hatte sie um meinen Bauch geschlungen und ihr Gesicht vergrub sie an meinem Hals. Sie wusste, sie konnte nicht wirklich viel zu Gavin sagen oder mir das alles abnehmen. Aber sie wusste, dass mich ihre Nähe beruhigte und ich so den Mut hatte, meinem Bruder gegenüber zu sitzen.
Gavin blieb ganz still und wusste nicht, ob er reden durfte oder nicht. Er wollte nicht's falsches sagen, dass merkte man sofort.
Allerdings wusste ich genauso wenig was ich sagen sollte.
"E-es tut mir leid, Kayden."
"Mir tut es leid."
Ein neues Kapitel von Kayden
Meinung zum Kapitel?
Nur noch 8 Kapitel...ich könnte heulen...
Aber ich freue mich schon auf das Buch^^ Ihr euch auch?
Übrigens wird es ab 1,4 Follower mal wieder eine Lesenacht geben..in welchem Buch weiss ich noch nicht^^
Ist euch auch so langweilig wie mir? Wer lebt noch in Bayern und hat jetzt Ausgangssperre?
Eure
Melli♡
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Kayden
Teen FictionLily lebt bei ihrem Cousin und ihrer Tante. Ihre Eltern wollten sie nicht, da sie nur ihre Arbeit im Kopf hatten. Trotzdem scheint Lily's Leben perfekt. Irgendwann bemerkt sie aber dann diese komischen Geräusche über ihrem Zimmer. Immer öfter hört s...