16. Kapitel

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Gemeinsam hockten wir am Esstisch und redeten über den vorherigen Tag.
Wolli hockte auf meinem Schoß und schnurrte vor sich hin, da ich ihn kraulte.
Kayden saß neben mir und Leo gegenüber.

"Wer sind diese Leute und was wollen sie von dir?", fragte Leo direkt. Ich hatte mich nie getraut so direkt zu sein.

"Das ist meine Pflegefamilie", murmelte er. "Und warum geben die dir dann Heroin?"
Kayden zuckte mit den Schultern und starrte auf seine verkrampften Hände in seinem Schoß.

"Und warum-", setzte Leo erneut an.
"Leo es reicht. Er will nicht darüber reden, siehst du doch!", verteidigte ich Kayden.
"Er darf bei uns wohnen, da wären ein paar Gründe ganz nett", motzte mein Cousin.

"Die kriegst du vielleicht irgendwann, aber jetzt nicht."
"Und was ist mit deiner leiblichen Familie?", fragte Leo einfach weiter.

"Gestorben..."

Ich schluckte schwer und griff sofort nach einer Hand von ihm, da er sich total anspannte.

"Leo, es reicht jetzt!", krächzte ich hervor. Ein Kloß hatte sich wegen dem Jungen in meinem Hals gebildet. Wieso musste man als junger Mensch schon soviel durchmachen?

"Schon okay", sagte Kayden und versuchte mir ein Lächeln zu schenken. Allerdings scheiterte sein Versuch.

"Ich würde sagen wir gehen jetzt endlich mal shoppen und Leo fährt uns mit dem Auto, damit nichts passiert!", schlug ich vor.

"Gut, können wir machen", sagte Leo einverstanden. Unwohl kratzte Kayden sich an seinem Hinterkopf und ich verdrehte grinsend meine Augen. Er wollte seine Sachen unbedingt bezahlen, hatte aber kein Geld.

"Na komm schon, Kayden. Lass uns shoppen gehen", kicherte ich. Ich ließ Wolli runter und zog dann an Kayden's Arm. Sofort zog er seinen Arm zurück.

"Sorry", sagte ich sofort.

Ich stand auf und zog einfach meine Schuhe an.
"Können wir dann los?"
Ergeben stand Kayden auf und ich schnappte mir noch schnell mein Geld.

Wir stiegen ins Auto ein und Leo lud uns vor einem großen Geschäft aus.
Er fuhr solange zu einer Freundin und würde uns dann wieder abholen, wenn ich ihm schrieb.

Meine oder eigentlich Kayden's Waffe hatte ich wieder hinten am Rücken stecken. Nur für Notfälle natürlich.

Kayden trottete mir brav nach und wir durchsuchten die Männerabteilung. Kayden sah etwas hilflos aus.
"Wann warst du das letzte Mal eigentlich Kleidung einkaufen?", fragte ich ihn.
"Mit 10...", gab er von sich und ich verschluckte mich und musste erstmal kräftig husten.

"Und woher dann der Pullover, den du an hast?" "Von meiner Pflegefamilie."
Okay, waren wohl wieder genug Fragen für heute.

Ich stellte mich hinter den großen Jungen hin und meine Finger griffen unter seinen Pullover. Sofort bekam er Gänsehaut und wollte von mir weggehen.
"Alles gut. Ich schau nur nach deiner Größe. Du hast L. Dann schauen wir mal."

Kayden war zwar schlank und gut trainiert, war aber einfach viel zu groß für kleinere Größen. Ich kramte Pullis durch mit der Größe und drückte sie dann in seine Hände. Nach vier Pullis verschwand Kayden in einer Umkleidekabine und musste mir dann jeden zeigen. Ich sah es ihm an, wie unwohl er sich fühlte, aber da musste er durch.

Als Kayden dann sieben Pullovers, drei Hosen und zwei neue Schuhe hatte, rief ich Leo an.
Boxershorts konnte er so klein falten, dass genügende in seinen Rucksack passten.

Als wir dann wieder Zuhause angekommen waren, brachten wir alles nach Oben.
Wir mussten nur sehr leise sein, da Ana schon wieder Zuhause war. Am Wochenende arbeitete sie immer ein paar Stunden als Bedienung.
Schließlich musste sie uns beide versorgen, das Haus und war nicht verheiratet.

Als wir zu dritt auf dem Dachboden hockten, klingelte mein Handy. Evie rief an.

"Hey, was gibt's?", fragte ich meine beste Freundin.
"Hast du Lust was zu machen?"
"Ja klar, gerne. Kommt einfach wenn es euch passt."
"Denke wir sind gleich da", meinte sie.
"Gut, dann bis gleich."

Ich legte auf und wurde von den Jungs angestarrt.
"Was ist denn?", fragte ich verwirrt.
"Willst du ihnen Kayden vorstellen?", wollte Leo von mir wissen.

"Ehm..nein? Davon müssen die nichts wissen."
"Aber vielleicht sollten wir ihn Mom vorstellen. Als Kumpel. Falls sie ihn wirklich mal rum laufen sieht, kann er sagen, dass er hier übernachtet hat oder uns besucht", schlug Leo vor.
"Gar keine schlechte Idee."

"Ich geh dann mal runter, bis später", meinte ich und hüpfte die Holztreppe runter.

Ich warf mich auf mein Bett und schloss meine Augen. Ich war noch total müde von letzter Nacht.
Meine Augen wurden immer schwerer, bis ich komplett einschlief.

Wach wurde ich erst wieder, als sich Hände an meinen Hüften bemerkbar machten und ich weiche Lippen an meinem Ohr spürte.
"Wach auf", raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr.

Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah Jake über mir.
Warum war Jake hier und wo waren die anderen?

"Jake, was machst du denn hier?", fragte ich ihn müde.
"Ich wollte dich sehen", lächelte er zuckersüß.
Grinsend setzte ich mich auf und Jake saß gegenüber von mir.
"Und jetzt?", kicherte ich.

"Ich wollte dich eigentlich was fragen", fing er an.
"Was denn?"
"Hast du Lust mit mir auszugehen?"
Ihm fiel diese Frage so leicht, als hätte er sie schon tausendmal ausgesprochen.

"Ja, gerne", antwortete ich dann. Warum auch nicht? Es wäre bestimmt ein schöner Abend. Vielleicht würde mir Jake auch ganz gut tun. Seit Kayden in mein Leben getreten war, hatte ich mir nur noch Sorgen um ihn gemacht und Jake von mir weggeschoben. Ich sollte die Chance die er mir gab nutzen.

"Und wo sind jetzt die anderen?"
"Die rauchen noch, kommen gleich. Soll ich wieder gehen?"

"Nein, bleib ruhig hier."

Meinung zum Kapitel?

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Meinung zum Kapitel?

Aaron wird dann so um 20:00 Uhr kommen:)
Habs nochmal geschafft^^

Hoffe euch haben die Kapitel gefallen, habt leider nicht viel kommentiert...

Eure
Melli♡

KaydenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt