50. Kapitel

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"Kann ich wo helfen?"

"Nein, schon gut", lächelte ich und widmete mich wieder den Zutaten.
"Ich will aber nicht nur blöd rumhocken, während du soviel zu tun hast", meckerte er.

"Es gibt nicht viel zu tun. Entspann dich doch mal."
"Aber sonst habe ich immer gekocht."
"Bei deiner Pflegefamilie?", fragte ich nach.
"Ja, ich musste immer kochen", erklärte er.

"Als kleiner Junge auch schon?"
Kayden nickte und schien in Gedanken bei seiner Pflegefamilie zu sein.
"Haben sie es dir beigebracht, oder wie hast du es gelernt?"
"Sie haben mir ein Buch hingeworfen. Ich hab mich zwar keine Ahnung wie oft am Herd verbrannte, trotzdem war es rückblickend die schönste Stunde vom ganzen Tag", sagte er.

Ich legte den Kochlöffel zur Seite, ging auf Kayden zu und umarmte ihn dann ganz fest. Ein raues Lachen ertönte von ihm und er meinte:"Ist schon gut. So schlimm war es nicht."
"Mhm...ich brauch' trotzdem jetzt eine Umarmung", nuschelte ich gegen seine Brust.

Kayden zog mich daraufhin eng an sich und küsste meinen Scheitel.
"Ich bin froh gekämpft zu haben. So oft hab ich mir schon überlegt, einfach die Drogen von ihnen zu nehmen und mich dadurch umzubringen. Dann wäre es vorbei gewesen, aber dann hätte ich dich nie kennengelernt. Obwohl ich auch noch nicht weiss, ob das so gut war."

Ungläubig guckte ich ihn an.
"Du weisst nicht, ob das gut war!?"
Augenblicklich löste ich mich von ihm und schaute ihn enttäuscht an.
"Aber doch nur, weil du jetzt wegen mir in Gefahr bist. Ich will dich nicht verlieren", murmelte er.

"Das wirst du auch nicht", meinte ich und strich ihm sanft mit meinem Daumen über seine rechte Wange.
Er nickte leicht und lächelte mich dann gequält an.

Ich streckte meine Arme nochmal nach ihm aus und er zog mich gleich wieder an sich.

Eine Weile blieben wir in dieser schönen Unarmung stehen, bis Kayden mich wegdrückte.

"Deine Nudeln brennen an", schmunzelte er.

"Was??"

Ich rannte sofort zum Herd und schob die Töpfe weg.
Lachend kam Kayden auf mich zu und rettete unser Essen nochmal.

"Schon mies, dass du besser kochen kannst, als ich", seufzte ich.
"Eyy..Jungs können auch kochen, okay?", verteidigte er sich.
"Naja, die meisten ja nicht, aber du bist in allem eine Ausnahme", grinste ich und küsste seine linke Wange.

Danach widmete ich mich dem Geschirr und deckte den Tisch. Als Kayden das Essen auf den Tisch stellte, setzten wir uns und fingen an zu Essen.

Naja, bis es draußen in einer riesen Essensschlacht endete.

Lachend stellte Kayden den Kochtopf ab, nahm sich noch eine handvoll Nudelnd und rannte dann auf mich zu.

Kreischend sprintete ich vor ihm weg, mitten durch den Wald.
Doch dann entdeckte ich etwas und blieb ruckartig stehen. Nur krachte Kayden mir dann in den Rücken.

"Hast du keine Augen im Kopf?", lachte ich, als wir auf dem Boden lagen und er über mir.
"Ne, aber eine handvoll Nudeln", schmunzelte er und klatschte sie mir eiskalt ins Gesicht.

"Kaaaydeen!!!", quiekte ich geschockt auf.

Lachend ging er von mir runter und bemerkte erst jetzt, was vor uns lag.
Schnell half er mir auf und zusammen starrten wir den schönen See an.

"Wieso hat Leo denn nichts von dem See gesagt?", fragte Kayden mich verwirrt.
"Vielleicht dachte er ja, dass du nicht mehr schwimmen kannst und wollte dich nicht enttäuschen. Du bist ja vor ihm nicht ins Wasser gegangen."
"Stimmt."

KaydenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt