31. Kapitel

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Sofort stürmte ich auf den Vollidioten zu und zog ihn in eine Umarmung.
Erleichert schloss ich meine Augen und schmiegte mich an seinen Oberkörper.

Wer hätte gedacht, dass ich Kayden mal so stürmisch umarmen durfte? Vor kurzem hätte er mich noch sofort weggedrückt.

"Ich weiss ja, dass ich toll bin, aber so toll gleich?", schmunzelte er und drückte mich ebenfalls näher an sich.

"Du bist doof", beleidigte ich ihn nur.
"Warum kriege ich dann so eine Umarmung?"
"Weil ich mir Sorgen gemacht habe", gab ich zu und schaute dann zu ihm hoch.

Lächelnd küsste er meine Stirn und ließ dann von meinem Körper ab.
"Was machst du überhaupt hier?", wollte ich von ihm wissen.
"Ich dachte, ich hole dich ab und deinem Vater war das auch ganz recht."

Ich grinste zufrieden und bemerkte auf einmal die Anwesenheit von meinen Freunden hinter mir.
Ich drehte mich zu ihnen um und Zack meinte grinsend:"Hey, Milo. Lange nicht mehr gesehen."

Kurz guckte Kayden etwas verwirrt, bis es ihm wieder einfiel, dass ich ihm Zack ja als Milo vorgestellt hatte.
"Hey, ehm..."
"Zack."

"Ahh das ist also Milo", grinste Evie frech und zwinkerte mir zu. Sofort wurde ich rot und guckte einfach nicht mehr zu Kayden.

"Was machst du hier?", fragte ihn Evie.
"Ich hole Lily ab", sagte er leise.
"Du brauchst nicht schüchtern sein, wir beißen nicht", lachte Evie.

Ich hatte genauso bemerkt, dass Kayden diese Situation mit meinen Freunden zu viel wurde. Warum, wusste ich allerdings nicht.

"Wir gehen dann mal. Ihr könnt K-..Milo auch noch wann anders zu Tode quatschen", sagte ich.

Ich schob Kayden nach hinten und ging auch einige Schritte von meinen Freunden weg, bis wir uns nur noch verabschiedeten und dann endlich gehen konnten.

Erleichtert atmete Kayden neben mir aus und ich musterte ihn besorgt.
"Sind sie so schlimm?", fragte ich überrascht.

"Was? Nein, sie sind wirklich nett. Ich hab nur..also, ich kenn mich mit so Freundschaftssachen nicht aus. Ich will es mit deinen Freunden nicht verbocken und als komisch abgestempelt werden."
"Keine Sorge, so kritisch sind sie nicht. Ich bin mir sicher, dass sie dich mögen...und wahrscheinlich jetzt schon eine Hochzeit planen", nuschelte ich am Schluss vor mich hin.

Kayden schien in Gedanken versunken zu sein, bis er vorsichtig nach meinen Fingern griff. Zwei Finger verankerten sich mit meinen und unsicher griff er dann nach meiner Hand.
Lächelnd schloss ich meine Finger um seinen Handrücken und genoss diese kleine Berührung von ihm.

"Warum holst du mich überhaupt ab?", fragte ich ihn dann um das peinliche Schweigen zu unterbrechen.
"Ich dachte du freust dich vielleicht", murmelte er schüchtern und kratzte sich nervös am Hinterkopf.

"Ich freue mich auch", lächelte ich.

"Hast du irgendwas wegen deinem Bruder gefunden?", wollte ich dann wissen.
"Nein, ich bin im Haus geblieben."
"Was? Warum denn?"
"Du warst so traurig, als du gegangen bist", meinte er.

Ich blieb stehen und sah ihn ungläubig an.
"Du bist wegen mir Zuhause geblieben?"
"Ist das etwa kein Grund für dich?"
"N-Nicht wirklich. Trotzdem...danke."
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste sanft seine rechte Wange.
Augenblicklich bekam er ganz rote Wangen.

"Hast du mit Leo in der Schule geredet?", fragte Kayden mich nach einer gewissen Zeit dann.
"Nein, ich hab ihn auch gar nicht getroffen. Zum Glück."
"Esst ihr nicht in einem Raum in der Pause zusammen?"
Kayden war sich bei seiner Frage nicht sicher, was mich schockierte. Natürlich hatte unsere Highschool eine Cafeteria. Eigentlich sollte das keine Frage für ihn sein. Er sollte auch zur Schule gehen können.

"Ehm..ja tun wir, aber ich war mit Evie in der Bibliothek."
"Warum?"
"Weil ich Leo nicht sehen wollte."
"Er macht sich bestimmt große Sorgen um dich. Er hat draußen im Garten nichts mitbekommen, dass du dein Zeug gepackt hast und abgehaun bist. Er hat keine Ahnung was mit dir ist und deine Maschine hat er heute auf dem Parkplatz bestimmt auch gesucht und nicht gefunden."

"Sein Pech", murmelte ich und versuchte das schlechte Gewissen von mir fernzuhalten.

"Außerdem wenn er sich wirklich solche Sorgen macht, dann hätte er mich auch einfach am Handy anrufen können."
"Lily, dein Akku ist seit gestern leer. Wie soll er dich denn bitte erreichen?", seufzte Kayden.

"Gar nicht. Jetzt hör auf mich wegen Leo zu nerven", meckerte ich.
"T-Tut mir leid..."

Meine Augen fuhren sofort zu ihm. Hatte ich einen zu groben Ton gerade gehabt? Er schien verletzt zu sein.

"Kayden, nimm dir nicht jedes einzelne Wort immer so zu Herzen. Du nervst mich nicht, tut mir leid, dass ich es gesagt habe", meinte ich ruhig.

"Die Kinder mit denen ich vor langer Zeit in der Schule war, haben das auch immer zu mir gesagt. Ich soll sie nicht nerven...", erzählte er und starrte den Boden an.

Mitleidig guckte ich ihn an und ließ ihn darüber reden.
"Ich war in der 1. Klasse in ein Mädchen verliebt und das anscheinend ziemlich auffällig. Meine Mitschüler haben mich seitdem nur noch ausgelacht, mir blöde Spitznamen gegeben oder mich mit irgendwas beworfen. Sogar das Mädchen, in das ich verliebt war hat mitgelacht und meinte nur ich soll sie doch nicht ständig nerven...ich hab sie nur angeschaut."

Scheinbar taten ihm diese Erinnerungen immer noch weh, da er glasige Augen bekommen hatte. Es musste bestimmt grausam sein, wenn man gehänselt wurde und niemanden hatte, der einen verteidigte.

Es zerbrach mir das Herz, wenn ich an einen kleinen, hilflosen Kayden dachte, welcher sich kaputt machen ließ.

Sofort blieb ich stehen und zog ihn in meine Arme.
Kayden drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge und schob meinen Körper näher an sich.

"Das Mädchen war wohl blind und dumm", sagte ich zu ihm.
Ich spürte an meinem Hals wie er seine Lippen zu einem kleinen Grinsen verzog, was mein Herz schneller schlagen ließ.

"So toll war sie auch gar nicht. Auf alle Fälle ist sie nicht mit dir zu vergleichen."

Mal ein ganz verletzlicher und schüchterner Kayden

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Mal ein ganz verletzlicher und schüchterner Kayden...too much?
Gefällt euch der verletzliche Kayden? Oder soll er eher verspielt und frech sein?

Meinung zum Kapitel?

Eure
Melli♡

KaydenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt